Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0373 - Das Schiff der Bestien

0373 - Das Schiff der Bestien

Titel: 0373 - Das Schiff der Bestien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
schöne Züge, schon edel zu nennen, aber mit Augen, die eine bekannte Härte und Gnadenlosigkeit zeigt.
    Lupina besaß einen Wolfskörper. Er begann dicht unter ihrem Hals. Dort sah ich schon das silbrige Schimmern des Fells.
    Der Lichtkreis stand noch immer auf der gleichen Stelle. Er ließ mich genau auf die Züge schauen, so daß mir das Gesicht vorkam, als wäre es auf einer Leinwand erschienen.
    Verändert zeigte sich das Gesicht auf keinen Fall. Lupina war nicht älter geworden, man schien sie auch nicht für ihr Versagen bestraft zu haben, ihr Gesicht zeigte nach wie vor den arroganten Ausdruck, wie ich ihn an ihr kannte.
    Ich hatte noch damit zu tun, die Hiebe der Bestie zu überwinden.
    In meinem Körper spielte sich einiges ab. Unter anderem versuchte auch mein Magen, in die Höhe zu wandern. Ich hatte nichts getrunken, dennoch kam ich mir wie betrunken vor.
    Noch hockte ich auf allen vieren. Wenn mich Lupina jetzt angegriffen hätte, wäre es ihr nicht einmal schwergefallen, mich endgültig zu erledigen.
    Aber sie tat es nicht. Vielleicht genoß sie ihren Triumph und wollte mich demütigen. Ich aber hatte vor, mehr über ihren Plan zu erfahren.
    »Weshalb tust du das alles?«
    »Weil ich es leid war, in einer anderen Dimension zu schweben. Da waren die Zeiten verschoben. Die Wölfe stammen zwar aus der Urzeit, aber ich will dort nicht hin.« Ihr Gesicht hatte sich bei den Worten verändert und Unmut gezeigt.
    »Und man hat dich freigelassen?«
    »Weshalb nicht?«
    »Fenris vergißt so leicht nichts.«
    »Das weiß ich selbst«, erklärte sie mir. »Aber auch er hat eingesehen, daß mein Platz woanders ist, denn ich allein bin die letzte aus der Mordliga, das solltest du nicht vergessen.«
    »Willst du eine neue aufbauen?«
    »Nein. Zu viele Köche verderben den Brei. Das habe auch ich bemerkt. Aber ich hatte einen großen Plan, wie du dich sicherlich erinnern kannst. Oder nicht mehr?«
    »Die Allianz der Werwölfe.« Ich sagte es und drückte meinen Oberkörper hoch, wobei ich weiterhin knien blieb. »In Sibirien hast du es versucht. Der Plan war nicht schlecht, nur konnte ich ihn zerstören.«
    »Seit dieser Zeit bist du nicht stärker geworden«, hielt sie mir entgegen.
    »Möglich. Ich frage mich nur, was die Ascots und die entführten Botschafter für eine Rolle spielen.«
    »Stellst du dich nur so dumm an, oder bist du es wirklich?« fragte Lupina. »Die Sache mit den Ascots sollte dir doch klar sein, Geisterjäger. Sie gehören einfach zu uns. Ich habe ihnen vom Fluch der alten Zeit berichtet. Sie sind eine Familie, deren Stammbaum halb tierischdämonisch, halb menschlich ist. Dementsprechend konnte ich mich an sie wenden. Ihre Herkunft läßt sich weit zurückverfolgen. Da haben sich Wolf und Mensch ideal ergänzt. Das tierische wurde jeweils eine Generation übersprungen und traf auch nicht jeden aus dem Clan. Ich aber wußte, welch dämonische Zeitbomben dort herumliefen, denn tief in der Vergangenheit habe ich praktisch die Geburt des Ascot-Clans erlebt, und er hat sich bis heute gehalten. Das ist schon groß.«
    »So ähnlich habe ich mir das gedacht«, gab ich zu. »Alexis Ascot sprach vom Fluch der alten Zeit. Vom Fluch, wohlgemerkt. Sie empfand ihn nicht als Segen, so wie du.«
    »Das ist mir auch egal. Sie hat sich daran gewöhnt.«
    »Was meinst du damit?«
    »Andere Menschen werden sich auch an die Existenz der Werwölfe gewöhnen. Sie müssen sich in Zukunft damit abfinden, daß wir herrschen wollen. Wir allein…«
    »Du oder auch Fenris?«
    »Beide.«
    »Und Morgana Layton?«
    Lupina schickte mir ein rauhes Lachen entgegen. »Ich weiß, daß du sie kennst. Sie ist etwas Besonderes, und all das ist mir bekannt. Vielleicht verbünde ich mich einmal mit ihr. Noch ist die Zeit dafür nicht reif. Sie hat nicht zu leiden, da sie versuchte, Fenris zu umgehen. Das läßt er sichnicht gefallen, auch von mir nicht. Ich gehorche ihm, und ich bin sein Vertreter.«
    »Wie weit willst du kommen?«
    Sie bewegte ihren Kopf. »Ich will herrschen, Sinclair. Einfach nur herrschen. Die Macht muß mir gehören, keinem anderen. Du weißt, daß sich die Werwölfe oder die Wölfe die Erde schon einmal Untertan gemacht haben. Und so etwas soll sich wiederholen, verstehst du? Überall sollen die Wölfe erscheinen, sie müssen die Kontrolle übernehmen. Funktionen, Schlüsselstellungen, die bisher noch von Menschen…«
    »Das ist doch Wahnsinn«, unterbrach ich sie.
    »Glaubst du wirklich?« Sie lachte mich

Weitere Kostenlose Bücher