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0372 - Gejagt bis ins letzte Versteck

0372 - Gejagt bis ins letzte Versteck

Titel: 0372 - Gejagt bis ins letzte Versteck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gejagt bis ins letzte Versteck
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merken würde.
    »Ich hab nichts mit Falschgeld zu tun«, leierte er noch einmal. »Ich hab kein Falschgeld gehabt.«
    »Kaufen Sie Ihrer Frau eigentlich öfters Schmuck?«, schoss ich meine nächste Frage ab.
    »Schmuck…meiner Frau? Wie kommen Sie denn darauf?«
    »Sie scheinen noch nicht gemerkt zu haben, dass wir hier die Fragen stellen, Mr. Merrit«, meinte Phil.
    »Kaufen Sie Ihrer Frau öfters Schmuck?«, fragte ich noch einmal.
    »Selten«, gestand Merrit leise. »Es kommt selten vor.«
    »Haben Sie ihr in den letzten Tagen ein Schmuckstück gekauft?«, bohrte ich weiter.
    »Ich…ich wüsste nicht«, murmelte Merrit.
    »Sie scheinen ein kurzes Gedächtnis zu haben, was die Ereignisse betrifft, die nur wenige Tage zurückliegen«, stellte Phil fest.
    »Wann haben Sie ihrer Frau eigentlich die Brosche geschenkt, die sie heute trägt?«, schoss ich meine nächste Frage ab.
    »Das weiß ich nicht mehr genau.«
    »Jerry, sollten wir nicht lieber seine Frau danach fragen?«, mischte sich Phil ein. »Frauen haben in dieser Hinsicht ein viel besseres Gedächtnis.«
    »Ach, da fällt mir doch gerade ein, dass ich die Brosche vor ein paar Tagen meiner Frau geschenkt habe«, beeilte sich Merrit auf einmal mit der Antwort. »Stimmt auch, ich hatte das im Augenblick ganz vergessen. Sie meinen doch sicher die Brosche, die aussieht wie ein Drachen?«
    »Genau. Was haben Sie eigentlich dafür bezahlt?«
    Wieder zögerte Merrit einen Augenblick.
    »Hundert Dollar«, gestand er dann. »Sie war so billig, weil ein Stein herausgebrochen war. Am Auge, wissen Sie. Und ich sagte mir, das ist eine gute Gelegenheit, du setzt das Auge wieder ein, und dann hast du für wenig Geld ein hübsches Geschenk für deine Frau. Den fehlenden Stein wollte ich noch einsetzen. Das ist ’ne Kleinigkeit für mich. Ich bin Diamantenschleifer.«
    »Wo hatten Sie das Falschgeld her,, mit dem Sie die Brosche bezahlt haben?«
    »Ich…ich weiß nichts von Falschgeld«, behauptete er noch einmal. »Ich hab dem Mann die Hundert gegeben. Aber dass sie falsch waren, das habe ich bestimmt nicht gewusst. Ich… hab’s außerdem nicht nötig, mit Falschgeld zu bezahlen. Ich hab beim Rennen allerhand gewonnen und kann prima davon leben.«
    »Was treiben Sie eigentlich so den ganzen Tag?«, wollte Phil wissen. »Sie müssen doch viel Zeit haben, jetzt, wo Sie keiner Arbeit mehr nachgehen.«
    »Sie haben also schon hinter mir hergeschnüffelt«, keifte Merrit wütend.
    »Können Sie mir den Mann beschreiben, von dem Sie die Brosche gekauft haben?«, fragte ich rasch, um ihn auf das alte Thema zu bringen.
    »Ich kann mich nicht mehr drauf besinnet!«, sagte er zögernd. »Es war in einer Kneipe. Ich bin ganz durch Zufall an ihn geraten. Er rannte da rum und wollte absolut das Ding verkaufen. Wahrscheinlich hatte er kein Geld mehr für Schnaps. Deswegen habe ich’s auch so billig bekommen.«
    »Und wo das Falschgeld herkommt, können Sie nicht erklären?«
    »Bestimmt nicht, Sir«, sagte er bieder. »Vielleicht hab ich die Scheine sogar von einer Bank bekommen.«
    »Mit welcher Bank arbeiten Sie eigentlich?«, wollte ich wissen.
    Er antwortete nicht.
    »Oder arbeiten Sie nicht mit einer bestimmten Bank?«, fragte Phil. »Haben Sie Ihr Geld vielleicht hier im Hause aufbewahrt?«
    »Nein, nein!«, entfuhr es Merrit. »Hier hab ich nichts. Mein ganzes Geld habe ich auf einer Bank. Da ist es doch am sichersten. Ich habe ein Konto bei der Manhattan Bank.«
    »Haben Sie zufällig Reisepläne zurzeit?«, fragte ich. »Ich habe vorhin etwas von Trenton gehört.«
    »Nein, ich will nicht nach Trenton«, sagte Merrit eine Spur zu eifrig. »Ich werde hierbleiben.«
    »Sollten Sie doch das Bedürfnis nach Luftveränderung haben, dann rufen Sie mich vorher an. Es könnte sein, dass ich vor Ihrer Abreise noch ein paar Fragen an Sie habe.«
    Merrit nickte.
    Wir verließen nach ein kurzen Gruß das Zimmer. Ich hatte erwartet, in der Diele Merrits Frau zu treffen, sah mich aber getäuscht.
    Auf dem Flur sagte ich leise zu Phil: »Der Bursche hat etwas auf dem Kerbholz. Ich weiß nur noch nicht genau, was. Über das Falschgeld weiß er auch wesentlich mehr, als er uns sagen will.«
    »Mir kam der Mann auch sehr verdächtig vor«, bestätigte Phil. »Er verbirgt etwas. Ünd ich will einen Besen frühstücken, wenn das nicht mit den Blüten zusammenhängt. Aber jetzt wird es langsam Zeit für die Snack-Bar, Jerry. Mein Magen hängt mir schon fast in den Kniekehlen.«
    Wir warteten

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