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0370 - Teufelsspiele mit Raketen

0370 - Teufelsspiele mit Raketen

Titel: 0370 - Teufelsspiele mit Raketen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Teufelsspiele mit Raketen
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darauf.
    Gus Walter schenkte sich gerade einen langen Drink ein. Als er mich in der Tür stehen sah, ließ er Flasche und Glas gleichzeitig aus den Händen fallen und fuhr mit der Rechten in seine Jackentasche. Bevor er eine Dummheit machen konnte, drückte ich ihn um. Da der Angriff für ihn zu überraschend gekommen war, verlor er den Halt, weil er sich auf dem Teppich einfach nicht halten konnte. Ein kurz hochgerissener Schwinger verlieh meiner Aktion den nötigen Nachdruck. Der Gangster ging stöhnend zu Boden. Ich fischte mir die Kanone aus seiner Achselhöhle und steckte sie in meine Jackentasche.
    Ein G-man sollte auch auf seinem Rücken Augen haben. Leider bin ich ein ganz normaler Zeitgenosse und verfüge nicht über derartige anatomische Merkwürdigkeiten.
    Die Folgen blieben nicht aus. Ich vernahm gerade noch das Zuschnappen der Tür, dann platzte in meinem Gehirn eine Wasserstoffbombe.
    ***
    Als ich wieder zu mir kam, drehte sich das Zimmer wie ein Karussell. Ich konnte die Fenster, die in gemächlichem Tempo an mir vorbeiglitten, einfach nicht festhalten. Ich gab den Versuch auf und taumelte in Schlangenlinien auf die Whiskyflasche zu. Nach einem gehörigen Schluck fühlte ich mich wieder wohler.
    Ich tastete mich an der Wand entlang zum Telefon, das auf einem Tischchen neben dem Fenster aufgebaut war. Durch den brausenden Nebel hindurch rief ich den Portier.
    Zwei Minuten später war er da. Ich saß jetzt auf einer Couch und befühlte die Blutkruste an meinem Hinterkopf. Es tat weh.
    Der Mann vor mir wurde bald größer, bald kleiner.
    »Was ist passiert, Sir? Sind Sie verletzt?«
    »Möglich!«, sagte ich und dehnte das Wort wie einen Kaugummi. »Rufen Sie bitte das FBI an und sagen Sie, Phil Decker soll herkommen.«
    Dann rettete ich mich wieder auf die Couch. In meinem Kopf begann es wieder zu kreisen, alle Bewegungen endeten in mehr oder weniger stark gekrümmten Kurven.
    Gus Walter musste, sofort nachdem er auf sein Zimmer gekommen war, mit einem Freund telefoniert haben, und dieser Freund war gerade zur Unrechten Zeit für mich aufgetaucht. Ich glaubte nicht, dass er schon im Zimmer war, als Walter eintraf. Um mich zu vergewissern, ging ich in die Telefonzentrale.
    Ein hübsches Girl, das die überschüssigen Lagerbestände eines Kosmetikladens auf seiner Haut verteilt hatte, konnte sich sofort an das Gespräch erinnern, das Mr. Mallahan von Zimmer 213 geführt hatte. Sie suchte die Nummer des Gesprächspartners.
    BE 3-3726.
    Phil kam durch die Halle hereingestürmt wie ein Wirbelwind, in seinem Gefolge Doc Greenberger mit seinem Behandlungsköfferchen.
    »Setzen Sie sich mal hier auf den Sessel«, befahl der Arzt trotz meines Protestes. »Wenn Sie wollen, dass ich Sie glimpflich behandle, vergessen Sie Ihre Abneigung gegen Ärzte, Cotton. Für Leute wie Sie ist das ein durchaus nützlicher Berufsstand!«
    Während unser Medizinmann die Platzwunde auf meinem Hinterkopf behandelte, berichtete ich Phil den Hergang.
    »Kümmere dich mal um die Telefonnummer«, sagte ich und reichte ihm den Zettel. »Wenn wir Glück haben, ist es ein Privatanschluss.«.
    »BE 3-3726«, wiederholte er. »Benshurst - das ist eine Brooklynummer, Jerry! Moment mal.«
    Er ließ sich von dem Telefongirl mit der Nummer verbinden. Eine Minute später kam er atemlos an.
    »Weißt du, wer unter dieser Nummer zu erreichen ist?«
    »Woher soll ich das wissen?«, fragte ich zurück. Doc Greenberger träufelte mir gerade eine Badewanne voll Jod oder etwas Ähnlichem in die Wunde, und es brannte höllisch.
    »Die Northern Electronics.«
    ***
    Mr. String, der technische Direktor der Northern Electronics sah nicht sehr glücklich aus, als wir zu ihm ins Zimmer marschierten.
    »Ich hoffe, Sie haben Erfreuliches zu berichten«, sagte er nach der Begrüßung. »Solange die Geräte nicht wieder hier im Werk stehen, finde ich keine ruhige Minute mehr.«
    »Tut mir leid«, sagte ich, »ich muss Ihnen im Gegenteil eine sehr betrübliche Mitteilung machen. Harry Dettler war nicht das einzige Firmenmitglied, das mit den Gangstern zusammenarbeitet. Es gibt noch jemanden hier, der in die Sache verwickelt ist.«
    »Und wer ist das, Agent Cotton?«.
    »Das kann ich Ihnen leider noch nicht sagen. Es muss ein Mann sein, der heute Nachmittag in großer Eile das Werk verlassen hat. Lässt sich nachprüfen, wer dafür infrage kommt?«
    »Sicher«, meinte der Direktor. »Der Pförtner muss ja über alle Werksangehörigen Buch führen, die während der

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