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0374 - Ein Mörder rechnet zweimal ab

0374 - Ein Mörder rechnet zweimal ab

Titel: 0374 - Ein Mörder rechnet zweimal ab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein Mörder rechnet zweimal ab
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Privatdetektiv?«
    »Ja.«
    »Ihr Mann ist weißhaarig?«
    »Ja.«
    Ich stieß zischend die Luft aus. Jetzt wurde mir eine ganze Menge klar.
    »Warum jagen Sie einen Privatdetektiv hinter Ihrem Mann her?«
    »Weil ich Angst um ihn habe.« Sie hob die Schultern. »Was mit meinem Mann los ist, weiß ich selbst nicht. Seit einiger Zeit benimmt er sich sehr eigenartig. Es ist von Tag zu Tag schlimmer geworden. Vor kurzem noch war er ein blühender Mann. Aber dann ging es rapide mifihm abwärts. Ich weiß nicht, warum. Ich habe ihn gefragt. Aber er weicht mir aus und sagt, es wäre nichts. Mir kommt es immer so vor, als habe er vor irgend etwas Angst. Er wälzt sich im Schlaf herum, stöhnt, phantasiert. Er hat mit dem Trinken angefangen.«
    »Sie haben keine Ahnung, was ihn bedrückt?«
    »Nicht die geringste. Mein Mann hat beruflich Erfolg. Er ist ein gutbezahlter Journalist. Unsere Ehe ist vorbildlich. Wir haben zwei entzückende Kinder. — Aber, bitte, sagen Sie mir jetzt, weshalb Sie meinen Mann sprechen wollen.«
    »Ich nehme an, er schläft.«
    »Ja, er war völlig betrunken. Seit ein paar Tagen treibt er sich nachts in obskuren Kneipen herum. Deswegen habe ich Mr. Zwillinger engagiert. Er soll auf Jack aufpassen und dafür sorgen, daß ihm nichts passiert.«
    »Woher kennen Sie Zwillinger?«
    »Ich kenne ihn überhaupt nicht. Ich faabe heute morgen im Telefonbuch nachgeschlagen, seine Adresse gefunden und ihn angerufen. Er hat den Auftrag sofort angenommen.«
    »Wie sind Sie auf Zwillinger gekommen?«
    »Bekannte haben ihn mir empfohlen.«
    »Hat Ihnen Zwillinger erzählt, was heute abend vorgefallen ist?«
    »Er hat mir erzählt, daß Jack zuviel getrunken hat!«
    »Besteht die Möglichkeit, daß Ihr Mann — geisteskrank ist?«
    »Ganz bestimmt nicht.«
    »Sie sind sehr sicher.«
    »Allerdings, denn ich bin Nervenärztin. Vor meiner Ehe habe ich praktiziert. Ich kann’s beurteilen, ob jemand geistig gesund ist oder nicht. Mein Mann ist geistig völlig gesund.«
    »Halten Sie es für möglich, daß Ihr Mann — morden könnte?«
    Sie starrte mich entsetzt an. Langsam hob sie die Hand und legte sie auf den Mund, als wolle sie einen Schrei zurückhalten. Ich sah, daß die Frau mehrmals zum Sprechen ansetzte. Endlich brachte sie heraus:
    »Sind Sie… sind Sie deshalb hier?«
    »Ja. Aber ich glaube, noch können Sie beruhigt sein. Ich glaube, bis jetzt ist kein Unglück geschehen. Doch wir wissen, daß Ihr Mann gestern abend einen Mörder gesucht hat. Er hat einen Mann gesucht, der bereit ist, einen Mord für ihn zu begehen. Tausend Dollar hat er dafür geboten. Er trägt in seiner schweinsledernen Brieftasche eine Tausend-Dollar-Note mit sich herum. Es ist nur einem glücklichen Zufall zu verdanken, daß Ihr Mann gestern ausschließlich an Leute geraten ist, die vor einem Mord zurückscheuen.«
    »Nein! Nein! Das kann ich nicht glauben. Sie kennen Jack nicht. Er ist so gütig. Er ist der beste Familienvater, der… Nein. Sie müssen sich irren. Niemals würde Jack einen Menschen zum Mord verleiten. Er kann keiner Fliege etwas…«
    Ich nickte ernst. »Vielleicht gerade deshalb, Mrs. Kovar. Weil er selbst nicht in der Lage ist, eine Gewalttat zu begehen, sucht er vielleicht jemanden, der es für ihn besorgt.« Ich machte eine Pause. »Wohlgemerkt, bewiesen ist das alles noch nicht. Vielleicht hat sich Ihr Mann nur einen makabren Spaß ausgedacht.«
    Plötzlich glitt ein Leuchten über das Gesicht der Frau. »Ich weiß, was es sein könnte. Sicherlich will er eine Reportage machen, etwa mit dem Tenor: Wie sieht es in der New Yorker Unterwelt aus? Was muß man bieten, wieviel muß man bieten, um jemanden zu finden, der bereit ist, einen Mord auszuführen.«
    Als ich sie skeptisch ansah, fuhr sie eifrig fort: »Doch, doch, Mr. Cotton, mein Mann hat schon viele Reportagen geschrieben, die so heikle Themen hatten.«
    »Mrs.Kovar«, sagte ich langsam. »Ihre Vermutung steht doch in krassem Widerspruch zu dem Benehmen Ihres Mannes in der letzten Zeit. Wenn sich eine Ehefrau, die keinen Grund zur Eifersucht hat, entschließt, ihren Mann von einem Detektiv beschatten zu lassen, dann geschieht das doch nicht von ungefähr. Sie sagen, der Detektiv soll auf Ihren Mann aufpassen. Schön. Aber gestern abend hat Ihr Mann nach einem Mörder gesucht, sich in einer üblen Kneipe herumgedrückt und eine Tausend-Dollar-Note gleichsam herumgezeigt. Wie leicht hätte das schiefgehen können. Es ist reiner Zufall, daß Ihr Mann letzte

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