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0376 - Der Turm des Ungeheuers

0376 - Der Turm des Ungeheuers

Titel: 0376 - Der Turm des Ungeheuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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»Ausdünnung« der Dimensionsbarrieren verantwortlich waren. Wissenschaftler hatten Theorien darüber aufgestellt, aber die Theorie war Sara Moon ziemlich gleichgültig, solange die Praxis funktionierte. Sie wußte nicht einmal, ob den Ewigen nähere Erkenntnisse über diese Orte Vorlagen. Sie hatte sich nur ihre Positionen eingeprägt, und das kam ihr jetzt zugute.
    Sie wartete noch, bis sie sicher sein konnte, daß das Schiff sich in der gefährlichen Zone befand.
    Dann begann sie ihre Kräfte noch einmal zu entfesseln und sich auf die Versetzung zu konzentrieren. Der Dhyarra-Kristall half ihr dabei. Er funkelte in grellem Blau. Der Rudergast riß überrascht Mund und Augen auf. Er starrte den pulsierenden Kristall an. So etwas hatte er noch nie gesehen.
    Kosmische Energien fluteten aus dem Sternenstein hervor.
    Etwas riß auf.
    Dem Mann wurde kurzzeitig schwindlig. Er glaubte schwerelos zu werden, und vor seinen Augen tanzten schwarze Flecken. Er sah die Anzeige der Borduhr auf 23:14 Uhr springen.
    Im nächsten Moment war das Gefühl schon wieder vorbei.
    Dafür summte der Alarmgeber des Bordradars.
    Der Mann fuhr herum. Entgeistert starrte er auf die Anzeige auf dem großen Radarschirm.
    Eine Felsenküste direkt vor dem Schiff?
    »Maschine stopp«, schrie er. Seine Hände flogen über die Tasten, rissen den Maschinentelegrafenhebel herum. Volle Kraft zurück!
    Der riesige Koloß, die MONICA REGINA mit ihrem Platz für rund tausend Passagiere, wurde mit Höchstwerten abgebremst. Gleichzeitig versuchte der Rudergast, das Schiff aus dem Kurs zu nehmen.
    An die seltame Frau mit den ständig zwischen grün und schwarz wechselnden Augen, die ihm mit ihrem blau leuchtenden Kristall unheimlich geworden war, verschwendete er keinen Gedanken mehr.
    Sie hinderte ihn auch nicht daran, das Schiff aus dem Kurs zu nehmen.
    Sie hatte erreicht, was sie wollte.
    Die Öffnung, der Riß in der Welt, hatte sich hinter der MONICA REGINA wieder geschlossen.
    Und Sara Moon war erschöpft.
    Unbemerkt verließ sie die Kommandobrücke und schlich sich davon. Ein Etappenziel ihres Plans war erreicht. Jetzt brauchte sie erst einmal Ruhe.
    Sie mußte sich von der Anstrengung erholen. In diesen Minuten war sie fast so hilflos wie ein kleines Kind.
    ***
    Um 23:14 Uhr riß die Funkverbindung der MONICA REGINA mit einer Küstenstation auf Florida mitten im Wort ab.
    Der diensthabende Funker der Küstenstation versuchte, die Verbindung wieder herzustellen und bemühte sich auf sieben verschiedenen Frequenzen, die MONICA REGINA zu erreichen.
    Aber das große Passagierschiff, das vorher keine besonderen Vorkommnisse gemeldet hatte, gab keine Antwort mehr.
    Der Funker in der Küstenstation meldete den Vorfall dem verantwortlichen diensthabenden Wachoffizier.
    »Scheint so, als wäre die MONICA REGINA im Bermuda-Teufelsdreieck verschwunden, Sir… sie antwortet jedenfalls nicht mehr.«
    »Genaue Position des Schiffes?«
    Die ließ sich aufgrund der Funkmessungen annähernd feststellen. Demnach mußte der Passagierliner in der letzten Viertelstunde seinen Kurs geändert haben!
    »Was, zum Teufel, haben die sich dabei gedacht? Und vor allem: was ist da passiert? Schiffe vertschwinden doch nicht einfach aus dem Meer!«
    »Sir, es wäre nicht das erste Mal! Denken Sie an die Vorfälle…«
    Mit denen wollte sich der Offizier nicht abfinden, auch wenn sie sich damit nicht aus der Welt schaffen ließen.
    »Versuchen Sie weiter, die MONICA REGINA zu erreichen. Wenn das Schiff sich in einer Viertelstunde noch nicht gemeldet hat, forderte ich Aufklärungsflugzeuge an. Vorher nicht!«
    Kleinere Schiffe - Frachter und Yachten und Fischkutter - konnten überraschend sinken. Aber ein großes Schiff wie die MONICA REGINA doch nicht! Es gab keinen Eisberg, mit dem sie kollidieren konnte wie weiland die TITANIC; es gab keinen Hurrican über dem fraglichen Seegebiet, keine Sturmfluten, nichts. Die See war ruhig.
    Es mußte ein technischer Defekt sein. Davon war der Offizier fest überzeugt.
    ***
    Auch in der Funkstation der MONICA REGINA machte der Diensthabende Funker sich seine Gedanken. Er hatte von dem Vorfall auf der Kommandobrücke nichts mitbekommen, die nur durch eine dünne Wand von der Funkbude getrennt war. Er trug Kopfhörer und hatte deshalb nichts vernommen.
    Als der abgerissene Kontakt mit der Küstenstation sich nicht wieder herstellen ließ, schaltete er zur ferücke durch, um die Schiffsführung von diesem eigenartigen Vorfall zu unterrichten.
    Da

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