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0372 - Gejagt bis ins letzte Versteck

0372 - Gejagt bis ins letzte Versteck

Titel: 0372 - Gejagt bis ins letzte Versteck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gejagt bis ins letzte Versteck
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gewisser Stan Hickel zu der Bande gehört.«
    »Lass die Fahndung auch auf ihn ausdehnen, Billy«, bat ich. »Das heißt, nur wenn die Meldung glaubwürdig ist.«
    »Dieser Spitzel hat uns schon manchen Tipp gegeben«, sagte Billy Wilder.
    »Er hat außerdem bestätigt, dass Tanaway und die anderen Gangster ganz groß im Blütenhandel drinstecken.«
    »Den Tipp hätte uns der Mann schon etwas früher geben können«, brummte ich. »Dann wäre Phil nicht beinahe erschossen worden.«
    Um 19.45 Uhr unterbrach als erster Fernsehsender die Columbia Broadcasting Co. das laufende Programm und brachte eine kurze Meldung mit der Bitte an die Bevölkerung um Mithilfe bei der Suche nach den Gangstern. Und dann flimmerten die Bilder über die Mattscheiben.
    Um 19.50 erhielt ich den zweiten Anruf des Küstenschutzes.
    »Eines unserer Boote hat im Long Island Sound eine herrenlos treibende Jacht mit dem Namen Eve aufgebracht«, berichtete der Beamte.
    »Wo können wir das Boot untersuchen?«, erkundigte ich mich.
    »Es ist zu unserer Station gebracht worden. Den Toten haben wir bereits ins Schauhaus schaffen lassen.«
    »Welchen Toten?«
    »Man hat ihn erschossen auf der Jacht gefunden. Einzelheiten weiß ich nicht. Die Identität konnte noch nicht festgestellt werden, da der Ermordete keinerlei Papiere bei sich hatte.«
    »Haben Sie wenigstens eine Beschreibung von dem Toten?«
    »Ungefähr sechs Fuß groß, circa 40 Jahre alt, an der linken Hand fehlen drei Finger…«
    »Danke! Das genügt«, sagte ich und legte auf.
    Fred Nagara hatte über den Mithörer das Gespräch verfolgt. »Das ist Merrit, Fred. Die Gangster haben ihn erschossen. Fahr bitte zum Schauhaus und sieh ihn dir an! Am besten, du nimmst Merrits Frau mit.«
    Fred Nagara schien von dem Auftrag nicht gerade begeistert. »Hast du die Adresse?«, fragte er und stand auf.
    Ich überlegte einen Augenblick.
    »Nein, lass mal«, brummte ich. »Das werde ich erledigen. Merrits Wohnung wollte ich ohnehin unter die Lupe nehmen.«
    »Mir soll’s recht sein.«
    An der Tür drehte ich mich noch einmal um.
    »Wenn sich irgendetwas tut, gib mir über Funk durch.«
    ***
    Der Angestellte des Leichenschauhauses zog das Laken wieder über den Leichnam. Es gab für mich keinen Zweifel. Der Tote war Merrit.
    Die Frau, der ich die Prozedur leider nicht ersparen konnte, nickte. Sie war sehr gefasst. Ihr Gesicht wirkte wie aus Marmor gehauen.
    Ich ging zu ihr, fasste sie behutsam am Arm und führte sie hinaus.
    An der Tür vom Schauraum blieb sie stehen.
    »Es ist mir lieber, dass er tot ist, als dass er als Gangster von der Polizei gejagt wird«, sagte sie hart.
    Ich murmelte eine Antwort.
    »Ich habe im Fernsehen die Suchmeldung gesehen«, fuhr sie tonlos fort und ging neben mir hinaus. »Ich habe sein Bild gesehen. Unser Junge war zum Glück nicht im Zimmer. Wir werden die Stadt verlassen. Bald. Man wird sonst mit dem Finger auf uns zeigen, auf den Jungen und mich. Und das soll er nicht erleben.«
    »Haben Sie Verwandte, zu denen Sie gehen können?«, fragte ich.
    »Meine Eltern. In Trenton.«
    »Ich erinnere mich«, sagte ich. »Ihr Mann sprach von Trenton, als wir bei Ihnen waren.«
    Ich half ihr in den Jaguar.
    »Ja, er wollte unbedingt, dass der Junge und ich zu meinen Eltern fahren sollten«, sagte sie. »Er hat mich so gedrängt, als würde seine Seligkeit davon abhängen. Mein Gott, und jetzt muss ich wirklich fahren!«
    Sie schlug plötzlich die Hände vors Gesicht und weinte. Es waren die ersten Tränen, die sie vergoss, seit ich ihr die Nachricht gebracht hatte.
    Sie tat mir leid. Ich konnte ihr nicht helfen, ich konnte sie nur ihrem Schmerz überlassen.
    Sie wurde von Schluchzen geschüttelt und hielt die ganze Zeit die Hände vors Gesicht geschlagen.
    Wir waren fast wieder bei ihrer Wohnung, als sie plötzlich den Kopf hob.
    »Tut mir leid«, sagte sie mit tränenerstickter Stimme. »Aber das musste raus. Hätte Jack doch damals bloß nicht den Wettgewinn gemacht! Dann wäre heute alles anders. Wir hätten unser gutes Auskommen und wären eine glückliche Familie. Aber diese Gangster haben ihn auf dem Gewissen. Ich wusste ja immer, dass seine angeblichen Freunde nichts taugten, aber das hätte ich nun doch nicht erwartet.«
    »Wann hatte er denn Kontakt mit Ihnen auf genommen?«, fragte ich behutsam.
    »Gleich nach dem Gewinn«, antwortete die Frau bereitwillig. »Und dann war alles aus.«
    »Wie viel ist eigentlich von dem Gewinn noch übrig? Werden Sie damit die erste

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