Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0377 - General Zombie

0377 - General Zombie

Titel: 0377 - General Zombie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
ab.
    Irgendwann verstummte das Klingeln. Die Ruhe kam ihm bedrückend vor. Er wollte nicht mehr in dieser Stille stehen, den ersten Schock hatte er überwunden, so daß er auch nachdenken konnte.
    Er mußte hier weg, aber das ging nicht so einfach. Albert würde einen Riegel davorschieben wollen, deshalb mußte er sich andere Möglichkeiten einfallen lassen.
    Nur was?
    Ablenken, wenn es ging. Ja, den anderen auf eine falsche Spur locken und dann verschwinden.
    Das wäre gut. Ob er es auch schaffen würde, war die Frage.
    Bisher hatte der lebende Tote noch kein Wort gesprochen.
    Vielleicht konnte sich das ändern, wenn man ihm gezielte Fragen stellte, und Henry überwand sich auch. Er erkannte seine Stimme kaum wieder, so anders klang sie, als er die Worte sprach.
    »Was willst du, Al?«
    Der Zombie gab keine Antwort.
    »Bitte, sag es. Weshalb bist du zurückgekehrt? Wie ist das überhaupt möglich?« Henry schüttelte bei dieser Frage den Kopf, und sein Mund verzog sich dabei, als wollte er weinen.
    Albert T. Hodson sprach noch immer nicht. Er gab auf eine andere Art und Weise die Antwort. Ruckartig hob er den rechten Arm und führte die Hand in die Nähe des Gesichts.
    Henry wußte nicht, was er damit beabsichtigte. Er erfuhr es wenig später, als sich der Tote das Monokel aus dem Auge nahm.
    Henry erstarrte vor Angst. Jetzt konnte er das Auge sehen, in das sich sein Bruder die Kugel hineingejagt hatte. Ein leerer, langer Schacht, so kam es Henry vor. Er irrte sich, denn in diesem Schacht bewegte sich etwas.
    Zunächst tiefer im Kopf, so daß nichts zu erkennen war. Aber es drängte oder quoll von Sekunde zu Sekunde näher, so daß es schon sehr bald sichtbar wurde.
    Das war eine quellende, schiebende und trotzdem wimmelnde Masse, die sich da ihren Weg bahnte.
    Bis sie den Rand erreicht hatte und hervorkroch.
    Henry Hodson glaubte, seinen Augen nicht trauen zu können.
    Was sich dort hervorschob, durfte einfach nicht wahr sein. Es waren zuckende, quellende, braune Würmer, die ihren Weg durch die Augenöffnung fanden und ins Freie krochen.
    Ein widerlicher, ekelerregender Anblick. Auch Henry Hodson sah dies so, sein Gesicht verzog sich vor Übelkeit, er stierte auf die kleinen Würmer, die immer mehr wurden und aus dem Auge quollen, wobei sie an der rechten Gesichtsseite des Zombies nach unten rannen.
    Würmer…
    Ein Zeichen für den Lebenden. Denn er würde auch ihnen bald begegnen, wenn er gestorben war.
    Henry atmete immer schneller. Der Atem flog über den Schreibtisch und in das Gesicht des untoten Bruders, der überhaupt keine Anstalten traf, sich zu regen.
    Er stand nur da.
    Einsam, wie ein Denkmal, das unüberwindbar erschien, und aus dessen rechtem Auge noch immer die Würmer hervorquollen, die stromartig an seiner Wange nach unten liefen.
    Getan hatte er noch nichts. Nur geschockt, aber nicht angegriffen oder getötet…
    So dachte Henry Hodson, und er dachte weiterhin darüber nach, wie er aus dieser Lage entkommen konnte.
    Er mußte durch die Tür. Leider versperrte ihm sein Bruder den Weg, zum Telefon kam er auch nicht, um Hilfe herbeizuholen, deshalb wollte er es auf die seichte Tour versuchen.
    Obwohl der Druck in seinem Innern übermächtig geworden war und von der Angst noch weiter in die Höhe gepeitscht wurde, sah er inzwischen klarer und schaffte es sogar, ein Lächeln auf sein Gesicht zu zaubern. »All right, Bruder, du bist gekommen, so wie du es damals versprochen hast. Aus dem Grab bist du gestiegen, um mich zu besuchen. Ich weiß nicht, was du von mir willst, aber eines ist klar. Die Sache von damals ist für mich vergessen. Okay…«
    Bei den letzten Worten hatte der Sprecher seinen Platz verlassen und war um den Schreibtisch herumgegangen. Es fiel ihm schwer, den Gelassenen und Lockeren zu spielen, anders aber konnte er sich nicht aus dieser lebensgefährlichen Lage befreien.
    Jedenfalls hatte er die Richtung verändert und konnte jetzt auf direktem Weg die Tür erreichen.
    Ein Vorteil.
    Sein Bruder schien nichts zu bemerken. Er stand wie ein Fels in dem kleinen Büro, in dem es nicht allein nach Moder roch, auch nach dem Schweiß, den der Mensch vergossen hatte.
    »Einverstanden?« fragte Henry. »Vergessen wir die Sache, Junge. Komm, erzähl mir, wie du es geschafft hast, den Tod zu überlisten. Ich habe dir damals nicht glauben wollen, jetzt weiß ich besser Bescheid. Du bist besser als der Tod…«
    Er redete und redete. Dabei bewegte er sich zentimeterweise vor und hoffte, daß der

Weitere Kostenlose Bücher