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0374 - Ein Mörder rechnet zweimal ab

0374 - Ein Mörder rechnet zweimal ab

Titel: 0374 - Ein Mörder rechnet zweimal ab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein Mörder rechnet zweimal ab
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etwas, was für Mr. Cotton wichtig ist und wofür er dir ’nen Zehn-Dollar-Schein gibt und…«
    »Du kannst dir morgen deinen Schein bei mir abholen«, unterbrach ich den geschäftstüchtigen Penner. »Aber jetzt erzähle mir nur das, was zur Sache gehört.«
    »Okay, Mr. Cotton. Also, da stehe ich doch in der Bowery, so ’n bißchen mehr als hundert Schritte von Billys Bar entfernt. Und da sehe ich doch, wie Sie und der Weißhaarige und noch einer aus der Bar kommen. Den Großen habe ich auch für ’nen G-man gehalten. Und wie ich da so stehe, da stoppt doch plötzlich ein dicker Wagen neben mir. Ein Chrysler, Baujahr 1960. Hinter dem Steuer sitzt ’ne Frau. Aber was für eine — sage ich Ihnen.« Er schnalzte mit der Zunge.
    »Dann sehe ich, wie Sie mit den beiden anderen in die Toreinfahrt marschieren. ’ne Minute später kommt Ihr Kollege allein ’raus. Den Weißhaarigen hat er sich über die Schulter geworfen. Aha, denke ich, Mr. Cotton sieht sich auf dem Hof um. Aber dann merke ich, daß da was nicht stimmt. Denn Ihr Kollege sieht sich dauernd um und hat es plötzlich sehr eilig. Er geht zu dem Wagen, wirft den Weißhaarigen auf den Rücksitz, schwingt sich auf den linken Vordersitz und sagt zu der Frau: ›Nichts wie weg!‹ — ›Ist was passiert?‹ höre ich die Frau fragen. Der Mann sagt: ›Nein, nichts!‹ Aber an dem Ton, wie er’s sagt, merke ich, daß er lügt. Der Wagen fährt ab, und ich sause hinterher. Wegen der Mülltonnen, die auf der Straße stehen, kam die Kutsche nicht schnell voran. Trotzdem habe ich nach ein paar Minuten den Anschluß verloren. Aber das Kennzeichen habe ich inzwischen auswendig gelernt.«
    »Warum bist du nicht zurückgekommen. Du hättest mir sofort Bescheid geben sollen.«
    »Bin doch zurückgekommen. Habe Sie gesucht. Aber in der Einfahrt waren Sie nicht, und auf der Straße waren Sie auch nicht Und als ich so ‘nen Burschen fragte, der da ’rumstand, hörte ich, daß Sie schon weggegangen seien.«
    »Warst du in Billys Bar?«
    »Nein.«
    »Wir sind aneinander vorbeigelaufen, Louis. Während du mich gesucht hast, war ich in der Bar. Wohin bist du dann?«
    »Zur nächsten Telefonzelle in der Park Row. Ich habe von dort aus bei Ihnen zu Hause angerufen. Aber niemand hat sich gemeldet. Dann habe ich beim FBI angerufen. Dort sagte man mir, daß Sie nicht da seien. Dann habe ich nur gedacht: Louis, warte eine Stunde mit dem nächsten Anruf. Vielleicht ist Mr. Cotton dann zu Hause.«
    »Okay. Du hast mir bis jetzt ausgezeichnet geholfen, Louis. Ich werde dafür sorgen, daß aus unserer Spesenkasse was für dich abfällt. Komm morgen in mein Büro!«
    Ich drückte auf die Gabel, ließ sie wieder emporschnellen, wählte LE 5 77 00, wartete, bis sich ein Kollege von der Nachtbereitschaft meldete, gab die Autonummer durch und erklärte, daß er alle Hebel in Bewegung setzen müsse, um festzustellen, auf welchen Namen der Chrysler zugelassen sei.
    Während mein Kollege die zuständigen Leute von der Kraftfahrzeugregistratur der Stadtverwaltung aus den Betten scheuchte, stellte ich mich unter die Dusche. Dann rasierte ich mich, stieg in frische Wäsche und einen hellen Sommeranzug, trank drei Tassen starken Kaffee und wartete auf den Rückruf.
    Um 3.10 Uhr schrillte das Telefon.
    Ich griff nach dem Hörer.
    »Der Chrysler ist zugelassen auf den Namen Jack Kovar«, sagte der Kollege. »Er ist ein Journalist. 36 Jahre alt, verheiratet, zwei Kinder, wohnhaft in New York City, dortselbst im Stadtteil Queens, und zwar in den Jackson Heights, genauer gesagt: in der Roosevelt Avenue Nummer 111.«
    »Das ist alles, was ich wissen will«, meinte ich. »Gute Nacht. Ich wünsche dir weiterhin einen angenehmen Büroschlaf.«
    Bevor mein Kollege etwas Unfeines erwidern konnte, legte ich auf.
    Um 3.20 Uhr hatte ich ein Taxi. Um 3.31 Uhr entlohnte ich den Fahrer vor dem FBI-Gebäude, um 3.33 Uhr saß ich in meinem Jaguar, den ich im Hof der Fahrbereitschaft geparkt hatte, um 3.34 Uhr war ich auf dem Wege nach Queens.
    Der Name Jack Kovar sagte mir nichts. Ob dieser Zeitungsmann etwas mit der Sache zu tun hatte, würde sich heraussteilen. Vielleicht hatte man seinen Wagen gestohlen und für einen Coup benutzt.
    Als ich über die Queensboro Brücke rollte, begann es zu regnen. Es war ein warmer, dicktropfiger Sommerregen. Die Scheibenwischer surrten leise. Ich erreichte die Roosevelt Avenue, als der Horizont im Osten — weit hinter Long Island — eine graue Färbung annahm.
    Die

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