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0376 - Der Spiegel des Spuks

0376 - Der Spiegel des Spuks

Titel: 0376 - Der Spiegel des Spuks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Jackson nichts mehr ändern. Er hatte sich auch damit abgefunden oder die Tatsache einfach zurückgedrängt. Eine andere jedoch machte ihm viel mehr zu schaffen. Die Spinne mit dem Menschengesicht war eine furchtbare Mutation, und an ihrem vorderen Körper hatte er das Gesicht seiner Frau gesehen.
    Jawohl, da gab es keine Täuschung. Es war Lindas Gesicht gewesen. Sie mußte mit der Spinne eine Verbindung eingegangen sein.
    Er brauchte für diese Erkenntnis nur eine Sekunde. Auf den Armen trug er die weinende Caroline, deren Gesicht vom Strom der Tränen naß geworden war.
    Er selbst stand da wie eine Eins, schluckte den würgenden Kloß herunter und mußte feststellen, daß dieser immer wieder hochkam.
    Ebenso hoch wie der Mann auf dem Spinnenrücken, der sein Schwert schwang, über die Kühlerschnauze des Wagens hinwegschaute und seinen Blick auf das Gesicht des Försters richtete.
    Fred Jackson wußte diesen Blick zu deuten. Aus ihm sprach der Tod. Der Mann hatte erlebt, wie brutal der andere vorging. Sein Schwert setzte er rücksichtslos ein, und er würde auch Fred nicht verschonen. Danach war Caroline an der Reihe…
    Der Gedanke an seine Tochter ließ ihn alles andere vergessen. Die Mutter war eine andere geworden, er hatte seine Frau verloren, die Tochter wollte er behalten, und noch besaß er eine winzige Chance.
    Fred Jackson stand sehr günstig zur offenen Fahrertür seines Wagens, bei dem der Motor noch lief.
    Fred handelte. Er überlegte kaum, seine Bewegungen glichen denen eines Automaten. Nur sein keuchender, wilder Atem war zu hören, als er auf die offenstehende Tür zueilte, seine Tochter anhob und sie wie ein Paket in den Wagen hineinschleuderte.
    Das Mädchen prallte auf dem Sitz des Beifahrers, federte noch einmal hoch, blieb liegen und stützte sich ab, um nicht vom Sitz zu rutschen.
    Gleichzeitig wollte sich das Mädchen aufstützen, aber ihr Vater hatte etwas dagegen. »Bleib so! Bleib so!« schrie er, während er zur gleichen Zeit die Tür zuhämmerte.
    Er schnallte sich auch nicht an. Statt dessen startete er den Wagen, für ihn war wichtig, aus dieser mörderischen Gefahrenzone wegzukommen. Er konnte sich auch nicht erklären, wie er da hineingeraten war, für ihn gab es keine Schwarze Magie, keine Dimension des Schreckens, die ihre Tore öffnete, er war ein Realist, ein Mensch, der sich der Pflege und Hege der Natur gewidmet hatte, alles andere hatte bisher für ihn nicht gezählt.
    Fred Jackson war nervös. Oder überreizt, jedenfalls nicht mehr so ausgeglichen wie sonst. Deshalb passierte es ihm auch, daß er den Motor gleich nach dem Anfahren abwürgte.
    Er schrie, während er gleichzeitig nach dem Zündschlüssel griff und sich die Gedanken in seinem Kopf überschlugen. Das war Wahnsinn, dachte er. Völlig idiotisch und verrückt. Wie im Kino, wenn ein Verfolgter sein Fahrzeug nicht in Gang bekommt. Hier passiert mir das gleiche.
    Er versuchte es weiter.
    Es klappte auch.
    Aber da war noch der Mann mit dem Schwert. Er hatte seinen Platz auf dem Rücken der Spinne nicht verlassen. Zwar lag die Waffe ruhig in seiner Hand, den Arm bewegte er trotzdem.
    Kreisend waren seine Bewegungen. Sie schwangen auf den Wagen zu, denn plötzlich sah der Förster die Klinge dicht vor der breiten Fensterscheibe.
    Das war der Moment, in dem er startete. Der Wagen fuhr der Klinge entgegen, die nicht zurückgezogen, sondern nur zur Seite geschwenkt wurde.
    Dabei erwischte sie das Fenster.
    Es bestand aus Sicherheitsglas, das in unzählige Krümel zerbröselte, aus dem Rahmen fiel und sich über Vater und Tochter ergoß.
    Caroline begann laut zu schreien, ihr Vater biß die Zähne zusammen und gab Gas.
    Es war ihm jetzt egal, wen er erwischte. Da konnte diese verfluchte Spinne hundertmal den Kopf seiner Frau tragen. Er wollte nur weg und dieses Grauen so rasch wie möglich hinter sich lassen.
    Sein Gegner befand sich nicht direkt vor ihm. Er hielt sich rechts der Kühlerschnauze auf, allerdings noch im Bereich des Kotflügels mit der Rammstoßstange.
    Und die erwischte ihn.
    Plötzlich verschwand der Typ vor den weit aufgerissenen Augen des Försters. Er mußte zu Boden gefallen sein, aber die Spinne war nach wie vor da.
    Sie reagierte sehr schnell. Fred konnte es nicht sehen, sie brachte sich mit raschen Bewegungen aus der Gefahrenzone, so daß sie nicht überrollt wurde. Der Mann entdeckte nur noch einen Schatten, dann war er vorbei und spürte, als er beschleunigte, den durch das offene Fenster wehenden

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