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0374 - Die Macht des Sepulveda

Titel: 0374 - Die Macht des Sepulveda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Chiarini grinste unerwartet. Er steckte sich eine Zigarette an und zog den Oberst mit sich in eine Nische des Positronengehirns. Dabei setzte er eine Verschwörermiene auf.
    „Lassen wir die Faxen, Kirk", knurrte er. „Setzen Sie sich!"
    Er nahm ebenfalls in einem der Arbeitssessel Platz. Einige Minuten lang paffte er an seiner Zigarre, dann nahm er sie aus dem Mund und beugte sich zu dem Kommandanten.
    „Sie sind ja auch ein recht guter Taktiker und Stratege, Kirk. Nun stellen Sie sich einmal vor, den Tefrodern wäre es mit Hilfe des Sepulveda gelungen, Midway und danach Lookout zu erobern. Auf jedem dieser Weltraumbahnhöfe hätten sie einbaufähige Reservekonverter vorgefunden, wodurch es ihnen möglich gewesen wäre, die Milchstraße zu erreichen..."
    Er zog an seiner Zigarre und knurrte wütend, als er feststellte, daß sie ausgegangen war. Oberst Kirkpatrick gab ihm Feuer. Dann fuhr der Minister fort: „Ein einzelnes Raumschiff wäre nur durch Zufall von unseren Beobachtungsstationen und Patrouillenkreuzern geortet worden. Falls die Tefroder, was ich annehme, über das schlechte Verhältnis zwischen Terra und Akon informiert sind, hätten sie bestimmt versucht, Verbindung mit den Akonen aufzunehmen."
    Er hob seine Stimme.
    „Und die Akonen benötigen nichts weiter als das Prinzip der neuen Gegenpolkanone, um ihrerseits unsere Transformkanone kopieren zu können!"
    Er blickte ärgerlich auf, als ein weißhaariger Kybernetiker zu ihm trat.
    „Ja, Moldheim...?"
    Der Kybernetiker räusperte sich.
    „Sir, die Logikauswertung hat ergeben, daß die Tefroder auf dem Maahk-Schiff die Absicht hatten, Midway und Lookout zu erobern und anschließend zur Milchstraße..."
    „Alles alter Käse!" wetterte Chiarini.
    „Aber vielleicht hätten sie Verbindung mit den Akonen..."
    Weiter kam er nicht.
    Kantor Chiarini stand auf und funkelte den Wissenschaftler verächtlich an.
    „Wenn Ihr Positronengehirn weiter nichts kann, als Schlußfolgerungen nachzuplappern, auf die ich längst von selbst gekommen bin, dann kann es mir den Buckel herunterrutschen!"
    Er schob die erneut erkaltete Zigarre in den linken Mundwinkel und sagte versöhnlicher: „Verzagen Sie nicht gleich, Moldheim. Immerhin konnten Sie meine Gedankengänge bestätigen. Das ist auch etwas wert. Vielleicht kriegen Sie den Computer doch noch dazu, eigene Gedanken zu entwickeln."
    Der Kybernetiker nickte und ging mit gesenktem Kopf davon.
    „Der Fehler bei den Menschen...", murmelte Chiarini und schob die Zigarre in den anderen Mundwinkel, „... der Fehler bei den Menschen ist, daß sie die Wahrheit nicht vertragen können." Er nahm die Zigarre aus dem Mund und verzog angewidert das Gesicht. „Warum sitzen Sie eigentlich noch hier herum, Oberst! Gehen Sie an Ihren Platz, damit Sie diesmal nicht wieder eine Bruchlandung auf Midway bauen!"
    Yulsman Kirkpatrick schluckte einige Male. Er hätte dem Staatsminister entgegnen können, daß nicht er die Bruchlandung auf Midway gemacht hatte und daß sie überhaupt notwendig gewesen war. Aber das wäre für Chiarini erstens nichts Neues gewesen, und zweitens hätte er nicht darauf reagiert.
    Resignierend begab er sich zum Kommandopult zurück und löste seinen Stellvertreter ab! Erst da hatte er Gelegenheit, festzustellen, daß die RUBICON bereits über Midway Station schwebte.
     
    *
     
    Eine Viertelstunde später saß Kaptor Chiarini dem Maahk-Kommandanten von Midway in dessen Kommunikationskabine gegenüber.
    Der Maahk entschuldigte sich sehr wortreich für den Zwischenfall. Doch Chiarini hörte nur mit halbem Ohr zu.
    Als Grek-1 - auch der Kommandant von Midway hieß Grek-1 - geendet hatte, stand Chiarini auf und trat dicht vor die transparente Wand, die die beiden unterschiedlichen Atmosphären voneinander trennte.
    „Mich interessiert vor allem, was die zweihundert Männer sagen, die sich von dem Schlachtschiff retten konnten, Grek-1. Wie konnte es geschehen, daß Tefroder sich an Bord einschlichen und offenbar bis Midway Station unbemerkt blieben?"
    Grek-1 vollführte eine Bewegung mit seinen Tentakelarmen. Die Augen au` dem Sichtwulst drehten sich.
    „Ich habe den ranghöchsten der Geretteten in den Nebenraum bringen lassen, Sir. Falls Sie Interesse daran haben, können Sie ihn verhören."
    „Lassen Sie ihn bitte hereinführen", bat der Minister.
    Der Maahk drückte auf die Taste eines Gerätes. Gleich darauf führten zwei schwerbewaffnete Soldaten einen gefesselten Maahk herein. Kantor Chiarini verzog

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