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0375 - Die Mörder-Druidin

0375 - Die Mörder-Druidin

Titel: 0375 - Die Mörder-Druidin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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war sicher, daß mehr als die Hälfte seiner Worte wüste Verwünschungen waren.
    »He, laß den Kauderwelch. Benutze eine Sprache, die ich verstehe«, verlangte sie. »Oder…«
    Ihr kam ein Verdacht. Das Verhalten Kreis deutete auf Besessenheit hin. Warum war ihr das nicht vorher schon aufgefallen? Er mußte von einem Geist besessen sein!
    Von einem, der kein Französisch oder Englisch beherrschte… der aber statt dessen mordgierig gewesen war.
    Die Schatzhöhle… der Medizinmann, dessen Lebensgeschichte Joyce Martins hatte erforschen wollen…
    »Du bist ein Massai?« fragte Nicole leise. »Bist du Hegete He?«
    In seinen Augen blitzte es wild auf. Da wußte sie, daß ihr Verdacht stimmte. Irgendwie mußte es Hegete He gelungen sein, Krel zu überwältigen. Der Geist des Medizinmannes hatte in der Höhle überwintert. Schlagartig wurden Nicole die Zusammenhänge klar. Nur die Sache mit Sara Moon und den mordenden Skelett-Kriegern des Fürsten der Finsternis paßten nicht in das Bild.
    Hegete He mußte vor langer Zeit gestorben sein, aber sein Geist fand keine Ruhe. Jetzt lauerte er in Krel.
    Und es gab keine Möglichkeit, sich sprachlich miteinander zu verständigen. Nicole beherrschte Hes Massai-Dialekt nicht, und der einstige Medizinmann nicht die westlichen Sprachen. Portugiesisch vielleicht ein paar Brocken, weil er doch mit portugiesischen Piraten paktiert haben sollte… aber da versagte wieder Nicoles Sprachkenntnis.
    Sie fieberte der Rückkehr Zamorras mehr als zuvor entgegen. Vielleicht fand er eine Lösung dieses Problems…
    ***
    Das Amulett warnte!
    Schwarze Magie näherte sich. Die Aura war stärker als vorhin die von Sara Moon. Etwas kroch aus den Tiefen der Hölle auf ihn zu.
    Er war unschlüssig gewesen. Es drängte ihn danach, zu erfahren, was mit Nicole geschehen war, und er wollte auch Sara Moon nicht so einfach wieder entkommen lassen. Er hatte sich schon für die Umkehr zum Camp und somit für Nicole entschieden, als der Gefahrenimpuls verstummte.
    Die unmittelbare Bedrohung für seine Gefährtin schien vorüber zu sein.
    Zamorra lauschte noch eine Weile in sich hinein, versuchte Nicole telepathisch zu erreichen. Aber da war nichts. Er spürte nur, daß sie nicht tot war und daß es keine unmittelbare Todesgefahr mehr gab.
    Da folgte er Sara Moon langsam, die in die Richtung zurück geflohen war, aus der sie ursprünglich kam.
    Und jetzt fühlte er die magische Bedrohung sich nähern. Hatte die entartete Druidin Verstärkung geholt? Oder hatte sie jetzt ihre unheimlichen Kräfte wiedererlangt? Vorsichtshalber hielt Zamorra wieder Amulett und Dhyarra-Kristall einsatzbereit.
    Diesmal verzichtete er darauf, die Lampe zu löschen. Wer auch immer sich ihm da näherte, mußte längst wissen, daß der Dämonenjäger unterwegs war.
    Und dann schälten sich in der Ferne schattenhafte Umrisse aus der Dunkelheit und wurden klarer.
    Da näherte sich eine Gestalt, die eine Last zu tragen schien und die dennoch recht schnell lief…
    »Das gibt’s nicht«, murmelte Zamorra. »Was soll das denn schon wieder bedeuten?«
    So traf er mit Wang Lee Chan zusammen.
    Im ersten Moment machte er sich kampfbereit. Aber dann sah er, daß Wang ihn nicht angriff.
    Bei den letzten Begegnungen hatte sich herausgestellt, daß Wang Zamorras Unterstützung suchte. Aber das war auf der Erde gewesen. Zamorra hatte sich nicht auszumalen gewagt, was geschehen würde, wenn sie unter vollkommen anderen Voraussetzungen aufeinander trafen.
    So wie jetzt.
    Wang ließ die Last, die er trug, von der Schulter gleiten und auf den Boden sinken. Überrascht erkannte Zamorra Sara Moon.
    Wang war über Zamorras Auftauchen kaum weniger überrascht, aber zugleich erfreut. »Ich brauche deine Hilfe«, sagte er. »Ich fürchte, sie sind hinter mir her. Es ist soweit. Ich habe mich von Leonardo lösen können.«
    Zamorra preßte die Lippen zusammen.
    »Herzlichen Glückwunsch«, brachte er hervor. Er wußte, daß Wang ihn nicht anlog. Der Mongole war fair und ehrlich. Zamorra hatte sich immer wieder gefragt, warum dieser Kämpfer dem Fürsten der Finsternis überhaupt den Treue-Eid geleistet hatte. Es mußte Zwang dahinterstecken, oder etwas, das Zamorra nicht erfassen konnte.
    »Mit deiner Befürchtung hast du recht«, gestand er. Er wußte jetzt, was das war, das das Amulett spürte: der Verfolger! »Man ist dir schon viel näher als du glaubst, Chan. Vielleicht ein Dutzend Meter…«
    Das Amulett glühte!
    Wang wirbelte herum und zog in einer

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