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0372 - Gejagt bis ins letzte Versteck

0372 - Gejagt bis ins letzte Versteck

Titel: 0372 - Gejagt bis ins letzte Versteck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gejagt bis ins letzte Versteck
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hältst du davon?«, fragte Proctor und drehte sich zur Seite.
    Stan stand nicht mehr neben ihm, sondern war zurückgetreten und betrachtete interessiert den Inhalt einer großen Glasvitrine.
    Proctor wiederholte seine Frage.
    Stan nahm den Ring und betrachtete ihn.
    »Ganz nett«, gab er zu. »Aber willst du nicht ein größeres Stück für deine Frau kaufen?«
    Er räusperte sich und gab den Ring zurück.
    »Lassen Sie den Ring mal draußen«, bat Proctor den Verkäufer. »Vielleicht zeigen Sie mir auch noch andere Stücke.«
    »Haben Sie nichts mit einem größeren Brillanten?«, mischte sich Stan ein und trat wieder an die Theke. »Wie ich Muriel kenne, kann er gar nicht groß genug sein.«
    »Ich habe hier ein ganz erlesenes Stück«, versprach der Verkäufer. Er räumte aber erst die Schublade weg und ließ nur den Ring liegen, den Proctor in die engere Wahl gezogen hatte. Dann erst trat er an die Rückwand und schob die Glastür einer Vitrine auf.
    Dahinter lag ein kleiner Tresor. Der Verkäufer stellte die Zahlenkombination ein und ließ die stabile Safetür aufschwingen.
    ***
    Er holte ein längliches Kästchen heraus. Es war gefärbt und genarbt wie Krokodilleder. Behutsam öffnete er den Deckel. Er fasste die Kette vorsichtig mit zwei Fingern an und nahm sie heraus. Sie war sehr lang und sah aus wie geflochtenes Gold. Der Anhänger war geformt wie der Kelch einer Blume, und darauf saß ein großer Brillant.
    »Ausgezeichnet!«, lobte Proctor. »Ein wunderbares Stück! Sehen Sie, das ist genau das, was ich für meine Frau suche.«
    »Wirklich ein Prachtstück, Sir«, bestätigte der Verkäufer und reichte es dem Mann im maisfarbenen Anzug. »Aber ich möchte darauf hinweisen, dass dieses Stück eigentlich nur zu einer jungen Dame passt. Es…«
    »Machen Sie sich darüber keine Sorgen«, unterbrach ihn der Kunde. »Dieses Stück wird meiner Frau ausgezeichnet stehen. Ich nehme es!«
    Der Verkäufer polierte mit einem Tuch Kette und Stein und legte dann das Schmuckstück in die Schachtel zurück. Dabei nannte er auf einen fragenden Blick von Proctor hin den Preis.
    »Für eine Kleinigkeit ist das nicht wenig«, brummte Proctor.
    »Es ist aber auch ein wirkliches Prachtstück«, lobte der Verkäufer und schlug das Etui in ein Stück Seidenpapier ein.
    »Das versöhnt mich ja auch mit dem Preis«, murmelte Proctor und griff in seine Jackentasche.
    Er holte das Scheckbuch aus der Tasche und schlug es auf.
    »Haben Sie etwas zum Schreiben?«, wandte er sich an den Verkäufer.
    »Ein Scheck?«, sagte der Mann, nicht gerade erfreut. »Das kann ich leider nicht machen, Sir. Bitte, legen Sie es mir nicht als Misstrauen aus. Aber es gehört zu unseren Geschäftsprinzipien, dass wir keine Schecks annehmen.«
    »Das ist aber doch die Höhe!«, empörte sich Proctor. »Das ist mir in Boston aber noch nie passiert. Ein Scheck von mir ist noch immer gut gewesen!«
    »Das bezweifle ich auch nicht, Sir«, sagte der Verkäufer betreten. »Ich würde den Scheck ja auch gerne annehmen. Aber ich habe strengste Anweisung von Mr. Vandyne, keine Schecks in Zahlung zu nehmen. In einer Stunde ist Mr. Vandyne wieder zurück. Er wird sicher bei Ihnen eine Ausnahme machen. Aber ich habe leider keine Vollmacht dazu.«
    »Ich habe keine Zeit, stundenlang hier zu warten«, erboste sich Proctor weiter. »Wenn mein Scheck Ihnen nicht gut ist, muss ich eben verzichten.«
    »Wenn Sie sich eine Sekunde gedulden wollen«, bat der Verkäufer händeringend. »Ich werde versuchen, Mr. Vandyne telefonisch zu erreichen. Er wird sicherlich damit einverstanden sein…«
    »Ich helfe dir gerne mit der Summe aus, Proctor«, schlug der Mann in dem anthrazitfarbenen Anzug vor.
    »Das ist nett von dir, aber ich denke nicht daran, in einem Geschäft zu kaufen, in dem mein Scheck nicht gut ist«, sage Proctor aufgebracht.
    »Sir, ich bedauere…«
    »Schließlich kann er nichts dafür«, gab Stan zu bedenken. »Er muss sich an seine Anweisungen halten. Und ich finde das Schmuckstück so verteufelt schön, dass es eine Schande wäre, wenn Muriel es nicht bekäme.«
    Er schob mehrere Packen Banknoten auf die Theke. Es waren alles 50-Dollar-Scheine.
    »Na, wenn du so freundlich bist«, brummte Proctor, wieder etwas besänftigt.
    Der Verkäufer bedankte sich bei dem Mann in dem dunklen Anzug.
    Proctor hatte es auf einmal eilig. Er nahm das kleine Päckchen an sich und schob dem Verkäufer die Banknotenbündel über die Theke zum Nachzählen zu.
    »Danke

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