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0372 - Werwolf-Omen

0372 - Werwolf-Omen

Titel: 0372 - Werwolf-Omen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Schicksal bewahren können. Damals war mir ebenfalls nicht geglaubt worden. Und heute stand ich in etwa vor dem gleichen Problem.
    »Sie sagen nichts, John.«
    »Auch nach so vielen Jahren verschlägt es mir immer wieder die Sprache, wenn ich das höre.«
    »Mir ergeht es ebenso.«
    »Dann bleibt nur das, was ich mir vorgenommen hatte, Sir. Ich muß dem Zug folgen.«
    »Das wäre am besten.«
    »Und ihn allein stürmen. Darin habe ich ja Routine, seit ich damals gegen den Wertiger anging und den rollenden Sarg erwischte.«
    »Nicht allein. Ich werde Suko hinschicken. Er steht bereit.«
    »Leider kann ich ihm nicht sagen, wo wir uns treffen können. Er muß sich da schon auf das Glück verlassen oder abwarten, bis er von mir eine Meldung bekommt.«
    »Das ist nicht das Schlimmste. Auch Sukos Harley hat eine Telefonverbindung.«
    »Gut, Sir, wollen wir das Beste hoffen. Sie wissen auch nicht, wie viele Personen sich neben den beiden Botschaftern noch im Zug befinden. Ich meine, außer dem Lokführer.«
    »Bei solchen Fahrten nehmen sie immer zwei.«
    »Gut, die hätten wir dann. Und weiter?«
    »Tut mir leid, John, ich kann Ihnen nicht helfen. Wie gesagt, man weihte mich nicht ein.«
    »Sollten Sie trotzdem etwas erfahren, Sir, rufen Sie mich bitte an! Ich bin dann weg.«
    »Geben Sie alles, John!« sagte mein Chef leise. »Sie wissen, was davon abhängen kann.«
    »Ich werde wohl noch mehr geben müssen.« Mit diesem Satz beendete ich das Gespräch.
    »Na?« fragte Alexis Ascot, die meine Antworten und Vorschläge mitangehört hatte. »Jetzt stehen Sie auf dem Schlauch.«
    »Steigen Sie ein.«
    »Sie wollen mich mitnehmen?«
    »Ja. Eine bessere Führerin kann ich nicht bekommen. Sicherlich wissen Sie Bescheid, wo sich Ihr Mann aufhält.«
    »Im Zug.«
    »So schlau bin ich auch.«
    »Und wo fährt der hin?«
    Sie schüttelte den Kopf und lächelte kalt. »Jetzt, Sinclair, beginnt meine Rache. Ich werde sehen, wie du dich beeilst und wie du allmählich Angst bekommst. Und dabei werde ich mich freuen…«
    »Steigen Sie endlich ein!« sagte ich nur und startete, kaum daß sie den Wagenschlag geschlossen hatte…
    ***
    Der Zug hatte gestoppt, und die beiden Botschafter, die sich gegenüber saßen, schauten verstört. Sie hockten in bequemen, hochlehnigen Ledersesseln. Zwischen ihnen befand sich ein ovaler Mahagonitisch, auf dessen Holzplatte einige Unterlagen ausgebreitet waren.
    Zahlenkolonnen standen auf den weißen Bögen und waren von den Botschaftern miteinander verglichen worden.
    Ein kleiner Beistelltisch stand ebenfalls in Reichweite. Der Russe liebte echten Champagner. Deshalb schaute aus einem mit Eis gefüllten Kühler der schlanke Hals einer Flasche Krug.
    »Haben Sie das veranlaßt?«
    »Was meinen Sie?« fragte der Engländer.
    »Daß der Zug plötzlich hält. Meines Wissen müßten wir uns auf freier Strecke befinden.«
    »Es sieht so aus. Aber ich habe nichts veranlaßt. Da muß etwas passiert sein.«
    In den Augen des Russen glomm Mißtrauen. Der Engländer sah es und schüttelte den Kopf. »Sie sollten Ihre Skepsis vergessen. Ich habe tatsächlich nichts veranlaßt.« Während dieser Worte schritt der Botschafter zum Fenster.
    Leider konnte er nichts sehen. Er wurde zu einem Gefangenen seiner Sicherheitsmaßnahmen, denn das kugelfeste Glas erlaubte auch keine Durchsicht.
    Der Russe war sitzen geblieben. Auf seiner Stirn hatte sich eine Falte gebildet. Die Hände lagen auf der Tischplatte, als wollten sie die Unterlagen festhalten. Beide Herren waren dunkel gekleidet, so wie man es von ihnen eben gewohnt war.
    Der Engländer drehte sich wieder um. »Tut mir leid, ich habe nichts sehen können.«
    Plötzlich sprang der Russe auf, auch der Engländer bewegte sich nicht mehr. Beide hatten sie die knatternden Geräusche vernommen, und sie wußten auch Bescheid.
    »Schüsse!« flüsterte der Russe.
    Sein Gegenüber nickte.
    »Verdammt, das ist eine Falle.«
    Der Engländer wischte Schweißperlen von seiner Stirn. Er nahm dazu ein blütenweißes Tuch. »Es ist keine Falle. Der Transport ist so geheim wie möglich gehalten worden. Glauben Sie es mir. Falls es tatsächlich eine Falle sein sollte, hänge ich ebenso in den Maschen wie Sie.«
    »Sie wollen mich nur unter Druck setzen!« behauptete der Russe.
    Sein englischer Kollege verdrehte die Augen. Er wußte nicht, was er noch hinzufügen sollte. Zum Glück meldete sich das Telefon. Er ging hin, hob ab und vernahm die Stimme eines Leibwächters. Der Mann

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