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0375 - Die Mörder-Druidin

0375 - Die Mörder-Druidin

Titel: 0375 - Die Mörder-Druidin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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dieser Angriff kam nicht. Weshalb?
    Das Rätsel wurde nicht kleiner.
    »Hoffentlich hat man dir nicht deine Druidenkraft genommen«, fuhr Zamorra fort. »Was ist mit dir geschehen? Du hast dich verändert! Weshalb bist du von Leonardos Skelett-Kriegern gekidnappt worden? Was wolltest du wirklich von Hegete He und seinem Schatz in der Höhle? Warum hast du dich Joyce Martins genannt und dich als Historikerin ausgegeben? Was steckt dahinter, Sara Moon?«
    »Ich töte dich, wenn du noch einen Schritt näher kommst«, zischte sie.
    Er stand jetzt nur noch zwei Meter von ihr entfernt, und sein Amulett meldete immer noch keine starke magische Kraft in der Nähe. Sie konnte nicht mehr über diese Kraft verfügen! Zamorra fürchtete, daß man ihr die Druiden-Kraft tatsächlich genommen hatte. Ihm war zwar nicht klar, wie das möglich sein sollte, aber er wußte, daß sie ihn bestimmt angegriffen hätte, wenn sie noch im Besitz ihrer Magie gewesen wäre. Denn sie war jetzt ein in die Enge getriebenes Tier, hier in der Dunkelheit, im Licht seiner Stablampe.
    Aber wenn man sie ihrer Fähigkeiten beraubt hatte - dann konnte sie auch Merlin nicht mehr aus seinem Eisgefängnis befreien… dann war alles umsonst gewesen…
    »Du kannst mich nicht töten«, behauptete er. »Denn sonst hättest du es bereits getan.«
    Sie fletschte die Zähne wie ein Raubtier. Ein Zittern lief über ihren Körper. Dann schnellte plötzlich ihr Bein hoch. Zamorra wich geschickt aus, griff zu und schleuderte Sara Moon zu Boden. Sie rollte herum und wollte wieder hochkommen, aber da kauerte er schon über ihr und hielt sie Lest. Sie versuchte ihn abzuschütteln, aber er ließ es nicht zu.
    »Ich hasse es, Gewalt anwenden zu müssen«, sagte er. »Vor allem Gewalt gegen Frauen. Aber ich werde es tun, wenn es sein muß. Du schuldest mir Antwort auf meine Fragen, Sara Moon. Ich wollte dich eigentlich erst draußen im Camp befragen, aber wenn wir schon mal so schön dabei sind…«
    Sie spie ihn an.
    »Antworte gefälligst!« brüllte er sie an. »Und gib endlich deinen sinnlosen Widerstand auf! Benimm dich wie eine Frau und nicht wie ein zickiges kleines Mädchen!«
    Sie ließ sich davon nicht provozieren. Wie ein bockendes Pferd kämpfte sie nach wie vor gegen ihn an.
    Plötzlich empfand er einen seltsamen Eindruck. Einen Gefahrenimpuls. Da war irgend etwas mit Nicole.
    Für ein paar Sekunden war er abgelenkt.
    Sara Moon nutzte ihre Chance. Jetzt schaffte sie es, ihn schmerzhaft zu treffen und abzuschütteln. Sie sprang auf und hetzte davon. Mit rasendem Tempo verschwand sie in der Dunkelheit des Ganges. Als Zamorra endlich wieder auf die Beine kam, war sie schon weit fort.
    Er fragte sich, warum sie ihn immer noch nicht getötet hatte, obgleich sie jetzt, da er für Sekunden absolut wehrlos gewesen war, die beste Chance dazu gehabt hätte.
    Und was noch wichtiger war - was geschah mit Nicole?
    ***
    Der Geist, der durch die Magie in der Höhle geweckt worden war, hatte sich ursprünglich aufgespalten und die beiden Toten unter seine Kontrolle genommen. Er hatte beide nicht hundertprozentig unter seiner Kontrolle, aber es reichte, um die Eindringlinge zu bedrohen. Den Mann, der sich die Taschen mit dem Gold vollgestopft hatte, und die Frau draußen am Lagerfeuer.
    Aber während der Mann nur flüchtete, wußte die Frau, wie man Wiedergänger unschädlich machte, und der Geist hatte sich aus den Körpern zurückziehen müssen. Er schwebte über der Szene.
    Es war sein Gold, seine Juwelen. Er war an sie gebunden seit langer Zeit, und der durfte nicht zulassen, daß andere sie fanden und an sich nahmen. Deshalb durfte der Standort der Schatzhöhle nicht der Öffentlichkeit bekannt werden.
    Der Geist sah die Verwüstungen, die angerichtet worden waren, um den Höhleneingang freizulegen, und ihn packte der Zorn. Es würde eine Menge Arbeit kosten, die Höhle wieder zu verschließen und zu tarnen, so daß niemand sie fand. Es war ihm ohnehin unerklärlich, wie diese Leute sie gefunden haben konnten.
    Zwei dieser Männer waren jetzt tot, unwiderruflich, weil sie zweimal getötet worden waren. Auch er, der Geist des großen Zauberers, konnte sie nicht noch einmal wiederbeleben.
    Aber die beiden anderen lebten immer noch ihr erstes Leben. Und in seinem Zorn fiel es ihm leicht, in einen Körper vorzustoßen, in dem sich noch eine andere Seele befand. Im wütenden Ansturm zwang er sie zurück, versetzte sie in einen Schockzustand und übernahm die Kontrolle über den

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