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0377 - General Zombie

0377 - General Zombie

Titel: 0377 - General Zombie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hatte ihn nicht viel Mühe gekostet, das Fahrzeug beherrschen zu lernen. Zu lange hatte er nicht in der Erde gelegen, im Prinzip war alles gleich geblieben.
    Nur etwas störte ihn. Das Funkgerät, mit dem der Wagen ausgestattet war. In einem Anfall von Wut ballte er die linke Hand und drosch das Gerät mit einem Schlag entzwei. Er lachte sogar noch röchelnd, als ihm die Splitter um die Ohren flogen.
    Dann fuhr er weiter. Querrinnen schüttelten den Zombie-General.
    Er berührte einige Male mit dem Schädel die Innenverkleidung des Dachs und hätte beinahe das Lenkrad losgelassen.
    Deshalb änderte er die Richtung und fuhr auf die normale Straße zu. Eine graue Asphaltbahn, die sich zunächst schnurgerade und später, als sie an einem kleinen Ort vorbeiführte, in Kurven weiterwand.
    Jetzt konnte der General auch das Tempo steigern. Sein klotziger Fußdrückte das Gaspedal immer tiefer nach unten. Die Geschwindigkeit erhöhte sich rapide. Es war lebensgefährlich, auf diesem engen Straßenband dahinzurasen, aber was machte das schon einem lebenden Toten aus?
    Gar nichts…
    Und so jagte er weiter.
    London lockte!
    Diese Riesenstadt mit ihren unzähligen Menschen, die für den Zombie willkommene und vor allen Dingen ahnungslose Opfer waren.
    Wie auch die, die er sich besonders aufs Korn genommen hatte.
    Seine Familie…
    Auch sie war ahnungslos. Die gesamte Verwandtschaft glaubte ihn in der kalten Erde seines Grabes.
    Besucht hatten sie ihn nie, nicht einmal sein Bruder.
    Auch seine alten Kameraden wollten nichts mehr von ihm wissen.
    Zur Beerdigung waren sie noch erschienen, danach nicht mehr.
    Aus, vorbei…
    Ja, für die anderen, aber nicht für ihn, den General. Erst kam die Verwandtschaft an die Reihe, dann die anderen. Und keiner dieser Gruppen hatte ihm je geglaubt, wenn er von seinem Beschützer, dem Teufel, redete. Sie hatten ihn zuerst ausgelacht und sich dann die Diskussion über den Herrscher der Hölle verbeten.
    Aber Asmodis hatte ihn nicht im Stich gelassen. Der Zombie-General gehörte zu der großen Gruppe von Wesen, die praktisch das stille Reserveheer des Teufels bildeten.
    In der Spionage nannte man sie die Schläfer. Sie wurden erst dann geweckt, wenn man sie brauchte, und der Teufel benötigte den General. Hätte er ihn sonst gerufen?
    Daß es eine andere, eine noch fremdere Magie gewesen war, die den Untoten aus der Erde geholt hatte, daran dachte er nicht. Es wäre ihm auch gar nicht in den Sinn gekommen, für ihn zählte nur der Satan.
    So fuhr er weiter.
    Bei vielen Zombies ist der Blick starr, auch tumb, ohne irgendein Gefühl.
    Darin unterschied sich der General abermals von seinen Artgenossen. In dem linken Auge stand der Wille, es immer zu versuchen und nicht aufzugeben.
    Da wirkte er wie ein Lebender.
    Nur das rechte Auge blieb tot. Ein Kreis aus Splittern, die manchmal sogar farbig leuchteten.
    Er starrte nach vorn.
    London war noch nicht zu sehen, aber in der Dunkelheit zeichnete sich am Himmel ein hellerer Schein ab. Genau dort mußte die Millionenstadt liegen. Die Lichter strahlten in die Höhe. Sie spiegelten sich nicht am Himmel wider, aber sie zeigten an, wo sein Ziel lag. Noch einige Meilen Fahrt, dann hatte er sicherlich die ersten Vorstädte des Molochs London erreicht.
    Der Motor drehte übertourig. Er wurde regelrecht geprügelt. Das Spiel mit Gas und Bremse war dem Zombie nicht neu. Je länger er fuhr, um so besser beherrschte er es.
    Aber was tat der rote Punkt da in der Luft?
    Weil Hodson so auf sein Ziel fixiert gewesen war und es nicht aus dem Auge ließ, war ihm auch das Objekt aufgefallen, daß sich in der Luft befand und über der Stadt schwebte.
    Es sah zunächst so aus, als würde es sich nicht fortbewegen. Das erwies sich als ein Irrtum, denn sehr schnell erkannte der untote General das Gegenteil.
    Der Punkt flog näher.
    Als alter Soldat wußte er sofort Bescheid, um was es sich hierbei handelte. Um ein Flugzeug oder zumindest um einen flugfähigen Apparat, der sich vom Zentrum der Stadt löste und ihn aufs Korn nahm.
    Ein breites Grinsen spaltete das Maul des Untoten. Obwohl es längst nicht sicher war, glaubte er mit einem wahrhaft tierischen Instinkt daran, daß es dieser von Menschen gelenkte Flugkörper allein auf ihn abgesehen hatte.
    Waren es Freunde oder Feinde? Wußte man bereits Bescheid, daß er sein Grab verlassen hatte? Hatte ihm der Herr der Hölle etwa Gleichgesinnte geschickt?
    Diese Möglichkeit bestand durchaus. Deshalb wollte er auch nicht weiter

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