Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0372 - Gejagt bis ins letzte Versteck

0372 - Gejagt bis ins letzte Versteck

Titel: 0372 - Gejagt bis ins letzte Versteck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gejagt bis ins letzte Versteck
Vom Netzwerk:
mich auf einen Schlag hellwach.
    »He, mach schon die Augen auf, verdammter Bulle!«, forderte Tanaway mich auf.
    Ich tat ihm den Gefallen. Ich lag auf dem Boden. Genau über meinem Kopf war ein Wasserhahn. Tanaway drehte ihn zu. Der Fußboden stand schon an der Stelle, wo ich lag, einen Fingerbreit unter Wasser.
    »Da bist du aber schön in die Falle gegangen«, höhnte Tanaway und lachte.
    Ich kannte dieses Lachen schon. Ich hatte es gehört, als der Mann auf Phil schoss. Es war das gleiche hämische Lachen.
    »Das Lachen wird dir noch vergehen«, stieß ich hervor. »In wenigen Minuten werden meine Leute den Schuppen hier umstellt haben, und dann ist das Spiel aus.«
    Wieder erklang das höhnische Lachen.
    »Du hättest Märchenerzähler werden sollen«, sagte Tanaway und baute sich breitbeinig über mir auf. »Irgendwann werden die anderen Bullen vielleicht mal in diese Gegend kommen. Aber wir werden dann weg sein. Und von dir werden sie nur ein paar schäbige Reste finden. Wir werden dir ’ne Kugel in den Schädel jagen und…«
    »So wie ihr es mit Merrit gemacht habt!«
    »Stimmt«, sagte er mit Genugtuung. »Wie Merrit werden wir dich erledigen.«
    »Das war gerissen eingefädelt«, sagte ich und prüfte unauffällig meine Fesseln. »Zuerst hast du ihm das ganze Geld abgenommen, und dann hast du ihn umgebracht.«
    »Du bist ein ganz schlauer Bursche«, sagte der Gangster. »Ich hatte nicht geglaubt, dass du das schon rausgefunden hast. Aber du musst zugeben, dass es ein genialer Plan war. Merrit hat uns eine Menge Geld vermacht. Er war anfangs ganz nützlich.«
    »Warum wurde er denn erschossen?«, wollte ich wissen.
    Die Fesseln saßen fest. So fest, dass die Stricke mir tief ins Fleisch schnitten. Ich hatte keine Chance, mich schnell zu befreien.
    Tanaway war jetzt mit mir allein im Keller. Die beiden anderen Gangster hatten den Raum mit einer Kiste verlassen.
    »Ich kann es dir ja sagen, Bulle. Du wirst es bestimmt keinem weitererzählen. Merrit war für uns nutzlos geworden. Außerdem wollte er abspringen. In einem solchen Falle ist es besser, wenn man sich von seinen Mitarbeitern trennt.«
    »Dafür wirst du auf dem elektrischen Stuhl landen«, versprach ich, erntete aber nur ein Hohnlachen.
    »Ich werde noch die Annehmlichkeiten des Lebens in vollen Zügen genießen«, brummte Tanaway.
    Die beiden anderen Gangster kamen zurück.
    »Seid ihr bald fertig?«, fragte Tanaway.
    »Noch zwei kleine Kisten, dann können wir starten«, antwortete Proctor. »Die Platten sind schon oben.«
    »Los, macht schnell«, trieb Tanaway sie an. »Wir haben diese Nacht noch allerhand vor.«
    »Hier hast du die Fälscherwerkzeuge aufbewahrt«, sagte ich dem Gangster auf den Kopf zu.
    Er stritt es nicht ab.
    »Nicht nur das«, brüstete er sich. »Auch eine Menge schöner Scheinchen und nicht nur Blüten.«
    »Wer hat £uch die Platten gestochen?«, wollte ich wissen und drehte mich langsam auf die Seite, um eine Hand besser bewegen zu können. »Proctor oder Hickel?«
    »Ich sehe, du kennst die ganze Familie bei Namen«, wunderte sich der Gangster. »Aber von denen war’s keiner. Die sind höchstens dafür gut, mit einer Kanone umzugehen. Die Platten hat ein anderer gemacht. Er war ein Genie. Leider hatte er die üble Angewohnheit zu viel Whisky zu trinken, und dann redete er ein bisschen viel. Na, über die Toten soll man nichts Schlechtes sagen. Ich habe ihn nämlich erschießen lassen.«
    Mir schoss plötzlich ein Gedanke durch den Kopf.
    »Du kennst doch Stuby?«, fragte ich.
    »Was ist mit dieser Ratte? Der Bursche hätte uns Kummer machen können, wenn ich nicht einen Weg gefunden hätte, um ihn auf die elegante Tour auszuschalten.«
    »Dann geht der Mord an dem Mann auf dem Fabrikgelände auch auf dein Konto«, sagte ich. »Und die Pistole mit den Prints von Stuby sollten den lästigen Konkurrenten nur belasten.«
    »Das war eine meiner besten Ideen«, brüstete sich Tanaway. »Merrit hat ihn erschossen, und wir haben ihn dadurch erst richtig in die Hand bekommen. Stuby wurde belastet…«
    »… und ein völlig Unbeteiligter musste sterben«, fuhr ich fort.
    »Nein, nein«, widersprach Tanaway in einem Ton, als würde er sich mit mir über die Vorzüge von Scheibenbremsen bei einem Sportwagen unterhalten. »Er war nicht unbeteiligt, er hatte mich bei einem Geschäft reingelegt und brauchte einen Denkzettel. Du hast schon eine ganze Menge über mich herausgebracht. Das FBI wird mit dir einen wertvollen Mitarbeiter

Weitere Kostenlose Bücher