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0372 - Gejagt bis ins letzte Versteck

0372 - Gejagt bis ins letzte Versteck

Titel: 0372 - Gejagt bis ins letzte Versteck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gejagt bis ins letzte Versteck
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musste in einen Pfahl gefahren sein, denn ich spürte deutlich eine Erschütterung. Sofort tauchte ich wieder.
    Noch einmal hörte ich einen lauten Knall. Das Boot machte Fahrt. Fast wurden die Dückdalben umgerissen, als das schwere Tau sich spannte. Dann klatschte ein schwerer Gegenstand ins Wasser.
    Vorsichtig tauchte ich am landseitigen Teil der Dalben auf und schnappte nach Luft. Das Boot war schon mehr als dreißig Yards abgedreht. Am Heck stand der Mann mit der Schiffsaxt. Neben ihm ein anderer, der seine Rechte hochriss und in meine Richtung schoss.
    Mein Freund war schwer wie Blei und vollkommen reglos. Er musste eine Menge Wasser geschluckt haben.
    ***
    Das Boot drehte weiter ab. Der tückische Schütze konnte mir nicht mehr gefährlich werden. Ich suchte nach einer Stelle, wo ich an Land konnte. Phil musste schnellstens aus dem Wasser, und ich musste Wiederbelebungsversuche machen und seine Verletzung untersuchen.
    Direkt neben mir war nur hohes Steilufer. Es war völlig ausgeschlossen, hier aus dem Wasser zu kommen. Ein kleines Stück entfernt befand sich der provisorische Landungssteg. Aber auch dort konnte ich es nicht schaffen. Die Querstreben zwischen den Pfählen waren so hoch angebracht, dass ich sie unmöglich erreichen konnte. Und mit Phil auf der Schulter würde ich die glatten Pfähle nicht erklimmen können.
    Ich stieß mich ab und nahm Phil ins Schlepptau. Ich hielt seinen Kopf über Wasser Und schwamm mit der Strömung. Phil und meine nassen Kleider zogen mich nach unten, ich konnte mich nur mit äußerster Anstrengung an der Oberfläche halten.
    Ich merkte, wie meine Kräfte nachließen. Lange würde ich es nicht mehr durchhalten.
    Ich weiß nicht mehr, wie weit ich geschwommen bin. Es kam mir wie eine halbe Ewigkeit vor.
    Ein Stück von dem Steilufer war eingestürzt. Ich sah es erst, als ich an der Stelle schon vorbei war.
    Ich schwamm das kurze Stück zurück. Wie über eine Gangway konnte ich hier natürlich nicht an Land gehen. Es war schwierig, weil ich häufig abrutschte. Ich war ziemlich groggy und hatte Phil über meiner rechten Schulter hängen.
    Irgendwie schaffte ich es dann doch.
    Ich fing sofort mit den Wiederbelebungsversuchen an. Nach einigen Minuten kam Phil wieder zu sich.
    Er schlug nur für einen Moment die Augen auf und drehte dann den Kopf auf die Seite. Ich brachte ihn nicht wieder zu Bewusstsein. Die Verletzung sah böse aus. Die Kugel saß im Oberarm.
    Ich nahm Phils Gürtel und band den Arm ab. Ich verband die Wunde mit meinem Taschentuch.
    Bevor ich mich mit Phil auf den Armen in Trab setzte, drehte ich mich noch einmal um. Das Boot konnte ich weit draußen in der Bowery Bay erkennen. Die Eve schaukelte gerade vor Rikers Island.
    Trotz der schweren Last legte ich ein schnelles Tempo vor.
    Phil musste schnellstens in ärztliche Behandlung kommen.
    Ich stolperte querfeldein, bis ich auf den schmalen Seitenweg kam. An der Straße standen ein paar Häuser.
    Eine junge Frau öffnete mir am ersten Haus. Sie erschrak mächtig, als ich vor ihr stand. Dann half sie mir, Phil auf eine Liege zu betten. Im Hause gab es zum Glück ein Telefon.
    Ich wählte die Nummer des La Guardia Airports. Von dort würde ich am schnellsten Hilfe für meinen Freund bekommen. Es dauerte genau vier Minuten, bis der Rettungswagen vor dem Haus hielt. Wir schafften Phil in den Wagen, und dort wurde mein Freund in die Obhut eines Arztes genommen.
    Mit heulender Sirene jagten wir zum Polizeikrankenhaus. Der Rettungswagen hatte Funkeinrichtung, und im Krankenhaus war schon alles vorbereitet.
    ***
    Ich wartete vor dem Operationssaal. Ich wollte wissen, was mit Phil los war.
    Nach einer halben Stunde brachten sie ihn wieder heraus.
    Er lag unter weißem Leinen, und sein Gesicht hatte die gleiche Farbe' wie die Laken.
    »Wie sieht es aus?«, wandte ich mich an einen der Ärzte.
    »Er hat Glück gehabt«, erklärte mir der Medizinmann. »Die Kugel ist vom Oberarm in die Schulter eingedrungen und dort stecken geblieben, hat aber den Knochen nicht zerschlagen. Wir haben sie herausgeholt. Ihr Kollege wird ein paar Tage hierbleiben müssen. Die Wunde sieht böse aus, und außerdem hat er viel Blut verloren. Aber in ein paar Tagen werden wir ihn wieder auf den Beinen haben.«
    Phil war außer Gefahr. Jetzt galt es, die heimtückischen Gangster zu jagen, die Phil angeschossen und wahrscheinlich noch eine Menge anderer Verbrechen auf dem Kerbholz hatten.
    ***
    »Der Kerl muss verrückt sein!«, entfuhr es dem

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