0370 - Verrat auf OLD MAN
zu tun war.
Trotzdem stieg Mecheningers Verwirrung, als die große Hyperfunkstation OLD MANS wenige Minuten später zu senden begann.
Zahlreiche Verbände der Solaren Flotte erhielten den Befehl, in Richtung verschiedener Springerund Ara-Welten aufzubrechen.
Christopher Mecheninger verstand nicht, warum Rhodan zum jetzigen Zeitpunkt eine Zersplitterung seiner Streitkräfte riskierte. Die Verteidigungslinie, die den Angriff der Dolans aufhalten sollte, wurde dadurch entscheidend geschwächt.
7.
Auf den Bildschirmen der IMPERATOR III waren mehrere Vorgänge zu beobachten, von denen keiner dazu angetan war, die in der Zentrale versammelten Raumfahrer aus ihrer bedrückten Stimmung zu lösen. Das Flaggschiff der USO war vor wenigen Augenblicken im Solsystem angekommen, und die Männer an Bord trafen eine Situation an, die zu verhindern sie zu spät gekommen waren.
OLD MAN war durch den eingeschalteten HÜ-Schirm weithin sichtbar.
„Anrath hat den HÜ-Schirm einschalten lassen", sagte Rhodan, der mit allen von der CREST IV gekommenen Mutanten in der Zentrale der IMPERATOR III die Bildschirme beobachtete."Es ist mir nicht ganz klar, was Anrath damit bezweckt", sagte Oberst Reyht, der Kommandant des USO-Schiffes.
Reyht war Epsaler. Mit seiner quadratischen Figur wirkte er fast unbeholfen. Wer ihn jedoch im Kommandosessel beobachtete, erkannte schnell, daß dieser Eindruck täuschte."Wir dürfen nie vergessen, daß hinter Anrath die Akonen stehen" warf Atlan ein. „Wenn wir überlegen, warum unsere Gegner so und nicht anders handeln, müssen wir uns nicht nach den Beweggründen Anraths, sondern nach denen der akonischen Hintermänner fragen."
Rhodan hatte inzwischen so viel von Heiko Anrath gehört, daß er gespannt darauf war, ihn kennenzulernen. Dieser Mann mußte erstaunliche Leistungen vollbracht haben. Man konnte verstehen, wenn er unter seelischen Spannungen stand. Es wäre die Aufgabe Bullys gewesen, Anrath zu schützen.
Rhodan konnte seinem Freund jedoch keine Vorwürfe machen. In den letzten Monaten war so viel geschehen, daß der Staatsmarschall wahrscheinlich kaum Zeit gefunden hatte, sich um Anrath zu bemühen.
Reyht gab den Klartext einer gerade eingegangenen Funknachricht an Perry Rhodan weiter.
„Anrath hat einen Teil der Flotte in Marsch gesetzt", sagte Rhodan, als er die Botschaft gelesen hatte.
„Mehrere tausend Schiffe sind unterwegs. Angeblich sollen sie Planeten der Springer und Aras angreifen. Für uns ist diese Aktion durchschaubar, für die Öffentlichkeit stellt sie wahrscheinlich die logische Folge auf Anraths Verlautbarungen dar."
„Ich überlege mir gerade, ob du nicht zu den Terranern sprechen solltest", mischte sich Gucky ein.
„Ein eindringlicher Appell, der von uns allen unterstützt wird..."
„... würde nur Verwirrung stiften", unterbrach Rhodan den Mausbiber. „Im Augenblick wäre eine solche Handlungsweise gefährlich, denn die Akonen auf OLD MAN könnten sich dadurch veranlaßt fühlen, den Robotgiganten sofort aus dem Sonnensystem abzuziehen.""Soll das heißen, daß wir stillhalten, solange OLD MAN sich in den Händen der Verschwörer befindet?" fragte Atlan.Rhodan nickte. Er wußte, daß es seinen Freunden schwerfallen würde, auf einen günstigen Zeitpunkt zu warten. Was Rhodan nicht aussprach, war, daß er sich weitaus größere Gedanken um das Schicksal seiner alten Freunde machte, die an Bord von OLD MAN gefangengehalten wurden. als über die Zukunft des Robotgiganten.
„Und was willst du tun, um OLD MAN zurückzugewinnen?"
Rhodan hatte diese Frage des Arkoniden erwartet. Es gab keine Antwort darauf. Atlan hätte gelächelt, wenn Rhodan ihm gesagt hätte, daß es am besten war. wenn sie auf eine gute Gelegenheit warteten. Es war undenkbar, daß die Akonen ihren Gewinn leichtfertig wieder aufs Spiel setzen würden.
Bei allen Überlegungen hieß der Unsicherheitsfaktor Heiko Anrath.
Es war nicht vorauszusagen, wie dieser Mann sich in den nächsten Tagen verhalten würde. Vielleicht gelang es ihm, die Pläne der Akonen zu durchkreuzen. Ein Wort von Rhodans Doppelgänger könnte genügen, um alles zu erklären.
Rhodan wollte sich jedoch nicht darauf verlassen, daß dieses Wort gesprochen wurde. Niemand wußte, wie weit der Einfluß ging, den die Akonen auf Anrath besaßen. Es war durchaus möglich, daß Rhodans Double hypnotisiert oder mit Drogen willig gemacht worden war.
Zu Rhodans Erleichterung wiederholte Atlan seine Frage nicht.
„Ich mache
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