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0372 - Monster in Marrakesch

0372 - Monster in Marrakesch

Titel: 0372 - Monster in Marrakesch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Schwarze fuhr wieder hoch und zuckte zusammen. Warum trägt der denn bei Nacht eine Sonnenbrille? fragte der Nachtportier sich. Und warum hatte er die Frau überfallen? Langsam dämmerte es Mehek, daß hier eine größere Sache ablief. Die Unmöglichkeit, mit der Präfektur in Telefonkontakt zu kommen, die Frau im Bikini, der Schwarze mit der Sonnenbrille…
    Die Limousine glitt rückwärts aus der Parktasche. Der Schwarzgekleidete stand wie unschlüssig da.
    Man konnte Ali Mehek eine Menge vorwerfen, aber nicht Feigheit. Er spurtete los. Der Schwarze hob die Hand. Mehek warf sich im Laufen zur Seite, kam hart auf und sah etwas blau Leuchtendes durch die Luft rasen. Es verfehlte ihn nur knapp. Die Luft knisterte, als sei sie statisch aufgeladen. Als Mehek wieder aufsprang, sah er den Polizeiwagen, der ohne Sirene, aber mit zuckendem Blaulicht und voll aufgeblendeten Scheinwerfern auf den Parkplatz rollte.
    Die Beifahrertür der schwarzen Limousine flog auf.
    Als Mehek wieder aufsprang, sah er, wie der Schwarze in einem geradezu grotesken Sprung im Wagen verschwand. Die Tür schloß sich wie von selbst, und die Limousine schoß förmlich auf den Polizeiwagen zu. Der wich aus, wurde aber noch gestreift. Mehek hörte das Blech krachen und kreischen und das Glas zersplittern. Die Limousine jagte auf die Straße hinaus. Der Polizeiwagen wendete in einem haarsträubenden Manöver, verfehlte mit den Rädern die am Boden liegende Frau nur knapp und setzte der fliehenden Limousine nach. Er rollte auf die Straße hinaus. Aber er fuhr nur ein paar Meter weit. Mehek sah es an dem flackernden Blaulichtschein.
    Eine halbe Minute später rollte der Polizeiwagen rückwärts auf den Parkplatz. Das Blaulicht erlosch.
    Mehek kniete neben der bewußtlosen Frau. Die beiden Polizeibeamten, die im Wagen gesessen hatten, stiegen aus und kamen heran. »Haben Sie den Vorgang beobachtet?« fragte einer. Er sah die Frau an. »Was ist hier passiert? Ist sie überfallen worden?«
    Ali Mehek berichtete, was er wußte. Vom Hotel her kamen Neugierige, die das Kreischen der Reifen und das Scheppern gehört und das Blaulicht gesehen hatten. Einer der beiden Beamten lief zum Wagen und benutzte das Funkgerät. Dann kam er zurück.
    »Es kommt gleich Verstärkung und ein Arzt«, sagte er. »Wir sollten die Frau derweil ins Haus bringen. Und dann erzählen Sie uns die ganze Story noch einmal, ja?«
    »Natürlich«, sagte Ali Mehek. Er war froh, so einfach wieder aus der Sache herauszukommen. Immerhin nahmen sie ihn nicht zur Vernehmung mit zur Präfektur. Er wußte ohnehin noch nicht ganz, wie er seinem Chef später begreiflich machen sollte, daß er aus purer Neugier seinen Platz verlassen hatte. Wenn da unterdessen jemand…?
    Aber es hatte niemand, was auch immer Mehek befürchtet hatte.
    Wenig später tauchten weitere Beamte auf, diesmal in Zivil. Einer stellte sich als Inspektor Hassan Husein vor. Über den Fall Zamorra war er informiert und war gar nicht begeistert davon, daß es hier offenbar Zusammenhänge gab - immerhin war diese Frau, die immer noch ohne Bewußtsein war, die Sekretärin des mutmaßlichen Mörders. Und dann war da dieser schwarze Wagen…
    »Nach dem Wagen mit dem gefälschten Kennzeichen wird doch gesucht«, sagte der Fahrer des Polizeifahrzeuges. »Der Wagen fiel uns auf, und wir folgten ihm unauffällig, verloren ihn aber hier in der Nähe wieder. Dann erfuhren wir, daß jemand gesehen hatte, wie der Wagen hier auf den Hotelparkplatz einbog. Wir folgten, und da wurden wir von dem flüchtenden Fahrzeug gerammt. Wir machten uns sofort an die weitere Verfolgung, aber der Wagen war verschwunden.«
    »Was soll das heißen, verschwunden?« fragte Husein.
    »Er war fort. Inspektor, schauen Sie sich die Straße an - sie ist in beiden Richtungen schnurgerade, es gibt keine Möglichkeiten, den Wagen in eine Einfahrt zu lenken. Aber als wir nun ein paar Sekunden später die Straße erreichten, war er weg. Herr Mehek wird bestätigen können, daß wir sofort nach der Kollision wendeten. Es verging kaum Zeit. Es müßte auch Reifenspuren geben…«
    »Was die Schnelligkeit angeht, mache ich Ihnen ja auch keinen Vorwurf. Aber der Wagen kann doch nicht verschwunden sein. So etwas gibt es nicht. Wahrscheinlich fuhr er ohne Licht.«
    »Auch dann hätten wir ihn sehen müssen«, beharrten die beiden Polizisten. »Er muß schon geflogen sein oder so schnell gefahren wie eine Mondrakete.«
    Hassan Husein beließ es vorerst dabei - zu ändern war

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