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0375 - Bluthand aus dem Jenseits

0375 - Bluthand aus dem Jenseits

Titel: 0375 - Bluthand aus dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nächsten Sekunden ändern würde, riskierte Suko es und ging zu der Familie, die sich im Abstellraum verborgen hatte. Als Suko die Tür öffnete, schaute er in die erschreckten Gesichter, die sich aus dem Düstern hervorschälten.
    »Keine Panik, Freunde«, flüsterte der Inspektor. »Ich habe alle bis jetzt unter Kontrolle.«
    »Hat es Tote gegeben?«, fragte der Mann.
    »Leider musste ich einen Terroristen erschießen. Er oder ich. Aber deshalb bin ich nicht zu Ihnen gekommen. Ich kenne das Haus nicht. Wie sieht es aus? Welchen zweiten Eingang oder Ausgang gibt es noch? Außerdem interessiert mich, wo er liegt.«
    Der Wirt schaute seine Frau an. Die gab auch Antwort. »Sie können in den Hof gelangen.«
    »Wie?«
    »Soll ich es Ihnen zeigen?«
    »Nein, nein«, wehrte Suko hastig ab. »Um Himmels willen! Nicht auf diese Art und Weise. Irgendwo lauern noch genug Typen, die mich umlegen wollen. Ich will Sie nicht in Gefahr bringen. Sie brauchen mir den Weg nur zu erklären.«
    »Dazu müssen Sie wieder in den Gastraum.«
    »Und dann?«
    Suko bekam eine Beschreibung. Er hatte die zweite Tür, von der die Rede war, bei seinem ersten Eintreten überhaupt nicht gesehen.
    So zog er sich zurück, nicht ohne den anderen noch einmal eingeschärft zu haben, wie sehr sie auf der Hut sein mussten und sich um jeden Preis ruhig verhalten sollten.
    Die Familie versprach es.
    Die beiden Bewusstlosen regten sich nicht, als Suko sie passierte.
    Er hatte so dosiert zugeschlagen, dass sie mindestens für eine Stunde im Reich der Träume liegen blieben.
    Die zweite Tür entdeckte Suko sofort. Er zog sie behutsam auf, schaute in einen düsteren Gang, in dem es seiner Ansicht nach zu viele Schattenstellen gab, was ihm überhaupt nicht gefiel.
    Dennoch musste er durch.
    Suko ging so lautlos wie möglich. Leider bestand der Boden aus Holz. Fliegen konnte der Inspektor nicht. Oft genug bewegten sich unter dem Gewicht seines Körpers die Bohlen und gaben ächzende Geräusche ab, die in der Stille überlaut klangen.
    Um besser sehen zu können, schaltete der Inspektor seine kleine Lampe ein. Er sah mehrere Türen, orientierte sich kurz, zuckte zusammen, weil ihn ein von der Decke herabhängendes Spinnennetz im Gesicht streifte, dann entdeckte er die Hintertür.
    Die Tür war nicht verschlossen. In diesem Ort vertraute der eine Nachbar noch dem anderen.
    Suko schob sich durch den Spalt. Nach der Hitze des Gefechts tat ihm die Kühle der Nacht besonders gut. Sie streifte seine Wangen, und Suko hörte auch ein leises Klappern. Es klang sehr gleichförmig, für ihn lag der Grund auf der Hand. Irgendwo bewegte der Wind einen Gegenstand in die immer gleiche Richtung.
    Der Hinterhof war nicht groß. Er besaß eine Mauer als Grenze, die Suko überklettern musste.
    So lautlos wie möglich stieg er darüber hinweg. An der anderen Seite ließ er sich nach unten gleiten, stand auf dem weichen Untergrund eines Wiesenbodens und schaute in Richtung Straße, denn der Widerschein der flackernden Fackeln fiel durch die Lücken zwischen den weiter auseinander stehenden Häusern.
    Die Bäume malten sich nur mehr als skurrile Gebilde ab. Ihre Zweige und Äste wirkten wie greiffertige Arme, unter die Suko mit langen, möglichst lautlosen Schritten weghuschte.
    Eine Gasse schluckte ihn.
    Rechts und links wuchsen die Hauswände in die Höhe. In der Gasse stand noch ein Leiterwagen. Sein Ende bildete mit dem des Durchgangs eine Linie.
    Suko erreichte ihn und blieb für einen Moment in seiner Deckung, bevor er sich weiterschob.
    An den Rädern des Wagens schlich er vorbei, bis er die Deichsel erreichte, dort in die Hocke ging und mit dem Schatten des abgestellten Wagens verschmolz.
    Suko schaute auf die Straße.
    Einsam und verlassen lag sie im Licht der qualmenden Fackeln.
    Von seinem Freund John konnte der Chinese nichts sehen, aber auch die Terroristen zeigten sich nicht.
    Erst nach einigen Sekunden fiel Suko das Geräusch auf, das sich ständig wiederholte, wenn auch in unregelmäßigen Abständen. Er kam von der linken Seite, genau dort, wo auch der Geisterjäger und die Frau gefahren sein mussten.
    Was tat sich da?
    Der Chinese wollte es besser erkennen und schob sich behutsam vor. Er erreichte die Grenze, blickte nach links und sah die Straße hinab.
    Am liebsten wäre er aufgesprungen und auf die Hand zugerannt, aber er wusste, dass seine Gegner darauf nur warteten, obwohl sie sich nicht zeigten. Sicher rechneten sie damit, dass der eine den anderen nicht im

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