Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0376 - Der Turm des Ungeheuers

0376 - Der Turm des Ungeheuers

Titel: 0376 - Der Turm des Ungeheuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
hörte er über die Sprechanlage das durchdringende Summen des Alarms.
    »Ja, ist denn jetzt alles verrückt geworden?« stieß er hervor.
    Das Schiff krängte nach backbord. Die Maschinen schienen tief unten im Schiffsbauch die Schallisolation mühelos zu sprengen. Die gesamte Schiffszelle vibrierte unter einer unnormalen Überlastung.
    Der Funker riß sich den Kopfhörer ab, sprang von seinem Sitz und stürmte zur Kommandobrücke. In der Durchgangstür blieb er stehen.
    Der Radarschirm zeigte auch ihm das Unglaubliche. Eine Felsenküste, auf die die MONICA REGINA mit hoher Geschwindigkeit zulief!
    Aber die durfte es hier doch gar nicht geben! Nirgendwo war Land in erreichbarer Nähe der REGINA!
    Der Funker sah die verzweifelten Bemühungen des Steuermanns, das Schiff vor einer Kollision mit den Felsen zu bewahren, sah den Navigator bewußtlos in seinem Sessel und stürmte zur Sprechanlage. Er schaltete sie um.
    »Captain Yerl bitte dringend zur Brücke… Captain Yerl bitte dringend zur Brücke…«
    ***
    »Verschwunden? Wir? Du bist verrückt!« stieß Nicole hervor. »Wir sind doch noch da…«
    Im nächsten Moment begriff sie, wie Zamorra es gemeint hatte. »Du meinst… das Bermuda-Dreieck hätte uns verschlungen? Aber das ist doch absurd! Du hast doch selbst abgestritten, daß so etwas möglich wäre…«
    »Ich möchte es auch jetzt noch abstreiten, bloß fürchte ich, daß es uns trotzdem erwischt hat! Carsten mit seinem unguten Gefühl… ich frage mich, ob wir dieses Verschwinden hätten verhindern können.«
    »Wie!«
    »Keine Ahnung… aber jetzt muß ich erst mal sehen, wo wir sind! Raus aus der Kajüte…«
    Da brüllten Maschinen im Schiffsrumpf auf. Da legte sich der große Kreuzer schräg, weit schräger, als er es selbst bei hohem Seegang tun durfte. Die Fliehkraft begann zu wirken. Das Schiff wurde mit Höchstleistung abgebremst und zugleich in eine Kurve gezwungen!
    »Raus… nach oben…«
    Er brauchte keine Erklärungen mehr zu geben. Nicole wußte auch so, was ein Notmanöver dieser Art bedeutete. Die MONICA REGINA drohte mit einem anderen Objekt zu kollidieren!
    Sie stürmten über den Gang zur Treppe und nach oben. Zwei Decks höher konnten sie ins Freie.
    Das Schiff lag immer noch schräg, aber es schwankte nicht mehr. Die Maschinen arbeiteten aber immer noch mit Höchstleistung. Draußen rauschte das Meer. Aber es klang nicht nur nach Schiff. Das Geräusch war anders.
    Brandung!
    Felsenküste…?
    Und wie hell der Nachthimmel war! Viel heller, als er es eigentlich sein durfte, dabei war kein einziger Stern am Himmel zu sehen, dafür aber ein riesiger, gelber Mond…
    Mond?
    Das war nicht der Mond der Erde! Das hier war ein gigantisches Ding am Himmel, das drei- bis viermal so groß war und aus sich heraus leuchtete. Aber sein Leuchten war nicht stark genug, mehr als einen violetten Lichtschleier am Himmel zu erzeugen.
    Violetter Himmel…?
    »Du hast recht«, keuchte Nicole. »Wir sind in einer anderen Dimension gelandet! Aber…«
    »Nicht auf normalem Wege«, stieß Zamorra hervor. »Wetten, daß Sara Moon ihre Finger im Spiel hat?«
    Vor ihnen ragte die Felsenküste auf. Jetzt, wo ihre Augen sich an die Dunkelheit gewöhnt hatten, sahen sie die Steilwand, an der die MONICA REGINA immer noch zu zerschellen drohte.
    So unfaßbar nah war die Küste…
    Was, wenn das Schiff jetzt auf ein Riff lief und auseinanderbrach?
    Nicoles Kopf flog herum. Aus brennenden Augen sah sie Zamorra an. »Können wir nichts tun? Gar nichts?«
    Er zuckte mit den Schultern.
    Rückgängig machen konnte er hier nichts, außer er löste ein Zeitparadox aus. Aber das würde über seine Kräfte gehen, von der Vorbereitungszeit einmal ganz abgesehen. Und Zeitparadoxa dieser Größenordnung konnten eine Welt zerstören.
    Immer näher kam die Steilwand! Lauter wurde das Rauschen der Brandung, die gegen die Felsen klatschte!
    Flog gleich auch das riesige Schiff wie eine Welle gegen die Felsen? Immer noch war das Schiff viel zu schnell und viel zu nah an der Wand… Die Kursänderung und das Bremsmanöver schienen keine Wirkung zu erzielen!
    Da sah Zamorra zufällig nach oben. Dorthin, wo die Felswand endete und der violette Himmel begann.
    Da war ein Bauwerk!
    Eine Zitadelle an der Felsenkante… violett wie der Himmel schimmerte auch das Mauerwerk mit den riesigen Türmen!
    Wo Bauwerke sind, sind auch ihre Erbauer!
    In dieser Dimension, in die sie versetzt worden waren, gab es Leben…
    Leben, das höchstwahrscheinlich

Weitere Kostenlose Bücher