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0370 - Verrat auf OLD MAN

Titel: 0370 - Verrat auf OLD MAN Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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vorläufig diesen Raum bewohnen, Staatsmarschall. Bitte verlassen Sie ihn nicht ohne ausdrückliche Genehmigung. Vor der Tür stehen Robotwachen."
    Bully machte noch einen Versuch, den Obersten umzustimmen.
    „Kommen Sie zu mir, sobald Sie Zeit haben, Oberst", sagte er. „Schicken Sie mir vor allem jenen Mann, den Sie für Perry Rhodan halten."
    Mecheninger antwortete nicht. Er wartete, bis Bully das Zimmer betrat, dann schloß er die Tür.
    Bully sah, daß er sein Gefängnis mit General Ferenczy teilte. Der Kommandant von OLD MAN sprang auf, als Bully eintrat.
    „Sie also auch, Sir!" rief er aufgebracht. „Wir werden Mecheninger vor Gericht stellen."
    „Wie lange sind Sie schon hier?" erkundigte sich Bully, ohne auf die Bemerkung des Generals einzugehen.
    „Etwas länger als eine halbe Stunde", antwortete Ferenczy.
    „Wir müssen damit rechnen, daß man Mercant und Tifflor ebenfalls festgenommen hat.
    Wahrscheinlich befinden sie sich in einem anderen Raum dieser Sektion."
    „Anrath muß verrückt sein!" sagte Ferenczy wütend. „Wie kann er Mecheninger solche Befehle geben?"
    „Wir wissen, daß Anrath seelischen Schwankungen unterliegt", erinnerte Bully. „Trotzdem glaube ich nicht, daß er diese Sache inszeniert hat. Wahrscheinlich wurde er das Opfer einer Verschwörergruppe.
    Ich kann mir vorstellen, daß er von jemand ausgenutzt wird."
    „Akonische Spione!" entfuhr es dem General.
    Vermutlich", stimmte Bully zu.
    Er blickte sich im Raum um. Die Interkomanschlüsse waren entfernt worden. Sprechanlagen gab es nicht. Die Tür war verschlossen. Draußen im Gang waren wahrscheinlich Roboter aufmarschiert. An eine Flucht war vorläufig nicht zu denken.
    „Mecheninger kann doch nicht so dumm sein daß er auf eine solche Sache hereinfällt", ereiferte sich Ferenczy. „Wenn er nachdenkt, muß er doch die Wahrheit erkennen."
    „Ich habe ihm gesagt, daß der Mann, den er für den Großadministrator hält, nicht Perry Rhodan ist", berichtete Bully. „Er hat mir nicht geglaubt. Ich bin sicher, daß unsere Gegner dem Obersten fingiertes Material vorgelegt haben, das uns belastet. Außerdem hat Anrath es in achteinhalb Monaten nicht fertiggebracht, den Kredit zu verspielen, den Rhodan überall besitzt."
    Ferenczy ließ sich wieder auf seinen Stuhl sinken und verbarg sein Gesicht in beiden Händen.
    „Ich kann mir ungefähr vorstellen, was uns bevorsteht", sagte er.
    „Ja, die Zukunft sieht nicht sehr rosig aus", gab Bully zu. „Aber die Aktion gegen uns läuft im Höchstfall eine Stunde, und wir dürfen gespannt sein, was sich daraus entwickelt. Vergessen Sie nicht, daß es Tausende von Terranern gibt, die über die wirklichen Verhältnisse unterrichtet sind."Ferenczy starrte vor sich hin."Dieser Mecheninger, dieser Trottel", flüsterte er erbittert."Ihr Zorn konzentriert sich jetzt auf Ihren Stellvertreter", sagte Bully. „Wir wissen nicht, was den Obersten veranlaßt hat, die Befehle des angeblichen Rhodan so blindlings zu befolgen. Wahrscheinlich ist alles eine Verkettung unglücklicher Umstände. Wenn wir hier herauskommen, müssen wir uns ein Bild von der Gesamtsituation machen, dann können wir die Beweggründe Mecheningers bestimmt besser verstehen."Ferenczy schwieg. Er versuchte sich vorzustellen, was sich jetzt in den Gängen und Hallen von OLD MAN abspielte. Wahrscheinlich würde Mecheninger die Zentrale übernehmen und von dort aus alle Befehle weitergeben, die er von Heiko Anrath erhielt. Er würde soviel zu tun haben, daß er kaum Zeit zum Nachdenken hatte.
    Ferenczy erhob sich, ging zur Tür und klopfte ein paarmal dagegen.
    „Nichts!" knurrte er. „Wenn dort draußen wirklich ein paar Raumfahrer stehen, haben sie den Befehl sich nicht um uns zu kümmern. Wir sind von den Besatzungsmitgliedern OLD MANS vollkommen abgeschlossen."
    „Man wirft uns Hochverrat vor", sagte Bully nachdenklich. „Ich bin bereits auf die detaillierte Anklage gespannt."
    „Wahrscheinlich bekommen wir nie eine zu sehen", meinte Ferenczy bitter.
     
    *
     
    Als Oberst Christopher Mecheninger die Steuerzentrale OLD MANS betrat, sahen alle Offiziere und Techniker kurz auf, um sofort wieder wegzublicken. Für Mecheninger bedeutete der Weg bis zum Kommandostand einen Spießrutenlauf. Er war sich darüber im klaren, daß inzwischen jedermann auf OLD MAN wußte, was sich in den vergangenen Stunden ereignet hatte.
    Meine Popularität ist unbestritten dachte Mecheninger voller Selbstironie.
    Er fragte sich, was die einzelnen

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