Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0370 - Teufelsspiele mit Raketen

0370 - Teufelsspiele mit Raketen

Titel: 0370 - Teufelsspiele mit Raketen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Teufelsspiele mit Raketen
Vom Netzwerk:
wäre. Warum hätte er mich das fragen sollen, wenn er nicht auf ein Schiff gewollt hätte?«
    »Ausgezeichnet, Sie kriegen einen Orden, wenn Ihre Vermutung zutrifft.«
    Verlegen knetete er seine Mütze. Mein Lob machte ihm Mut.
    »Dann wollte er bestimmt auf einen Hochseekahn, Sir. Auf einem Flussdampfer wird man nicht seekrank.«
    »Vielleicht haben Sie recht, Mann. Hat er sonst noch etwas gesagt?«
    Der Taxichauffeur kraulte sich hinter dem Ohr.
    »Nicht, dass ich wüsste, Sir. Das Trinkgeld war fürstlich.«
    »Danke«, sagte ich. »Sie haben uns sehr geholfen. Sollte ihnen noch etwas einfallen, rufen Sie uns bitte an oder kommen Sie selbst her.«
    Phil machte die Tür hinter ihm zu.
    Ich gab ihm einen Wink.
    »Komm, zum Hafen!«
    Wir fuhren bis zum Pier 46, das in tiefem Dunkel lag. Man sparte hier den Strom für die Beleuchtung.
    Ich ließ den Jaguar stehen und zu Fuß pilgerten wir weiter.
    ***
    Eine Schranke versperrte die Zufahrt.
    Wir schlüpften darunter durch und bewegten uns vorsichtig weiter. Nach einigen Schritten tauchte vor uns ein Bündel auf, das quer über den Bohlen lag. Das Bündel war ein Mann.
    Er schlief. Neben ihm lag eine Tommy-Gun. Ich nahm das Magazin heraus.
    Der Mann reagierte überhaupt nicht. Ich legte die nunmehr harmlose Waffe wieder neben ihn. Sein Gesicht war mir unbekannt.
    Was sollte der Mann mit der Tommy-Gun bewachen?
    Plötzlich stieß mich Phil an. Über den Rand des Piers ragten niedrige Deckaufbauten. Wir krochen auf dem Bauch weiter. Ich stieß Phil in die Seite: »Das ist doch ein Küstenwachboot!«
    Wir lagen eine Minute still und starrten zu dem Boot hinüber. An Bord regte sich nichts.
    Entgegen jeder Vorschrift hatte das Boot nicht einmal Positionslichter gesetzt.
    Phil nahm mich beim Arm.
    »Die Dinger sind wendig und schnell, so schnell, dass du im Handumdrehen aus der Dreimeilenzone bist, Jerry. Und da hört bekanntlich jedes Hoheitsrecht auf. Genau richtig für Rod Trimp.«
    »Wieso Rod Trimp?«, fragte ich. »Mark Sempers Verschwinden sieht doch wie eine Flucht aus. Sag mal, Phil, was hältst du von dem Gedanken: Mark Semper ist der Mann, den wir suchen!«
    »Du bist verrückt«, sagte Phil. »Komm, wir alarmieren die Flusspolizei.«
    »Das kostet zu viel Zeit, Phil.«
    Wir krochen weiter auf die Nussschale zu.
    Sicher gab es an Bord noch eine Wache.
    Wir lagen zehn Minuten auf dem Bauch im Schatten des Schiffes und wagten kaum zu atmen.
    Das Boot zerrte an den Tauen.
    Mittschiffs war ein Laufsteg ausgelegt. Wir verzichteten auf diesen bequemen Übergang und sprangen auf das Achterdeck.
    Langsam schlichen wir nach vorn.
    Wir fanden die Treppe. Wir tasteten uns hinunter und fanden uns plötzlich im Maschinenraum. Zwei Dieselaggregate standen nebeneinander. Wir mussten die Köpfe einziehen, denn der Raum war sehr niedrig.
    An der Decke brannte eine Lampe in einem Drahtkorb, die gerade genug Helligkeit spendete, dass wir uns nicht die Beine zu brechen brauchten.
    Plötzlich regte sich etwas in unserem Rücken.
    In der niedrigen Luke stand ein Mann, den mattschwarz schimmernden Lauf seiner Pistole auf uns gerichtet.
    »Hallo, Boys«, sagte er scharf. »Sucht ihr hier vielleicht Altmetall?«
    Ich spielte blitzschnell reagierend den Betrunkenen. Phil ebenso.
    »Hallo, Maat«, sagte ich. »Vielleicht… hick… kannst du mir erklären, hick… wieso die beiden Maschinen auf einer Schraube arbeiten?«
    »Weil das Boot zwei Schrauben hat, Cotton«, sagte der Mann schneidend. Er verstand keinen Spaß.
    Es war Gus Walter, Vormann von Rod Trimp und sein erster Vertrauter. Mir fiel ein, dass der Gangster einmal zur See gefahren war.
    »Reckt eure Pfoten in die Höhe und kommt auf den Gang heraus«, befahl er.
    Uns blieb nichts anderes übrig, als seiner freundlichen Aufforderung zu gehorchen. Gus Walter hielt sich in gebührendem Abstand. Er war kein Greenhorn, dirigierte uns in eine Ecke und drehte einen Lichtschalter. Plötzlich waren wir in blendende Helle getaucht.
    »Werft die Waffen weg!«
    Unsere 38er polterten auf die gerippten Stahlplatten.
    »Wo habt ihr die Steuersysteme?«, fragte ich.
    »Tröste dich, Cotton! Wir haben keine Steuersysteme. Wir haben frische Eier geladen für die Häfen südlich dieses Breitengrads.«
    Gus Walter lächelte und sah zu den Pistolen, die vor unseren Füßen lagen.
    Er war zu vorsichtig, um sie aufzuheben.
    Dass er zu vorsichtig war, war sein Fehler. Hätte er uns angeschaut, wäre es nicht passiert. Ich hechtete mit einem Satz zu

Weitere Kostenlose Bücher