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0375 - Verschwörung in Andromeda

Titel: 0375 - Verschwörung in Andromeda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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„Alles ist nur eine Frage der technischen Möglichkeiten."
    „Ja, ich weiß", erwiderte Chiarini mürrisch. „Der Hüter des Lichts hat Sie mit allem ausgerüstet, was Sie brauchen. Welche Rolle spielen Sie eigentlich bei ihm? Sind Sie sein Diener?"
    „Ich bin ein Diener wie er", antwortete der Modul ernst. „Im Verhältnis zu ihm stelle ich so etwas wie einen Lehrling dar. Wir nennen uns Söhne des Lichts."
    „Omar Hawk und Sie?"
    Baar Lun nickte.
    Er deutete auf einen bequemen Sessel.
    „Aber, so nehmen Sie doch Platz, mein Lieber. Das wird Ihrem Herzen guttun."
    Kantor Chiarini verzog das Gesicht, machte jedoch von dem Angebot Gebrauch. Er nahm den Schwenker entgegen, den der Modul ihm reichte, und roch vorsichtig an dem goldgelben Inhalt. Sein Gesicht verklärte sich.
    „Ein guter Kognak", erklärte er nach dem ersten Schluck.
    Lun lächelte.
    „Einem Kenner wie Ihnen würde ich niemals etwas Zweitklassiges anbieten, Mr. Chiarini. Doch Sie wollten etwas mit mir besprechen."
    Der Staatsminister setzte das Glas ab.
    „Wie war das mit der Hyperstrahlung, die Donald geortet hat? Und wohin ist das Gerät verschwunden?"
    „Ich könnte versuchen, es Ihnen zu erklären. Aber Sie würden es nicht verstehen, Chiarini. Ich habe ein halbes Jahr benötigt, um das Prinzip zu begreifen." Er grinste. „Und ich halte mich für ein technisches Naturtalent."
    Sofort wurde er wieder ernst.
    „Außerdem bin ich nicht befugt, die technischen Geheimnisse von Tengri Lethos zu lüften."
    „Es hängt mit Sepul zusammen und mit dem Namen, den Sie mir nannten, nicht wahr?" fragte Chiarini.
    Baar Lun blickte auf das Chronographband über der Tür.
    „In genau zehn Stunden und dreißig Minuten werden auf Sepul sämtliche Abwehrforts und Großkraftwerke explodieren. Wenn alles nach Plan verläuft."
    „Wie kommen Sie..." ,begann der Staatsminister empört.
    „Bitte, keinen Streit!" wehrte Lun mit sanfter Stimme ab. „Nachdem Sie auf meine Andeutung hinsichtlich Lees Sicherheit nicht reagierten mußte ich die Dinge selbst in die Hand nehmen. Nashed Plant befand sich nämlich auf dem besten Weg, ihn innerhalb kürzester Zeit zu entlarven. Ich verschaffte ihm eine Galgenfrist."
    Kantor Chiarini wölbte die Brauen. Ohne hinzusehen, griff er nach dem Schwenker und goß den kostbaren Kognak wie Wasser in sich hinein.
    Dann blickte er den Modul aus tränenden Augen an.
    „Sie sehen einen alten, ratlosen Mann vor sich, Lun", murmelte er. „Wer oder was ist Nashed Plant?
    Und wie haben Sie Lee eine Galgenfrist verschafft?"
    Baar Lun setzte sich auf die Tischkante und schlug die Beine übereinander.
    „Erstens sind Sie weder ratlos noch zu alt, mein lieber Chiarini. Aber lassen wir das. Nashed Plant ist der Spoctara-Gouverneur auf dem Planeten Sepul, und Sepul ist die Heimatwelt des Sepulveda. Ich werde zur Zeit als paralysierter Gefangener von Tonga Lee und Tuan Hendak in einem Gleiter zum Hauptstützpunkt Sepuls transportiert, nachdem mein Raumschiff vor wenigen Stunden durch Abwehrfeuer schwer beschädigt zur Notlandung gezwungen wurde."
    Chiarini schnappte nach Luft.
    „Aber... aber Sie sitzen doch hier! Oder etwa nicht...?"
    Er griff nach dem Modul und zog verwirrt die Hand zurück, als er feststellte, daß ihn keine Projektion narrte.
    „Dann befindet sich also nur eine Projektion von Ihnen auf Sepul? Aber das kommt doch spätestens dann heraus, wenn man, Sie' untersucht."
    Lun schüttelte den Kopf, füllte den Kognakschwenker Chiarinis nach und sagte: „Es handelt sich um eine materielle Projektion. Bitte, verzichten Sie auf solche Fragen. Das hält uns nur auf. Legen Sie lieber den Angriffsplan fest. Ich brauche Ihnen wohl nicht zu sagen, daß ich kein Blutvergießen wünsche."
    Kantor Chiarini nickte. Dann runzelte er die Stirn.
    „Einen Moment! Sie sagen, die Kraftwerke und Abwehrforts würden in die Luft gesprengt. Wie vereinbart sich das mit Ihrem Abscheu vor Blutvergießen?"
    „Diese Anlagen laufen auf Sepul vollautomatisch. Die Sprengungen werden niemandem ein Haar krümmen."
    Er räusperte sich.
    „Was ich noch sagen wollte: Die Spoctara hat einen versuchsreifen Sepul-Projektor entwickelt - falls Sie sich darunter etwas vorstellen können..."
    Der Staatsminister fuhr von seinem Sessel hoch.
    „Und ob ich mir etwas darunter vorstellen kann! Ich werde sogleich den Angriff organisieren."
    Baar Lun drückte den massigen Mann in den Sessel zurück.
    „Opfern Sie mir noch ein paar Ihrer kostbaren Minuten, bitte. Ich

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