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0372 - Monster in Marrakesch

0372 - Monster in Marrakesch

Titel: 0372 - Monster in Marrakesch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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durchs Haus eilten, aber nachts …?
    Nicole beschloß, so zu tun, als sei ihr Aussehen das Normalste der Welt. »Bitte den Schlüssel von drei-dreiundzwanzig…«
    Das Stirnrunzeln des Nachtportiers verstärkte sich in einem Maß, wie Nicole es beim besten Willen nicht für möglich gehalten hätte. Der Mann war auf diesem Gebiet ein Künstler! Er schien ernsthaft daran zu zweifeln, daß Nicole zu den Gästen des »El Andalous« gehörte.
    »Trinkgeld gibt’s später. Ich habe leider im Moment nichts greifbar«, sagte Nicole. Sie streckte die Hand aus. »Drei-dreiundzwanzig…«
    Erschreckend langsam wandte der Mann sich um. Er suchte das große Brett mit Haken und Fächern ab und stutzte. Dann drehte er sich wieder Nicole zu.
    »Es tut mir leid. Ich kann Ihnen den Schlüssel nicht geben.«
    »Ich wohne in drei-dreiundzwanzig«, sagte Nicole betont.
    »Es tut mir leid. Das Zimmer ist polizeilich versiegelt worden.«
    »Wie bitte?« stieß Nicole hervor.
    Der Nachtportier wiederholte seine Behauptung. Er drehte sich wieder um und nahm einen Zettel aus dem zum Schlüssel und zum Zimmer gehörenden Fach. »Hier… die Notiz meines Kollegen. Aber wieso wissen Sie nichts davon?« Er runzelte schon wieder die Stirn. Seine Hand näherte sich dem Telefonhörer.
    Es war klar, daß er Verdacht schöpfen mußte, hier würde etwas nicht stimmen. Wenn die Notiz von seinem Vorgänger, vom Tagesdienst, stammte, mußte Nicole doch wissen, daß ihr Zimmer versiegelt war. Sie kam ihm zuvor. »Rufen Sie bitte die Polizei an«, sagte sie.
    Er schluckte und musterte sie wieder. Daß der Vorschlag von ihr kam, verwunderte ihn wohl und brachte ihn aus dem Konzept.
    »Nun machen Sie schon«, forderte sie. Sie fragte sich, was passiert war. Sie hatte man entführt - was war mit Zamorra? War ihm etwas zugestoßen?
    Der Nachtportier wählte. Er wählte noch einmal und ein drittes Mal.
    »Das verstehe ich nicht«, sagte er alarmiert. »Ich bekomme keine Verbindung. Die Leitung ist tot.«
    Versuchsweise wählte er eine andere Nummer. Das Rufzeichen kam sofort.
    Der Nachtportier legte sofort wieder auf.
    Nicole fühlte, wie es ihr kalt über den Rücken lief. Keine Verbindung zur Polizei! Das ging nicht mit rechten Dingen zu!
    »Wo finde ich die Präfektur?« fragte sie. »Und - haben Sie möglicherweise etwas zum Anziehen für mich?«
    Er zuckte hilflos mit den Schultern. Offenbar passierte sonst nachts überhaupt nichts. Er war von der Situation überfordert. Aber immerhin nannte er Nicole die Straße, in der sich die Präfektur befand.
    »Und wie finde ich dahin? Können Sie es mir beschreiben?«
    »Möchten Sie nicht ein Taxi…«
    »Nein«, seufzte sie. »Womit soll ich’s denn bezahlen? Mein Geld, meine Schecks, die Kreditkarte… liegen oben im Zimmer, das ja versiegelt sein soll.«
    Er schaffte es, einen kleinen Stadtplan hervorzuzaubern. »Hier sind wir«, sagte er. »Und dort… hier müssen Sie entlang gehen…«
    Sie prägte sich die Strecke ein und nickte. »Vielen Dank…«
    »Wollen Sie nicht doch ein Taxi…«
    Sie rannte schon zum Seitenausgang, der zum Hotelparkplatz führte. Das mit dem Taxi war zwar gut gemeint, hatte aber keinen Sinn.
    Sie war schon aus dem Hotel heraus und fast am Parkplatz, als sie stutzte.
    Jemand machte sich an der schwarzen Limousine zu schaffen.
    Eine Frau…
    Nicole atmete tief durch. Dann setzte sie ihren Weg fort, lautlos wie eine Katze in der Nacht.
    Die fremde Frau schien Erfahrung im unbefugten öffnen von Autos zu haben, oder sie besaß einen Zweitschlüssel. Die Fahrertür schwang auf, die Innenbeleuchtung flammte auf.
    Die Frau trug einen stahlblauen Hosenanzug, soviel konnte Nicole gerade noch erkennen. Im nächsten Moment wurde die Wagentür von innen zugezogen, das Licht erlosch. Nicole vergaß alle Vorsicht und spurtete los.
    Plötzlich wuchs ein Schatten nèben ihr empor.
    Eine Hand schoß vor, stoppte sie mitten im Lauf und riß sie herum. Ein blauer Blitz flammte unmittelbar vor ihr auf, und ihr Bewußtsein erlosch.
    ***
    »He, was machen Sie da?« rief der Nachtportier.
    Seine Neugierde hatte ihn dazu gebracht, seinen Posten an der Rezeption zu verlassen und der seltsamen jungen Frau nachzugehen, die nicht davor zurückscheute, spät in der Nacht in Badekleidungg herumzulaufen. Er war ihr nach draußen gefolgt und sah eine schwarze Gestalt und den grellen blauen Blitz. Die Frau im Bikini brach zusammen. Der Schwarze beugte sich gerade über sie, als Alik Mehek ihn anrief.
    Der

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