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0372 - Gejagt bis ins letzte Versteck

0372 - Gejagt bis ins letzte Versteck

Titel: 0372 - Gejagt bis ins letzte Versteck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gejagt bis ins letzte Versteck
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Captain.
    Er stand neben dem Rudergänger auf der Brücke und starrte auf das Boot, das ungefähr drei Meilen voraus unbeirrt geraden Kurs auf See nahm.
    »Der Kerl muss tatsächlich verrückt sein!«, fluchte Captain West noch einmal und griff nach dem Glas.
    Der Tanker, in dessen Kurs das Boot lief, ließ zur Warnung die Sirenen heulen. Der Wind stand Ostnordost und wehte die gellenden Laute über den Long Island Sound.
    »Vielleicht pennt der Bruder«, sagte der Rudergänger.
    »Dann müsste er jetzt aber unsanft geweckt werden«, knurrte der Captain und hielt das Glas vor die Augen. »Solche Burschen dürften kein Steuer in die Hand bekommen. Volle Kraft voraus! Den werden wir uns mal kaufen.«
    Der Rudergänger stellte den Hebel des Maschinentelegrafen auf volle Kraft. Gleichzeitig mit dem Klingelzeichen lief ein leises Zittern durch das Küstenschutzboot. Die Wellenkämme, die vorher langsam angerollt waren, flogen jetzt nur so vorbei.
    »Nehmen Sie Kurs auf die Jacht!«, befahl der Captain.
    Der Rudergänger ließ die Speichen des Ruders durch seine Finger sausen und brachte das Boot auf den entsprechenden Kurs.
    Der riesige Tanker ließ in diesem Moment noch einmal alle Sirenen heulen.
    »Ist der Kerl denn taub?«, meinte der Captain.
    Er beobachtete die Jacht und den Tanker mit dem Glas. »Der Kerl lässt sich einfach nicht stören. Jetzt muss der Tanker stoppen.«
    Auch ohne Glas war deutlich zu sehen, wie auf einmal die hohe Bugwelle des Tankers verschwand, und dann sah der Rudergänger, wie der schwere Schiffsleib langsam abdrehte, um die Jacht nicht zu rammen.
    Von dem Küstenschutzboot sah es so aus, als würde die Jacht nur wenige Yards vor dem hohen Bug des Tankers vorbeistampfen. Fast die gesamte Besatzung des Küstenschutzbootes stand jetzt an Deck und beobachtete das gefährliche Manöver.
    Dann war eine Zeit lang von der Jacht nichts zu sehen. Der Tanker hatte seinen alten Kurs wiederaufgenommen und verdeckte die Sicht.
    Das Küstenschutzboot passierte den Tanker in einer Entfernung von einer Meile. Kurze Zeit später kam die Jacht wieder in Sicht.
    »Der Kerl scheint auch mit voller Kraft zu fahren«, sagte der Mann am Ruder. »Sonst müssten wir schon näher heran sein!«
    »Er ist genau auf seinem Kurs geblieben«, brummte der Captain und hatte das Glas an die Augen gepresst. »Wir haben aber ein Stück aufgeholt. Ich kann schon den Namen ausmachen, Eve heißt der Kahn.«
    Der Captain drückte auf einen Knopf und schaltete die Bordrufanlage ein.
    »Hier Funkraum«, meldete sich eine Stimme aus dem Lautsprecher.
    »Schicken Sie mal einen Funkspruch rüber, dass der Kerl beidrehen soll«, ordnete der Captain an.
    »Okay, Sir«, kam die prompte Bestätigung.
    Es dauerte gute fünf Minuten, und das Küstenschutzboot hatte wieder ein ganzes Stück auf geholt.
    »Ich kann keine Verbindung herstellen, Sir«, kam es aus dem Lautsprecher. »Vielleicht ist auf dem anderen Boot die Anlage außer Betrieb.«
    Der Captain presste das Glas vor die Augen, setzte es ab, rieb sich die Augen und schaute dann wieder durch das starke Fernglas.
    »Da soll mich doch der Teufel holen!«, knurrte er. »Hier, Maat, nehmen Sie mal das Glas. Sehen Sie sich mal die Brücke des Bootes an!«
    »Yes, Sir«, antwortete der Rudergänger. Er stellte das Ruder fest und nahm das Fernglas.
    Er schaute lange hindurch. Dann setzte er es ab und sagte überrascht: »Ich kann niemanden auf der Brücke sehen, Sir.«
    »Ich auch nicht!«, knurrte der Captain. »Habe schon gedacht, ich hätte mich getäuscht. Denn das darf doch nicht wahr sein. Niemand am Steuer! Den Burschen werde ich mir aber kaufen! Wahrscheinlich hat er das Ruder festgebunden und liegt in der Kajüte und pennt. Diese Fahrt wird er aber so schnell nicht vergessen. Lassen Sie alles aus der Maschine rausholen, was drin ist«
    »Yes, Sir«, antwortete der Mann am Ruder und hantierte an dem Maschinentelegrafen.
    Der Captain verließ die Brücke. Er rief zwei seiner Leute, die vorn auf Deck standen.
    »Smith und Robertson!«
    »Sir!«, kam die zackige Antwort.
    »Machen Sie sich fertig!«, befahl der Captain. »Wir werden die Jacht dahinten entern.«
    Das Küstenschutzboot holte jetzt mächtig auf. Es folgte der Eve ungefähr in dreihundert Yards Entfernung im Kielwasser. Die beiden Leute und der Captain stellten sich hinter dem Schanzkleid am Bug auf. Das gischtende Wasser hüllte sie in einen Schleier.
    Der Mann am Ruder änderte den Kurs. Er brachte das Küstenschutzboot

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