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0375 - Die Mörder-Druidin

0375 - Die Mörder-Druidin

Titel: 0375 - Die Mörder-Druidin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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war.
    Sie fahndete nach dem Verbandskasten im Geländewagen. »Steckt die Kugel im Arm?« wollte sie wissen.
    Krel verneinte. »Sieht nach einem glatten Durchschuß aus.«
    »Kommen Sie her. Ich lege Ihnen einen Verband an. Dennoch müssen Sie so schnell wie möglich zu einem Arzt. Wo ist Zamorra?«
    »Er ist da unten weitergegangen«, sagte Krel. »Er hat mich zurückgeschickt. Die Höhle setzt sich in einem dunklen Gang weiter fort. Er führt… in eine Art Unendlichkeit, glaube ich.«
    Nicole nickte. Sie sah die prall gefüllten Taschen Kreis, schwieg aber dazu, während sie ihm den Verband anlegte.
    »Dann werden wir wohl auf ihn warten müssen. Bewegen Sie den Arm so wenig wie möglich. Am besten beschränken Sie sich darauf, am Feuer zu sitzen. Erzählen Sie mir, was da unten passiert ist.«
    Sie dachte an Zamorra.
    Wenn ihm etwas zugestoßen wäre, wüßte sie es. Sie hoffte, daß er bald zurückkehrte. Mit oder ohne Joyce Martins oder Sara Moon.
    ***
    Magnus Friedensreich Eysenbeiß spürte keine Erleichterung. Sicher, Wang hatte sein Wort gehalten und Eysenbeiß nicht verraten - bis zu diesem Moment. Aber wer garantierte, daß das auch so blieb? Vielleicht gab er sein Wissen doch noch preis…
    Das mußte verhindert werden.
    Diese gelbhäutige und schlitzäugige Ratte muß vernichtet werden, dachte Eysenbeiß. Nur wer tot war, kann nichts mehr verraten… Und ich muß dafür sorgen, daß kein Höllischer seiner Seele habhaft wird. Denn auch die kann noch Verrat üben, wenn sie im Höllenfeuer dörrt. Er muß hinab in den Abyssos, in die absoluten Tiefen, aus denen es keine Rückkehr gibt…
    Vielleicht würde er dazu die Hilfe der ERHABENEN benötigen. Denn von den Höllischen konnte er in diesem Fall niemandem vertrauen, nicht einmal dem niedersten Hilfsgeist. Er begann die ERHABENE zu suchen. Aber er fand sie nicht. Sie hatte die Schwefelklüfte anscheinend verlassen!
    Das war gut und schlecht zugleich. Gut, weil Eysenbeiß jetzt endlich wieder Ruhe in seinem Refugium und keine Bespitzelung mehr zu befürchten hatte. Wer immer ihn jetzt beobachtete, würde nichts Verdächtiges mehr bemerken können.
    Andererseits war die Umformung von Joyce Martins noch nicht beendet. Sie besaß noch keine Druiden-Kraft, und sie besaß auch das Gift noch nicht. In ihr war nur der hypnotische Befehl, Zamorra zu töten. Aber das würde vielleicht nicht ausreichen. Wenn dieser Narr Leonardo nicht dazwischengeplatzt wäre und damit die ERHABENE zur Flucht veranlaßt hätte…
    Eysenbeiß beschloß, dieses Problem nicht weiter zu behandeln. Ob Joyce Martins versagte oder nicht, interessierte ihn jetzt nicht mehr. Sie würde Zamorra entweder töten oder ihn schwächen. Aber Eysenbeiß selbst wollte sich da nicht exponieren. Es gab Wichtigeres zu tun.
    Wang Lee Chan mußte aüsgelöscht werden. So schnell wie möglich.
    Und über das Wie dachte Eysenbeiß jetzt nach.
    ***
    Auch Leonardo deMontagne grübelte darüber nach. Es mußte mehr hinter dem Befehl von Eysenbeiß stecken als nur die Gründe, die der Herr der Hölle erwähnt hatte. Leonardo wußte, daß Wang Lee schon seit einiger Zeit nach Freiheit strebte. Er wollte sich von der Hölle lösen.
    Aber er hatte es nicht gewagt, Leonardo selbst danach zu fragen. Wahrscheinlich hatte er gewußt, daß der Fürst der Finsternis ihm die Freiheit verweigern würde. So war er den anderen Weg gegangen. Er hatte Eysenbeiß vorgeschoben, dessen Befehl Leonardo sich nicht widersetzen durfte.
    Aber wie, bei Put Satanachias Ziegengehörn, hatte Wang es fertiggebracht, seinen Feind zu diesem Befehl zu überreden?
    Er mußte ein Druckmittel gegen Eysenbeiß gefunden haben.
    Ich werde es erfahren, beschloß Leonardo. Ich werde ihn befragen und ihn anschließend töten. Was er getan hat, ist versteckte Rebellion gegen mich. Das muß bestraft werden!
    Leonardo schickte Wang keine Skelett-Krieger nach. Er wußte nur zu gut, daß Wang sich davon nicht beeindruckt zeigen würde. Selbst ein Dutzend der Knöchernen vermochte Wang nicht zu bezwingen. Der Mongole war ein nahezu unbesiegbarer Kämpfer.
    Und hier in der Hölle wollte Leonardo ihn ohnehin nicht verhören.
    Er löste wieder seinen Schatten von sich ab und erteilte ihm den Auftrag, dem Mongolen zu folgen. Sobald er sich außerhalb der Schwefelklüfte befand, sollte der Schatten Wang überwältigen. Denn dieser Schatten war nicht materiell; ihm würde die Berührung von Wangs Schwertklinge nichts ausmachen.
    Leonardo würde es wissen,

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