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0372 - Monster in Marrakesch

0372 - Monster in Marrakesch

Titel: 0372 - Monster in Marrakesch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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gegangen war. Immerhin hatte ja selbst die Befragung hier im Hotel länger gedauert als jetzt die Fahrtzeit betragen mußte. Nun, vielleicht konnte dieser Inspektor Husein neuerdings zaubern.
    Aber da war noch irgend etwas. Mehek hatte es unterbewußt registriert, aber als er sich zu erinnern versuchte, was ihm aufgefallen war, wollte es ihm absolut nicht einfallen.
    Wahrscheinlich war es auch nicht so wichtig.
    Ein paar Minuten später kam Nicole Duval wieder aus dem Lift. Lächelnd hielt der Nachtportier ihr den Schlüssel entgegen, aber auch diesmal ging sie an ihm vorbei, ohne ihn zu beachten. Sie trug einen flachen, schwarzen Aktenkoffer in der Hand und verließ das Hotel.
    Na, so was, dachte Ali Mehek. Wie ist sie denn in ihr Zimmer gekommen ohne den Schlüssel? Vom Personal war nachts doch niemand in der Etage, der ihr mit einem Generalschlüssel hätte öffnen können!
    Er seufzte. Es geschahen Dinge in der Welt, die er nicht begriff. Und sie gingen ihn wohl auch nichts an. Aber jetzt fiel ihm ein, was ihn an Nicole Duval etwas erstaunt hatte.
    Als sie mit den Polizisten aufbrach, war er sicher gewesen, sie in Kleid und Strickjacke gesehen zu haben. Jetzt trug sie einen blauen Hosenanzug. Sollte er sich denn so sehr geirrt haben?
    Aber nach der Aufregung, die so gar nicht zum ruhigen und gediegenen Charakter des Hotels passen wollte, wäre das durchaus kein Wunder…
    ***
    Unterdessen hatte Inspektor Husein Nicole Duvals Bericht zu Protokoll genommen. »Es klingt ja alles ein wenig unglaubwürdig«, sagte er. »Verstehen Sie mich nicht falsch, aber da ist ein Widerspruch.«
    »Wieso?« fragte Nicole verblüfft.
    »Nun, was diesen Wagen angeht…«, sagte Husein. Sie befanden sich in Kelim al Shadras Büro, und deshalb brauchte er nicht lange zu suchen, bis er den schmalen Hefter fand. »Hier… Observation durch Mustafa Kereb, Kriminalassistent. Zu observierende Person, Nicole Duval, Französin, Klammer auf Zeugin in Mordsache Doktor Suleiman Klammer zu, überquerte nach dem Verlassen der Präfektur die Straße und… und so weiter… und stieg in eine schwarze Limousine vom Typ Ford Galaxie, älteres Baujahr, mit dem Kennzeichen…«
    »Das begreife ich nicht«, fuhr Nicole auf. »Wann bitte soll denn das gewesen sein?«
    »Laut Protokoll heute nachmittag.«
    »Aber da bin ich doch nicht hier in der Präfektur gewesen, erst recht habe ich keine schwarze Limousine bestiegen…«
    »Hier steht aber der Bericht des Assistenten Kereb, Mademoiselle. Schwarz auf weiß, mit Maschine getippt und unterzeichnet. Aufgrund dieser Beobachtung sind wir ja erst darauf gestoßen, daß dieser Wagen mit einem gefälschten Kennzeichen durch Marrakesch fährt, noch dazu mit einem, das eigentlich einem unserer Fahrzeuge zugeteilt ist!«
    »Aber dann stimmt da doch etwas nicht«, behauptete Nicole. »Das ist einfach unmöglich. Ich kann doch nicht hier gewesen sein, wenn ich bewußlos in diesem leerstehenden Haus lag.«
    »Das stimmt wohl, aber… warten Sie, Mademoiselle«, sagte Husein. Er begann in den Unterlagen zu suchen. »Ich war ja leider selbst nicht dabei, aber… wenn Sie hier waren, dann bestimmt wegen der Mordsache. Hier… haben wir es schon. Richtig, Sie waren hier und haben ausgesagt. Bitte, wenn Sie das Protokoll lesen möchten…«
    Nicole überflog es.
    Das war ihre Unterschrift!
    Aber was sie hier im Protokoll behauptete, stimmte doch nicht!
    »Das ist doch alles falsch!«
    »Und die Unterschrift?«
    »Sicher, die ist meine… aber mir ist es unverständlich, wie sie auf dieses Stück Papier kommt. Wer auch immer an meiner Stelle hier war und diesen Blödsinn zu Protokoll gegeben hat, hat gelogen! Ich habe keinen Einkaufsbummel machen wollen, sondern…«
    Hassan Husein hob abwehrend beide Hände. »Hören Sie, Mademoiselle Duval. Ich habe nicht das geringste Interesse, mich in einen Fall einzuschalten, der mich gar nichts angeht. Erzählen Sie Ihre Geschichte Kommissar al Shadra. Der befaßt sich damit. Gegen Mittag, vielleicht schon am späten Vormittag, wird er wieder hier sein. Aber verzichten Sie bitte darauf, mich auf den Arm zu nehmen mit Ihrer wilden Geschichte…«
    Nicole erhob sich vom Sessel. »Wie bitte? Ich…«
    »Für mich zählt, was hier in den Akten steht«, sagte er. »Demzufolge können Sie nicht in diesem ominösen Haus gewesen sein. Sie sind von einem Polizeibeamten beobachtet worden! Was an Ihrer Geschichte sonst noch dran ist, ist mir zwar rätselhaft, aber ich will und werde mich

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