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0370 - Teufelsspiele mit Raketen

0370 - Teufelsspiele mit Raketen

Titel: 0370 - Teufelsspiele mit Raketen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Teufelsspiele mit Raketen
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»Was kann ich für dich tun? Brauchst du eine Gesteinsprobe aus einem Mondkrater oder darf’s etwas Einfacheres sein?«
    »Keine Angst, Frank! Du sollst nicht überfordert werden. Aus Nashville im schönen Staate Tennessee sind heute drei Kollegen gekommen, die das dortige FBI-Büro zu unserer Unterstützung abkommandiert hat. Die drei sollen versuchen, in der Northern Electronics einen Job zu bekommen. Und zwar auf eigene Faust, ohne Unterstützung der Firmenleitung. Sieh also zu, dass die Leute dort Unterkommen.«
    »Wenn es weiter nichts ist«, meinte Frank, »das will ich gern besorgen. Es sind tatsächlich ausgezeichnete Burschen, die ich wirklich mit gutem Gewissen weiterempfehlen kann.«
    »Als G-man ja, aber was sie als Raketenspezialisten taugen, wird sich erst herausstellen müssen.«
    Nun, ein G-man muss sehr vielseitig sein und vieles können, warum sollte er sich nicht einmal als Jünger Wernher von Brauns versuchen?
    »Sieh zu, dass du einen von ihnen als Kraftfahrer unterbringen kannst.«
    »Verstehe«, brummte Frank. Ich zog ab.
    Im Lift traf ich Fred Nagara, der das Alibi des Drehers Kieling aus Halle 3 nachgeprüft hatte. Der Mann war tatsächlich Vater eines strammen Jungen geworden. Fred hatte ihn in der Klinik mit einem riesigen Blumenstrauß vor dem Kreißsaal gefunden und als einer der ersten Gratulanten dem aufgeregten Vater seine Glückwünsche ausgesprochen. Damit hatte sich die Sache erledigt.
    Als ich zurück in unser Office gehen wollte, prallte ich mit Phil in der Tür zusammen.
    »Schnell, Jerry!«, rief er. »In Mark Sempers Pension ist die Hölle los.«
    ***
    Es wurde eine lange Fahrt. Zwischen der 65. Straße Ost, wo unser Distriktgebäude liegt, und Baychester liegen viele Meilen. Die Straßen schienen dehnbar wie Gummibänder geworden zu sein. Ich verwünschte unsere Idee, den alten Mann an der nördlichen Grenze des Stadtgebietes unterzubringen.
    Vor der Pension, die sich sinnigerweise Sweet Home nannte, war die Straße leer gefegt. Dafür staute sich an der Ecke ein Haufen Neugieriger, die ein berittener Polizist nur Schritt um Schritt zurückdrängen konnte.
    Wir ließen den Jaguar stehen und drückten uns an den Häuserwänden entlang auf die Pension zu.
    Mitten auf der Fahrbahn saß ein Cop und äugte uns durch den Schlitz seines stählernen Schutzschildes an.
    »Sind Sie verrückt?«, brüllte er uns seine durchaus berechtigte Frage zu.
    Im selben Augenblick nämlich ratterte die Salve einer Tommy-Gun über unsere Köpfe, und wir retteten uns nur mit einer artistischen Darbietung in den nächsten Hauseingang. Pfeifend und jaulend schwirrten die Querschläger durch die Straße. Die Kerle, die diesmal Mark Semper erledigen wollten, hatten sich in der Pension festgesetzt. Die Beamten der City Police hatten einen dichten Kordon um das Gebäude gezogen. Beinahe hinter jeder Ecke lugte die Mütze eines Polizisten hervor. Sie saßen also in der Falle, was uns aber nicht weiterhalf.
    Die Gangster konnten die Leute in der Pension als Geiseln benutzen.
    »Gehen Sie ins Haus und verkriechen Sie sich in das nächste Mauseloch, bis die Sache vorbei ist!«, schrie der Cop hinter seinem Schutzschild herüber.
    In seiner Stimme klang die Wut über unseren unglaublichen Leichtsinn mit.
    »Das geht leider nicht!«, rief ich zurück. »Mr. Hoover hätte kein Verständnis für G-men, die sich verkriechen, wenn es bumst.«
    »Ach so, Sie sind vom FBI!«, kam es zurück. »Nichts für ungut, aber seien Sie trotzdem vorsichtig. Die Kerle ballern aus allen Knopflöchern.«
    »Das haben wir gemerkt«, brummte mein Freund.
    »Wir müssen versuchen, in die Pension hineinzukommen, Phil. Ich weiß nur noch nicht, wie wir das machen sollen, ohne ein paar Unzen Blei unter die Haut zu bekommen.«
    Phil rieb sich die Nase und dachte angestrengt nach.
    »So ein Schutzschild, wie die Cops ihn haben, wäre nicht schlecht«, meinte er.
    »Sehen wir uns doch die Pension einmal von oben an«, schlug ich vor. »Vielleicht gibt es eine Möglichkeit, über das Dach ins Haus zu gelangen.«
    Wir kletterten über ausgetretene Steinstufen bis unter das Dach des Nachbarhauses und beruhigten unterwegs aufgeregt kreischende Hausbewohner.
    ***
    Als wir auf dem Blechdach standen, erkannten wir unsere Chance. Man konnte ohne besondere Schwierigkeiten auf das Dach der Pension, die drei Häuser weiter lag, gelangen. Ein schmaler Steg, wohl für den Schornsteinfeger gedacht, machte die Angelegenheit fast zu einem

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