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0374 - Der Inka-Henker

0374 - Der Inka-Henker

Titel: 0374 - Der Inka-Henker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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des Toten.
    Gleichzeitig hörte ich die Stimme des Henkers. »Ich habe versprochen, daß mir keiner entgeht. Und dieses Versprechen werde ich auch halten. Geh zurück, Fremder, kümmere dich nicht um meine Rache! Sonst wirst du ebenso vernichtet!«
    Mehr sagte er nicht. Dafür wurde der Schein für einen Moment intensiver, bevor er davonhuschte und von mir überhaupt nicht mehr gesehen werden konnte.
    Passiert war mir nichts. Zum Glück hatte ich mich angeschnallt.
    So ein Gurt hielt verdammt viel aus, aber jetzt mußte ich ihn lösen.
    Nach einigen Verrenkungen gelang es mir auch.
    Der dunkle Riemen schnappte zurück, ich konnte mich besser bewegen und begab mich daran, die oben liegende Fahrertür auf zustoßen. Mit einer Hand hatte ich den inneren Türriegel gelockert.
    Dann zog ich die Beine an, konnte sie trotz der Lenkrad-Behinderung gut herumschwingen und hämmerte beide Sohlen gegen die Golftür.
    Mit Gewalt schaffte ich es, die Tür nach außen zu stoßen. Sie blieb auch zum Glück in der Lage und fiel nicht wieder zurück. Mir gelang es, aus dem zerstörten Golf zu klettern.
    Draußen bewegte ich mich, atmete tief ein, machte ein paar gymnastische Übungen und stellte fest, daß ich mir weder etwas verstaucht noch gebrochen hatte.
    Alles klar.
    Nur für Ernesto Lazarro nicht. Mein Gesicht war kalkweiß, als ich um den liegenden Golf herumging und durch das zerstörte Fenster auf die Beifahrerseite schaute.
    Er lag dort in seinem Blut.
    Kein Mensch der Welt konnte ihm noch helfen. Der Inka-Henker hatte ihn tödlich erwischt.
    Wieder einmal kam mir zu Bewußtsein, wie grausam und schlimm der Beruf war, den ich mir ausgesucht hatte. Ich stand neben dem zerstörten Wagen wie ein Denkmal aus Stein und spürte es in meiner Kehle eng werden. Lange hatte ich den jungen Mann nicht gekannt, aber er war mir sympathisch gewesen.
    Nun dies…
    Das Würgen nahm zu, auch der Druck in meinen Augen. Es half nichts, mit irgendwelchen höheren Mächten zu hadern, so war das Leben, das Schicksal.
    Der tote Ernesto war zur Seite gerutscht. Er hing in seinem Gürtel, der Kopf war verdreht. Wenn ich genau hinschaute, konnte ich den starren Blick seiner Augen erkennen.
    An das Blut wollte ich gar nicht denken und es auch nicht sehen, deshalb wandte ich mich ab.
    Durch diese Tat hatte der verfluchte Inka-Henker natürlich einen noch größeren Vorsprung bekommen. Wenn ich daran dachte, wie spektakulär er diesen Mord begangen hatte, wurde mir ganz anders.
    Der nahm auf nichts Rücksicht, und den konnte ich auch nicht mit normalen Mitteln stoppen.
    Zu Fuß mußte ich weiter.
    Meinen Einsatzkoffer hatte ich in London gelassen, den Bumerang jedoch herausgenommen. Und der hatte seinen Platz im Kofferraum gefunden.
    Es war nicht einfach, bei dem liegenden Wagen den Deckel zu öffnen. Er hatte sich verklemmt. Ich bekam ihn trotzdem auf, nahm den Bumerang an mich und steckte ihn weg.
    Wenn es eine Waffe schaffte, den Inka-Henker zu stoppen, dann war es meine silberne Banane. Nur mußte ich zumindest so schnell sein wie mein Gegner, und das würde mir schwerfallen.
    Ich ließ den Golf zurück. Ein Haufen verbogener Schrott mit vier Rädern und einem Toten darin. Der Polizei wollte ich später Bescheid geben. Zunächst einmal mußte es mir gelingen, bis nach Barcelona zu kommen.
    Das war leichter gesagt als getan. Einen fahrbaren Untersatz besaß ich nicht mehr, zu Fuß würde ich sehr lange brauchen. Es gab nur noch eine Möglichkeit.
    Per Anhalter.
    Dazu mußte ich die Straße erreichen.
    Es wurde ein Wahnsinnsgang. Ich hielt mich nicht mehr auf dem Weg, sondern rutschte die glatten Hänge hinab, bis ich endlich und nach zweimaligem Hinfallen die Fahrbahn erreichte und neben ihr stehenblieb.
    Die Wagen fuhren vorbei.
    Sosehr ich auch winkte, erst der neunte hielt an. Es war ein Lkw-Fahrer, der mich aus dem nach unten gekurbelten Fenster angrinste.
    »Wohin, compadre?«
    »Barcelona.«
    »Steig ein, muchacho!«
    Mir fiel ein Stein vom Herzen. Doch das kalte Gefühl der Furcht ließ sich nicht unterdrücken…
    ***
    Es hörte sich an wie Schüsse, aber es waren nur die Korken der Champagnerflaschen, die knallten und gegen den nachtdunklen Himmel schossen.
    Jaime Lazarro wurde 50. Und er feierte. Nicht in seinem Haus, nein, er hatte sich ein Restaurant gemietet, das es noch nicht lange gab, aber etwas Besonderes war, denn hier konnte im Freien als auch unter schützendem Glasdach gefeiert werden.
    Es war ein herrliches Fest. Der Besitzer des

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