0372 - Gejagt bis ins letzte Versteck
Blüten zu bezahlen.«
»Gute Idee von dir«, lobte Tanaway. »Aber die Burschen sind hartnäckig. Du musst auf passen. Vielleicht kommen sie wieder und fühlen dir noch mal auf den Zahn. Aber du wirst auch weiter den Mund halten?«
Die Frage klang wie eine Drohung.
»Ich werde nichts verraten«, versprach Merrit. »Aber ich mache nicht mehr mit, Tanaway. Ich springe ab.«
Es war einen Augenblick Stille in der Leitung. Man hörte nur ein schwaches Rauschen.
»Du wirst den Auftrag ausführen!«, sagte Tanaway schließlich. »Diesen Auftrag wirst du noch ausführen. Denk dran, dass wir bloß die Bullen mit ’nem Tipp zu bedenken brauchen und du…«
»Hör auf, Tanaway!«, stammelte Merrit. »Droh mir nicht immer. Ich habe schon genug für euch getan. Lasst mich jetzt endlich in Ruhe. Ich kann einfach nicht mehr.«
»Werd bloß nicht schlapp!«, warnte Tanaway kalt. »Du musst an deine Frau denken. Und an den Jungen.«
»Lass endlich die beiden aus dem Spiel!«, verlangte Merrit aufgebracht. »Ich habe jetzt bewiesen, dass ich den Mund halte. Lasst jetzt endlich meine Frau und den Jungen aus dem Spiel. Wenn die Cops noch mal kommen, dann könnte ich sonst…«
Merrit brach ab.
»Was könntest du sonst?«, fragte Tanaway lauernd.
»Ich könnte den Cops ja auch ein Liedchen singen, das für eure Ohren bestimmt nicht angenehm klingen wird«, trumpfte Merrit auf.
»Meinst du vielleicht, das würde deinen Kopf retten?«, höhnte Tanaway. »Dich werden sie deswegen doch für die Sache in dem Fabrikgelände einbuchten, und deine Frau und den Jungen können die Bullen nicht schützen. Wir würden uns die beiden kaufen, egal wie viel Polypen das verhindern wollten. Also mach keine Dummheiten oder…«
Tanaway brach ab.
»Ich will euch ja nicht verpfeifen«, sagte Merrit schnell. »Ich habe ja auch bis jetzt den Mund gehalten. Aber ich will keinen Auftrag mehr für euch ausführen.«
»Pass mal auf, mein Junge! Du wirst diesen Auftrag noch ausführen. Du weißt genau, was für uns davon abhängt. Schließlich sollst du es nicht umsonst tun. Wenn wir die Geräte haben, kannst du die Steine umschleifen. Wir haben wieder ein paar nette Stücke. Und gegen die Schleiferei kannst du ja nichts einwenden, oder?«
»Ich will meinen früheren Chef nicht ausnehmen«, widersprach Merrit. »Außerdem ist es ganz unmöglich, in die Schleiferei zu kommen, ohne dass man was merkt. Und es wird einen Mordslärm geben, wenn ich eine der Maschinen abmontiere.«
»Das lass gefälligst unsere Sorge sein. Wir haben schon alles vorbereitet. Es kann gar nichts schiefgehen. Und wenn dein früherer Boss seine neugierige Nase in den Betrieb stecken sollte, werden wir ihm eine Ladung Blei verpassen.«
»Wir kommen doch gar nicht erst in den Werkraum rein«, widersprach Merrit heftig. »Ich hab’s dir doch schon ein paar Mal gesagt, aber du willst es ja nicht wahrhaben. Die Eisenstäbe sind mehr als daumendick. Ohne Lärm lassen die sich nicht durchsägen.«
»Proctor hat sich in der letzten Nacht um die Geschichte gekümmert. Das macht keine Schwierigkeiten mehr. Die Alarmanlage auch nicht. Wir haben einen sicheren Weg gefunden, sie außer Betrieb zu setzen.«
»Warum macht ihr den anderen Mist nicht auch noch allein?«, maulte Merrit. »Ich habe dir doch gesagt, dass ich es satthabe. Ich könnte…«
»Wenn wir die Sache allein schaukeln könnten, hätten wir dich nicht aufgefordert«, schnauzte Tanaway. »Wir wissen nicht, was für Handwerkszeug du dafür brauchst. Aber bilde dir deswegen bloß nicht ein, du könntest uns auf der Nase rumtanzen. Du weißt ja, wir fackeln nicht lange.«
»Ich kann einfach nicht, Tanaway«, flehte Merrit. »Ich bin völlig fertig. Die beiden Cops haben mir den Rest gegeben!«
»Ich mache dir ’nen Vorschlag. Diesen Job machen wir noch zusammen. Dann kannst du abspringen, wenn du willst. Natürlich musst du noch die Steinchen frisieren, das ist ja klar. Komm raus zum Boot. Wir besprechen da alles. Du wirst sehen, es ist ein Kinderspiel. Es kann gar nicht schiefgehen.«
»Ich…ich…«, stotterte Merrit.
»Halt dich an das, was ich dir gesagt habe, Merrit!«, drohte Tanaway. »Denk an die beiden! Wenn du nicht willst, dass ihnen etwas passiert, dann komm raus zum Boot! Komm zu der üblichen Zeit! Anschließend können wir losziehen.«
»Und wenn ich nicht komme?«, fragte Merrit.
»Dann wirst du es bereuen! Wenn du um fünf nicht da bist, dann werden eine Stunde später deine Frau und der Junge
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