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0374 - Die Macht des Sepulveda

Titel: 0374 - Die Macht des Sepulveda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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öffnete verblüfft den Mund.
    Yulsman grinste schwach.
    „Die Roboter wissen inzwischen daß wir nach draußen wollen", erklärte er ruhig. „Folglich müssen wir drinnen weitermachen. Bis die Maschinen gemerkt haben, daß sie uns draußen vergeblich auflauern, werden wir einen kleinen Vorsprung erzielen."
    Er hielt den Desintegrator schußbereit in der Linken, als das Innenschott aufglitt.
    Aber kein Roboter lauerte ihnen auf.
    Kirkpatrick sah das als Beweis für seine Hypothese an. Die Reaktion der Roboter war typisch für logisch-abstrakt denkende Positronengehirne mit begrenzter Eigenkorrektur. Sie richteten ihre Handlungen einseitig nach dem Wahrscheinlichkeitswert aus, das heißt, die Voraussage mit dem höchsten Wahrscheinlichkeitsgrad bestimmte ihr Vorgehen. Intelligente Lebewesen hätten auch die Voraussage mit dem zweithöchsten Wahrscheinlichkeitsgrad berücksichtigt, in diesem Falle die Möglichkeit, daß die Gegner ihren Plan aufgaben, obwohl er gut angelaufen war.
    „Wir bleiben in der Außenetage!" verkündete Kirkpatrick seinen Entschluß.
    Betty Toufry lächelte.
    „Gut. Ich schließe die Sicherheitsschotte telekinetisch hinter uns. Dann können die Roboter uns nicht so leicht einholen."
    Der Oberst grinste anerkennend.
    Mit seiner Last auf dem Rücken marschierte er voran, so schnell er konnte. Die Sicherheitsschotte, die überall in der ständig gefährdeten Außenetage des Raumschiffs installiert waren, schlossen sich knallend hinter ihnen.
     
    *
     
    Nach einer Viertelstunde meldete die Mutantin, die rätselhafte Schwingungsquelle läge jetzt genau im rechten Winkel zu ihrer bisherigen Marschrichtung im Schiffsinnern.
    Zur gleichen Zeit erwachte Ambros Sulihac aus seiner Bewußtlosigkeit. Mit noch schwacher Stimme bat er den Oberst, ihn herabzulassen.
    Yulsman Kirkpatrick setzte den Leutnant vorsichtig auf den Boden und schaltete dessen Antigravaggregat auf den Ein-Gravo-Wert zurück.
    Sulihac schwankte leicht. Er versuchte zu lächeln, aber sein braunhäutiges Gesicht verzog sich nur schmerzlich.
    „Können Sie wirklich schon allein gehen?" fragte Kirkpatrick besorgt. „Wie fühlen Sie sich?"
    Leutnant Sulihac atmete vorsichtig.
    „Bis auf ein Brennen in der Brust recht gut, Sir."
    „Wahrscheinlich Verätzungen des Bronchialsystems", sagte Betty Toufry. „Der Leutnant braucht dringend klinische Behandlung, Oberst.""Wir könnten uns ein Beiboot nehmen und zurück zur RUBICON fliegen", meinte Yulsman Kirkpatrick zögernd.
    Ambros Sulihac winkte ab.
    „Nein, es geht schon noch ein paar Stunden. Außerdem würden uns die Abwehrbatterien von Midway Station innerhalb weniger Sekunden abschießen."
    „Er hat recht", warf die Mutantin ein. „Wir kommen hier nur dann lebend heraus, wenn wir die Schwingungsquelle ausschalten. Ich hoffe jedenfalls, daß die Maahks auf Midway dann wieder normal reagieren."
    Oberst Kirkpatrick nickte und wandte sich zum Gehen.
    „Abstand halten!" befahl er. „Wir müssen beim nächsten Gefecht unbedingt unsere Individualschirme einschalten können."
    Er wandte sich bei der nächsten Abzweigung nach rechts, in die Richtung, in der nach Bettys Aussage die Schwingungsquelle lag.
    Aber schon vor der nächsten Verteilerhalle wurden sie aufgehalten.
    Vier kastenförmige Ungetüme lagen bewegungslos vor dem Zugang. Sie wiesen äußerlich weder Antriebs- noch Ortungs- noch Kampfstrahlaggregate auf. Die drei Terraner waren jedoch sicher, daß die Kästen getarnte Kampfroboter darstellten.
    „Wir weichen aus", entschied der Oberst.
    Plötzlich erstarrte er.
    Das bisherige Bild der Umgebung verschwamm. Er sah sich mit einemmal an drei Seiten von Feuerwänden umringt. Nur die vierte Seite war frei, die, an der eben noch die Kästen gelegen hatten.
    An ihrer Stelle befand sich jetzt ein flacher Gleiter.
    Unwillkürlich wich Kirkpatrick zurück, als die Feuerwände näher rückten. Dabei kam er automatisch näher an den Gleiter heran.
    Im nächsten Moment fühlte er sich von einer unsichtbaren Hand festgehalten.
    „Abblocken!" vernahm er eine weibliche Stimme wie durch Watte hindurch. „Dies ist ein Psi-Feld!"
    Gleich danach erscholl ein langgezogener Schrei. Kirkpatrick erkannte Sulihacs Stimme. Er drehte mühsam den Kopf und erkannte, daß der Leutnant vergeblich versuchte, vor der näher rückenden Feuerwand zu fliehen. Etwas schien ihn am Boden festzunageln.
    „Dies ist nur Vorspiegelung", ertönte wieder Betty Toufrys ruhige Stimme. „Das Feuer ist nicht

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