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0372 - Gejagt bis ins letzte Versteck

0372 - Gejagt bis ins letzte Versteck

Titel: 0372 - Gejagt bis ins letzte Versteck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gejagt bis ins letzte Versteck
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Zeit über die Runden kommen?«
    »Ich hoffe doch«, sagte sie. »Aber warum fragen Sie?«
    »Wir haben uns bei der Bank erkundigt«, erläuterte ich und brachte den Jaguar vor dem Haus in der Jane Street zum Halten. »Auf dem Konto sind nur ein paar Dollar.«
    »Er hat nichts auf die Bank gebracht«, berichtete sie. »Er wollte das Geld greifbar haben für ein großes Geschäft. Er hat alles in einem Stahlkoffer aufbewahrt. Ich weiß nicht, wie viel drin ist.«
    Ich brachte sie nach oben. Ohne Aufforderung holte sie den Stahlkoffer aus dem Eichenschrank im Wohnzimmer. Er war durch eine Reihe von Büchern verdeckt gewesen.
    »Er ist ganz schön schwer«, sagte sie, und ich half ihr, den Koffer auf den Tisch zu legen. »Ich weiß jetzt bloß nicht, wö der Schlüssel ist, und wie ich das Ding aufkriegen soll. Können Sie mir da vielleicht helfen?«
    Ich sah keine Veranlassung, es nicht zu tun. »Haben Sie irgendwo etwas Handwerkszeug?«, erkundigte ich mich. »Dann wird es eine Kleinigkeit sein.«
    Während die Frau hinausging, betrachtete ich das Schloss. Es war ein kompliziertes Sicherheitsschloss, aber mit etwas Glück würde ich es schaffen, ohne den Koffer zu zerstören.
    Sie kam mit einem Kasten voll Werkzeugen zurück. Ich brauchte immerhin fast fünf Minuten, bis ich das Ding aufhatte.
    Ich klappte den Deckel hoch.
    Der Stahlkoffer war bis an den Rand mit Banknoten vollgestopft. Es waren alles 50-Dollar-Noten.
    »Mein Gott!«, sagte die Frau. »Wie viel Geld ist das wohl?«
    Ich nahm eines der Päckchen und betrachtete es genau. Dann untersuchte ich auch die anderen. Schließlich hatte ich den ganzen Koffer ausgeräumt.
    »Die Scheine haben nicht mal den Wert von einem Cent«, sagte ich. »Es ist alles Falschgeld. Hier, Sie sehen es an diesem kleinen schwarzen Punkt neben der Seriennummer. Ich muss das Geld leider beschlagnahmen.«
    ***
    Ich verstaute den Koffer mit den Blüten im Jaguar und klemmte mich hinter das Steuer. Die Kontrolllampe des Funkgerätes brannte.
    Ich schaltete ein und meldete mich.
    »Endlich«, stöhnte Fred Nagara. Seine Stimme kam brüllend laut aus dem Lautsprecher. »Ich habe schon eine ganze Zeit versucht, dich zu erreichen.«
    Ich drehte den Lautstärkeregler.
    »Was gibt’s?«, erkundigte ich mich.
    »Wir haben von einem Spitzel einen Tipp bekommen«, berichtete Fred Nagara. »Wir wissen nicht, ob die Nachricht ernst zu nehmen ist, aber ich dachte, dass sie dich interessieren würde.«
    »Schieß los!«
    »Der Spitzel hat Einzelheiten über den Schlupfwinkel von Tanaway und seiner Bande verraten«, sagte Fred Nagara. »Angeblich ist er einmal dort gewesen. Man hatte ihm auf der Fahrt die Augen verbunden, und deswegen weiß er nicht genau, wo es liegt. Er meint, es wäre irgendwo im Süden von Brooklyn. Es soll ein großer, alter Schuppen sein, der unmittelbar am Wasser liegt. In der Nähe müsste ein Flugplatz sein, denn als der Spitzel dort war, brummten alle paar Augenblicke Flugzeuge tief über das Gelände.«
    »Verdammt! Daran hätte ich auch früher denken können.«
    »Ich hab mal auf der Karte nachgesehen«, gab mein Kollege zurück. »Es könnte irgendwo an der Jamaica Bay sein, in der Nähe vom J. F. Kennedy Airport. Kannst du mit dem Tipp etwas anfangen?«
    »Ich weiß Bescheid«, sagte ich, »ich werde sofort hinfahren und mich um die Geschichte kümmern.«
    »Soll ich dir Verstärkung schicken?«
    »Ich werde die Geschichte allein erledigen können. Falls ich Verstärkung brauche, gebe ich Bescheid.«
    Ich schaltete das Gerät ab und dafür Rotlicht und Sirene ein. Ich jagte los. Aber nicht nach Brooklyn, sondern nach Queens, wo neben dem Liegeplatz des Bootes, das Merrit zum Verhängnis geworden war, ein alter großer Schuppen stand.
    Es fing langsam zu regnen an. Es war verhältnismäßig dunkel. Das Rotlicht fiel jetzt besonders auf und blinkte mir den Weg frei. Es spiegelte sich auf dem nassen Asphalt.
    Als ich den Queens Midtown Tunnel hinter mir hatte, ging es noch zügiger. Absichtlich fuhr ich nicht die Strecke über den Northern Boulevard, sondern nahm den Umweg über den Long Island und Queens Expressway in Kauf, weil ich hier alles aus dem Jaguar herausholen konnte, was er unter der Haube stecken hatte.
    Auf dem letzten Stück schaltete ich Rotlicht und Sirene aus. In der Dunkelheit war es nicht leicht, genau die Stelle zu finden, wo der schmale Seitenweg von der Straße abging. Ich fuhr zuerst ein Stück zu weit und sah schon die Lichter der Landebahn vom

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