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0372 - Werwolf-Omen

0372 - Werwolf-Omen

Titel: 0372 - Werwolf-Omen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zu.
    Wenn sie tatsächlich im Haus einen Werwolf beherbergte, war sie gefährlich, und ich konnte mir ihr gegenüber auch keine Rücksicht mehr erlauben. Deshalb faßte ich ziemlich hart zu, schleuderte sie herum und drängte sie auf die Küchentür zu, die sie mit dem Rücken aufstieß und einen Lidschlag später zum erstenmal inmitten einer Lichtfülle stand, die von einer Deckenlampe aus nach unten fiel.
    Ich hatte mit vielem gerechnet, mit einem verkniffen wirkenden Weib, einer alten Frau auch oder einer Greisin, aber nicht mit einer so wilden und gleichzeitig attraktiven Person, die sich langsam zurückbewegte.
    Ich war tatsächlich beeindruckt, und das kommt bei mir wirklich nicht oft vor. Fasziniert starrte ich auf ihre »Mähne«.
    Man konnte bei dieser Person von einer wilden reifen Schönheit sprechen. Graue Strähnen durchzogen das dunkle Haar. Es machte sie noch interessanter. Das breitflächige Gesicht zeigte einen exotischen Zug, auch die vollen Lippen paßten dazu. Sie war erregt, stand wie unter Strom, atmete scharf durch die Nase, und ich sah, wie die Flügel vibrierten. Sanft geschwungene Brauen lagen über den dunklen Augen, und die Haut zeigte fast die gleiche Blässe, wie ich sie von dem Mädchen Laura her kannte.
    Laura und sie!
    Man konnte sie miteinander vergleichen, denn ich fand Ähnlichkeiten zwischen den beiden, so daß mir allmählich der Verdacht kam, es unter Umständen mit Mutter und Tochter zu tun zu haben.
    Konnte eine Frau eine Tochter haben, die gleichzeitig ein Werwolf war? Ein Unding für mich, aber nicht unmöglich, denn den Begriff hatte ich aus meinem Repertoire gestrichen.
    Sie war jetzt so weit zurückgewichen, daß sie gegen den Küchentisch stieß. Die Arme hatte sie ebenfalls nach hinten gedrückt und stützte sich mit den Handballen auf der Tischplatte ab. Dabei war auch ihr Körper zwangsläufig in eine rückwärtige Lage geraten.
    Da sie nur einen Pullover und einen dunkelrot und schwarz gestreiften Rock trug, spannte sich unter der Pulloverwolle ihr Busen.
    Auch der eng sitzende Rock zeichnete die Linie der beiden Oberschenkel genau nach.
    Sie hatte eine verdammt erotische Pose eingenommen. Ob bewußt oder unbewußt, wollte ich einmal dahingestellt sein lassen, ich konnte mir aber vorstellen, daß sie es aus Berechnung tat.
    Sie öffnete den Mund. Ich sah das Schimmern der Zähne, und sie fragte leise und lauernd. »Genug gestarrt?«
    »Sie können sich hinsetzen.«
    Ihr Lachen klang spöttisch. »In meinem Haus bestimme noch immer ich, was geschieht.«
    »Da haben Sie im Prinzip recht. Nur stört es mich gewaltig, wenn jemand heimlich einen Werwolf versteckt.«
    Sie nahm tatsächlich eine andere Haltung an und beugte ihren Oberkörper vor. »Einen Werwolf?«
    »Ja. Oder nicht?«
    Die Frau lachte mich kalt an. »Wer sind Sie überhaupt, daß Sie hier solche Behauptungen aufstellen?«
    »Mein Name ist John Sinclair.«
    Täuschte ich mich, oder hatten sich ihre Augen tatsächlich für einen Moment verengt. »Der Name sagt mir nichts.«
    »Und wie heißen Sie?«
    »Alexis Ascot.«
    »Dann sind Sie die Mutter von Laura.«
    »Ja, aber…« Weiter sprach sie nicht und biß sich auf die Lippen.
    Sie ärgerte sich darüber, daß es mir gelungen war, sie zu übertölpeln.
    »Also doch.«
    Mit einer wilden Bewegung warf sie ihr Haar zurück. »Weshalb interessiert Sie das? Was wollen Sie von Laura?«
    »Ich lernte sie kennen.«
    »Sie…?« dehnte Alexis und bedachte mich mit einem abschätzenden Blick. »Ich könnte mir nicht vorstellen, daß Laura etwas von Ihnen wollte, Mister.«
    »Ich wollte was von ihr.«
    »Noch schlimmer.«
    Bevor sie das Gesicht noch mehr verzog, kam ich ihr mit einer Erklärung zuvor. »So wie Sie sich die Sache vorstellen, ist sie nicht gelaufen. Laura trägt die Schuld an unserer Bekanntschaft. Sie war es, die mir in den Wagen lief. Auf der Landstraße. Ich konnte zwar noch bremsen, aber…«
    »Dann sind Sie ein Schwein.«
    Jetzt wurde ich ärgerlich. »Ich möchte doch sehr bitten.«
    »Ja, Sie sind zu schnell gefahren. Viel zu schnell. Sonst wäre so etwas nicht passiert.«
    »Können Sie sich eigentlich nicht vorstellen, daß auch ihre Tochter unter Umständen einen Fehler gemacht hat? Sie war nämlich ziemlich down, ihre Bewegungen glichen der eines Betrunkenen…«
    »Meine Tochter war nicht betrunken!«
    »Das habe ich auch nicht gesagt. Ich nahm es nur mehr als Vergleich heran, damit Sie Bescheid wissen. Jedenfalls tat ich meine Pflicht,

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