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0377 - General Zombie

0377 - General Zombie

Titel: 0377 - General Zombie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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die?« fragte mein Freund Suko.
    »Nicht da!« lautete die schwache Antwort.
    »Im Haus oder…«
    »Sie sind geschäftlich unterwegs.«
    »Kommen Sie an diesem Abend oder vielmehr noch am Nachmittag zurück?« wollte ich wissen.
    »Damit ist nicht zu rechnen.« Sie wischte sich über die Stirn. »Gütiger Himmel, wenn das alles zutrifft, was Sie mir da erzählt haben…« Sie schüttelte den Kopf. »Nein, das kann ich nicht glauben, das will einfach nicht in meinen Schädel hinein.«
    »Sie bleiben im Haus!« riet ich ihr. »Öffnen Sie keinem, den Sie nicht kennen.«
    Madeleine Hodson setzte sich aufrecht hin. »Rechnen Sie denn damit, daß er kommt?«
    »Das ist anzunehmen, wenn auch nicht wahrscheinlich. Es war schließlich Ihr Mann, der ihn gezwungen hat, sich zu erschießen – oder?«
    »So war es.«
    »Sehen Sie, dann wird er sich auch Ihren Mann zuerst vornehmen. Wer befindet sich noch alles im Betrieb?«
    Sie begann nach meiner Frage zu lachen. Es klang schrill. Verdammt unecht. »Niemand mehr. Es ist Feierabend. Überstunden werden nicht gemacht. Und die beiden Nachtwächter kommen erst gegen zwanzig Uhr.«
    Das sah natürlich nicht gut aus. Idealere Bedingungen hätte der Zombie, wenn er den anderen tatsächlich besuchte, gar nicht finden können. Davon sagten wir der Frau nichts.
    Wir warfen uns nur einen Blick zu. Gesagt worden war alles, den Weg durch den Wald würden wir sicherlich finden. Jetzt hieß es nur, schneller zu sein als der seelenlose Zombie-Killer…
    Vor Henry Hodson stand eine Bestie!
    Der Bruder des Generals war fassungslos. Er schaute den anderen an, sein Mund stand offen, die Nasenflügel bewegten sich zitternd, leiser Atem drang über seine Lippen, und er spürte, wie ihn allmählich das namenlose Grauen beschlich.
    Das war kein Trick!
    Dieser eine Satz hämmerte in seinem Kopf. Henry Hodson wußte das, und er nahm dabei einen Geruch wahr, den er eigentlich noch nie so intensiv gerochen hatte.
    Es stank alt, modrig, nach Grab und Abfall.
    Totengeruch…
    Reden konnte er nicht. Das Schweigen war ebenfalls schlimm. Es lastete zwischen ihnen, und der normale Mensch hatte das Gefühl, daß es mit jeder Sekunde, die verging, wärmer in dem Zimmer wurde.
    Sehr genau schaute er sich seinen Bruder an. Er wollte es eigentlichnicht, aber die Situation zwang ihn dazu. Er sah das kantige Gesicht unter der Mütze mit dem breiten Schirm. Sogar Haare quollen noch an den Seitenrändern hervor, nur sahen sie wesentlich strähniger und auch fahler aus, als er sie früher getragen hatte.
    Das Monokel klemmte vor seinem rechten Auge. Ein zersplittertes Glas, das trotzdem zusammengehalten wurde, und Henry wußte auch genau, was mit diesem Auge geschehen war.
    Das andere Auge glotzte ihn an.
    Grausam, stechend, wobei tief in den Schächten eine unheimliche Glut loderte.
    Dann die Nase. Sie erinnerte Henry Hodson an einen fauligen Klumpen, denn sie war an einigen Stellen grauer geworden, als hätte man sie dort ausgebleicht.
    Aus dem rechten Nasenloch sickerte ein feiner Streifen. Er schimmerte dunkelrot, so sah nur Blut aus. Die Lippen lagen aufeinander. Sie kamen dem Betrachter vor wie zwei Schläuche.
    Henry Hodson stand da und wußte nicht, was er sagen sollte. Es fiel ihm schwer, den Arm zu heben und sich über die Stirn zu wischen. Die gesamte, ihm so vertraute Umgebung war plötzlich fremd, kalt und leer. Sie paßte einfach nicht zu ihm und seinem Bruder, der aus dem Grab zurückgekehrt war, so wie er es versprochen hatte.
    Urplötzlich erinnerte sich Henry wieder daran. Es waren damals die Worte gewesen, über die er innerlich gelacht hatte. Nun sah er sie bestätigt.
    Ja, damals. Da hatte er eine schreckliche Wut auf den General gehabt. Einen unbezähmbaren Haß, als dieser Mann versucht hatte, seine Nichte zu vergewaltigen und Henry im letzten Augenblick dazwischengekommen war. Sie hatten sich nie gemocht, im Prinzip waren sie einfach zu gleich gewesen, trotz aller Unterschiede, die es zwischen ihnen gab. Keiner von ihnen wollte nachgeben oder einen Schritt zurückweichen.
    Das Telefon schrillte.
    Obwohl der Fabrikant in der unmittelbaren Nähe des Apparats stand, kam ihm das Schellen vor, als wäre es Meilen entfernt. Es dauerte seine Zeit, bis er die Hand nach dem Hörer ausstreckte, doch der General hatte etwas dagegen.
    Er sprach nicht, schüttelte nur den Kopf.
    Das reichte aus.
    Henrys Hand zuckte zurück. Er preßte die Fläche gegen seine Kleidung und wischte die Feuchtigkeit

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