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0375 - Bluthand aus dem Jenseits

0375 - Bluthand aus dem Jenseits

Titel: 0375 - Bluthand aus dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ein.
    Aus vier verschiedenen Richtungen drangen die Strahlen auf mich zu. Es war ein scharf gebündeltes, gefährliches magisches Licht, das meinen Körper traf und ihn innerhalb einer kaum wahrnehmbaren Zeitspanne auf der Stelle bannte.
    Ich konnte mich nicht mehr rühren.
    Noch einmal, und zwar bei der unmittelbaren Berührung, war ich in die Höhe gezuckt, hatte den Rücken durchgebogen, aber in dieser Haltung blieb ich auch, wobei ich im Zentrum dieses magischen Lichts stand und plötzlich nicht mehr weiterwusste.
    So einfach war es nicht gewesen, die junge Frau zu befreien. Sie hatten mich weit genug kommen lassen und mir erst dann ihre Stärke bewiesen.
    Zwar war ich körperlich wehrlos, aber mein Gedankenapparat funktionierte. Wenn ich nicht vollständig aus dem Spiel sein wollte, musste es mir gelingen, den Bann zu lösen, der mich und auch Miriam festhielt.
    Wir beide befanden uns wie auf einer Insel, in der nur unsere Gedanken zählten und alles andere zweitrangig geworden war.
    Ich hörte ihre Stimme.
    Es war ein Flüstern, das nur in Gedanken zu vernehmen war.
    »Es ist vorbei, John. Sie haben dich. Vor der Bluthand gibt es keine Rettung…«
    »Woher weißt du das?«
    »Ich spüre es eben. Ich kann mich nicht mehr bewegen, und du schaffst es auch nicht. Nein, du schaffst es nicht…«
    Ich kämpfte dagegen an. So einfach wollte ich nicht aufgeben.
    Mein Gesicht bekam einen Film aus Schweiß, ich spürte das Zittern, als ich den Mund öffnete, um durch das Rufen der Formel den magischen Bann der Bluthand durchbrechen zu können, als mich die Gewalten der uralten Druidenkraft voll packten und mich zu einem regelrechten Spielball degradierten. Ich wurde vom Boden hochgerissen und konnte auch nichts daran ändern, als mich die Kraft genau auf die Bluthand zuschleuderte.
    Im ersten Moment hatte ich gedacht, gegen Miriam gestoßen zu werden, ich bekam im letzten Moment eine andere Richtung, sah nur mehr ihr erschrecktes, angsterfülltes Gesicht, wurde gedreht und schlug voll mit dem Rücken gegen die Innenfläche der Holzhand.
    Es war ein Hieb wie mit dem Hammer. Nach diesem Schlag gegen den Kopf verlor ich die Übersicht, aber das ging vorbei.
    Als ich wieder klar denken konnte, wusste ich auch, wo ich mich befand. An der Bluthand und neben Miriam di Carlo.
    Mein rechter berührte sich mit ihrem linken Arm. Ich spürte die Körperwärme dieser Frau, hörte auch ihr leises Schluchzen und ebenfalls die gehauchten Worte.
    »Der Weg von Aibon ist frei geworden. Sie haben eine verdammte Verbindung erschaffen, und wir können nichts dagegen unternehmen. Überhaupt nichts, John, auch du nicht durch dein Kreuz. Aibon ist eben zu stark und mächtig. Es ist so grausam geworden.«
    Nach diesen Worten schwieg sie. Ich vernahm ihr leises Weinen.
    Dafür war ein anderes Geräusch lauter.
    Nicht Miriam di Carlo hatte es ausgestoßen, es war über unseren Köpfen erklungen.
    Ein Knirschen und Brechen, vermischt mit einem seltsamen Brausen, das auch meine Ohren erreichte.
    Das Gefühl der Unsicherheit in mir verstärkte sich. Noch konnte ich den Kopf bewegen, legte ihn ein wenig zur Seite und schielte mit einem Auge in die Höhe.
    Was ich zuerst nur gehört hatte, sah ich nun. Die Finger der Hand senkten sich allmählich tiefer.
    Nicht nur ein Opfer wollten sie, gleich zwei…
    ***
    Eileen the cat hatte ihren Spaß. Sie und Suko mussten mit ansehen, wie der Geisterjäger John Sinclair vorging und sich dann in der Falle der Bluthand verfing.
    Als das grüne Strahlen aufflammte, wusste der Inspektor endgültig Bescheid. John war in das magische Druidennetz des Landes Aibon voll hineingelaufen und zu einem Gefangenen geworden, den es nicht mehr losließ. Er stand neben Miriam di Carlo auf einer gefährlichen, tödlichen Insel und konnte selbst aus dieser Entfernung zuschauen, wie sich die Finger bewegten und langsam zur Faust schlossen.
    Sie würde die beiden zerquetschen.
    Über Sukos Nacken rann eine Gänsehaut, und er überlegte, ob der Geisterjäger überhaupt eine Chance hatte?
    Miriam di Carlo hatte sie nicht. Und John? Er besaß sein Kreuz, aber Suko hatte erlebt, dass es der Druiden-Magie schon gelungen war, es zu manipulieren und es in einen Zustand zu versetzen, wo es überhaupt nicht mehr reagierte.
    Das musste jetzt wieder der Fall sein.
    Der Chinese handelte praktisch. Ohne Eileen loszulassen, zog er sich zurück. Er hatte die Frau in einen harten Griff genommen. Sein linker Arm war mit einer Klammer zu vergleichen,

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