0376 - Der Spiegel des Spuks
anderes.
Seine eigentlichen Feinde!
Die Männer und Frauen um John Sinclair!
Der Dämon wußte genau, wie scharf der Geisterjäger hinter dem Würfel her gewesen war. Er würde jede Spur aufnehmen, um ihn wieder in seine Hände zu bekommen.
Nun, die Spur war gelegt, so konnte der Spuk nur hoffen, daß Sinclair sie auch fand.
Für den Gestaltlosen war der Würfel gleichzeitig der Gegenstand, der ihm die Mitteilung machte, wie es auf der Erde aussah.
Dabei freute er sich diebisch, daß es ihm sogar gelungen war, die flaming stones zu verändern. Auch sie waren Reste einer längst versunkenen Zeit und für die Kraft des Spiegels empfänglich.
Darüber konnte sich der Spuk freuen, falls man überhaupt bei einer Erscheinung, wie er sie darstellte, von Freude reden konnte. Jedenfalls dachte er daran, zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen.
Der Würfel lag irgendwo in der Welt unter der anderen Sonne und strahlte ab.
Ein helles, glänzendes Licht, eine Reflektion, und gleichzeitig waren seine Seiten so durchsichtig, daß der Spuk auch hineinsehen und etwas erkennen konnte, das in einer anderen Welt lag.
In der normalen…
Er sah die Flammenden Steine, erkannte die Ratlosigkeit des kleinen Magiers und der Schönen aus dem Totenreich und amüsierte sich darüber köstlich. Für ihn bedeuteten die beiden keine Gefahr.
Er würde sich um sie auch später kümmern, andere Dinge waren wichtiger.
Sinclair und Co…
Die magische Spur war gelegt. Wie er den Geisterjäger kannte und einschätzte, würde er darauf abfahren und versuchen, den Kontakt aufzunehmen. Dann sollte er sein blaues Wunder erleben.
Der Spuk wußte genau, wie stark die Gegner waren, die in dieser leergebrannten Welt geboren wurden. Daran würden Sinclair und seine Freunde verzweifeln.
So brauchte der Spuk nur zuzuschauen und zu warten, bis seine Pläne erfüllt wurden.
Und Sinclair biß an.
Der Würfel zeigte ihm den verzweifelten Kampf der beiden Geisterjäger gegen Bri-Onya, einem der Wesen aus dieser Welt, der auf einer Spinne ritt und vernichten wollte.
Sie kamen gegen ihn nicht an, so sehr er es auch versuchte. Und als der Spuk sah, daß die beiden fast verzweifelten, griff er ein.
Es bereitete ihm Genuß, dank seiner magischen Kraft die Verbindung zwischen dem verspiegelten Würfel, des Unheils und dem Spiegel auf der Welt herzustellen.
Ein magischer Sog entstand, dem niemand widerstehen konnte.
Auch Sinclair und Suko nicht!
Die Welt der Dämonensonne wartete auf sie…
***
Und wir drangen hinein!
Es war keine angenehme »Reise« gewesen, die hinter uns lag.
Eine dämonische Kraft hatte mit uns gespielt und uns praktisch zu Statisten degradiert.
Als wir landeten, war alles anders.
Verschwunden war Bri-Onya. Er mußte sich von Suko gelöst haben, ohne daß mein Partner es gemerkt hatte. Auch die Spinne war nicht mehr zu sehen, und als wir beide uns dann umschauten, sahen wir überhaupt nichts. Oder so gut wie nichts.
Eine Weite, die mich erschreckte. Eine Leere, die mich depressiv machte.
Leblos, kalt, grausam und erfüllt von einer erbarmungslosen Hitze, die seltsamerweise die Haut traf, sie aber nicht verbrannten, sondern durch die kleinen Poren drang und ihr »Feuer« erst innerhalb unseres Körpers entfachte.
Ein Rätsel…
Während ich mich nicht bewegte, machte Suko die ersten Schritte in meine Richtung. Sein Gesicht war verzerrt, die Füße schleiften über den Boden. Auf seinem Gesicht lag Schweiß, und seine Stimme klang stöhnend, als er mich fragte: »Fühlst du dich auch so mies wie ich?«
»Noch mieser.«
Mein Freund lachte. »Das kannst du wohl sagen. Irgendwie hat es uns erwischt, John.«
»Klar, aber wer?«
Er hob die Schultern.
Jetzt bewegte auch ich mich, ging zur Seite und hatte das Gefühl, Zentnerlasten an den Beinen hängen zu haben. Ich wußte nicht, woran es lag. Nach einem Blick zur Dämonensonne wußte ich jedoch Bescheid.
Sie allein trug daran die Schuld.
Sie war so schrecklich, so grausam, so heiß, alles verbrennend, aber dennoch nicht so schlimm, daß sie unsere Haut zerstörte. Sie sorgte nur für eine entsprechende Mattheit, die sich in unserem Innern ausbreitete, wobei wir das Gefühl hatten, als wäre unser Blut doppelt oder dreifach so dick geworden, so daß jede unserer Bewegungen von einer Trägheit begleitet wurde, die für uns kaum erklärbar war.
»Wenn das so weitergeht, schaffen wir es nie«, sagte auch Suko.
»Wir werden ausgebrannt, regelrecht geleert, innerlich
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