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0374 - Ein Mörder rechnet zweimal ab

0374 - Ein Mörder rechnet zweimal ab

Titel: 0374 - Ein Mörder rechnet zweimal ab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein Mörder rechnet zweimal ab
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Girl hier nehmen wir mit.« Mein Herz begann gegen die Rippen zu hämmern.
    »Warum?«
    »Als Geisel, Cotton.«
    »Das ist nicht notwendig. Ich gebe euch auch so den Weg frei.«
    Der »Totenschädel« begann zu lachen. »Hast du das gehört, Albert? Er gibt uns den Weg frei, Mann, Cotton, wenn du auch nur schief grinst, blase ich dich um. Ob du uns den Weg freigibst oder nicht, ist völlig belanglos. Wir ziehen so oder so ab.«
    »Und die Puppe nehmen wir mit«, sagte der »blatternnarbige Bär«. »Denn wir haben keine Lust, schon nach zehn Minuten eine Meute Cops auf den Fersen zu haben.«
    »Die Frau bleibt hier.«
    Henry Tresoro spannte den Hahn seines Magnum.
    »Noch ein Wort, Cotton, und du fällst ins Gras.«
    Er hob die Waffe etwas und visierte meine Brust an. Ein Blick in das Gesicht des Mannes zeigte mir, daß er schießen würde.
    »Und die Puppe bekommt auch eine Kugel«, sagte Albert Tresoro, »eine Kugel vom Kaliber 22. Wie Kovar.«
    Erst jetzt sah ich, daß der Verbrecher einen Colt-Woodsman in der Hand hielt. Diese Waffe hat das besagte Kaliber.
    »Geh dort an den Rand der Lichtung«, befahl der »Totenschädel«, »leg dich auf den Bauch und streck die Arme aus! So bleibst du liegen, bis wir verschwunden sind. Nach deiner 38er brauchst du übrigens nicht mehr zu suchen. Wir haben den Knaller.«
    Ich ging ein paar Schritte zur Seite und nahm die befohlene Stellung ein. Aus meinen Augenwinkeln sah ich, wie die beiden Verbrecher mit Helen auf dem Pfad verschwanden. Ich verfluchte mich jetzt, daß ich den Buick nicht unbrauchbar gemacht und »Eberzahn« Dominik Tresoro nicht nach Waffen durchsucht hatte.
    Ich sprang auf und rannte in die Hütte.
    Lydia Kovar saß am Tisch und war schreckensbleich.
    »Ist Ihnen was passiert?«
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Sind die Kinder okay?«
    »Ja, ihnen fehlt nichts.«
    »Wie sind die Kerle ’reingekommen?«
    »Wir hörten im Nebenzimmer ein leises Klirren. Ich lief hinüber. Der mit dem gräßlichen Totenschädelgesicht hatte das Fenster zertrümmert und seine Waffe auf Gaby gerichtet. Er sagte, wir sollten die Tür öffnen. Wir taten es. Dann kam der andere herein und nahm Helen die Pistole weg. Die Kinder haben von allem nichts mitbekommen. Sie sind nicht auf gewacht.«
    »Verriegeln Sie die Tür und warten Sie hier! Ich schicke Ihnen ein paar Polizisten.«
    Ich rannte hinaus und folgte den Verbrechern. Dabei mußte ich mich beeilen, aber trotzdem so vorsichtig sein, daß sie mich nicht bemerkten.
    Ich kam bis an die erste Lichtung. Von den Kerlen und von der Tasche waj nichts mehr zu sehen. Ich lief bis zu dem Gebüsch, hinter dem ich Dominik Tresoro abgelegt hatte.
    Er war verschwunden. An der Stelle fand ich meine Krawatte und den geflochtenen Ledergürtel. Beides war zerschnitten.
    Tresoro war also wieder zu sich gekommen und hatte um Hilfe gerufen, als die Brüder vorbeigekommen waren.
    Ich rannte weiter.
    Als ich das Ende des Pfades erreichte, vernahm ich Motorengebrumm.
    Ich spurtete, aber ich kam zu spät.
    Der graue Buick war verschwunden.
    Es gab noch eine Chance für mich.
    Der Weg war so schlecht und holprig, daß die Gangster nur langsam fahren konnten. Vielleicht gelang es mir, sie einzuholen.
    Ich lief, wie ich noch nie in meinem Leben gelaufen bin. Wie mit tausend glühenden Nadeln stach es in meiner Lunge. Ich bog um die nächste Kurve und sah den Buick vor mir.
    Etwa dreihundert Yard trennten mich von ihm. Er fuhr sehr langsam.
    Im nächsten Augenblick wurde der Wagen durch eine Kurve meinem Blick entzogen.
    Aber ich durfte nicht aufgeben. Ich mußte sehen, in welche Richtung er fuhr. Ich mußte einen Wagen anhalten und ihn zur Verfolgung benutzen.
    Es war ein höllischer Hindernislauf. Aber ich blieb hinter dem Wagen. Nur eine Steinwurfweite vor mir erreichte er die Straße.
    Bis jetzt hatten mich die Gangster offenbar nicht gesehen.
    Das war nicht verwunderlich, denn der Weg beschrieb viele Biegungen, die Büsche wuchsen bis dicht an die ausgefahrenen Spuren, der Regen behinderte die Sicht, und außerdem hatte sich der Mann hinterm Steuer bestimmt auf den Weg konzentriert und nicht in den Rückspiegel geblickt.
    Der Wagen bog auf den 17. US-Highway und kurvte nach Süden. Als ich die Einmündung erreichte, war das Fahrzeug nur noch ein grauer Schemen in der Ferne.
    Ich sprang mitten auf die Fahrbahn und breitete die Arme aus. Es gab keine andere Möglichkeit, einen Wagen zum Halten zu bringen. Denn ich sah aus wie ein Tramp, und sicherlich

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