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0378 - Mörder-Totem

0378 - Mörder-Totem

Titel: 0378 - Mörder-Totem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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der Lieutenant.
    Tendyke lachte spöttisch. »Habe ich nicht vorhin zu Protokoll gegeben, daß ich den Mörder getroffen habe? Meine Lizenz zum Führen von Schußwaffen haben Sie ja gesehen…«
    »Pfuschen Sie der Polizei nicht ins Handwerk«, warnte Lieutenant Callistos.
    Wenig später zog er mit seinen Leuten erfolglos wieder ab. Auch ihre Spurensicherung war erfolglos verlaufen, weil es so gut wie keine Spuren gab.
    »Ich möchte wissen, wo sich der Bursche tagsüber versteckt. Er kann doch gar nicht so total verschwinden. Und ein Weltentor gibt es hier doch auch nicht.«
    »Vielleicht wird künstlich eines geöffnet«, überlegte Tendyke.
    »Das ist zu aufwendig. Wenn du einmal miterlebt hast, wie so was gemacht wird und welche Kraft man dazu benötigt, ein künstliches Tor zu schaffen, weißt du, warum. Es muß etwas anderes dahinter stecken.«
    »Der Totempfahl«, sagte Tendyke. »Aber wenn wir den intensiver unter die Lupe nehmen, springt uns der Häuptling mitsamt seinem Medizinmann ins Genick. Dabei möchte ich diesen Pfahl zu gern mal auseinandernehmen. Apropos auseinadnernehmen… warum hat Callistos eigentlich nichts zu deinem Ausweis gesagt?«
    »Warum sollte er?«
    »Immerhin bist du ein Ausländer. Er hat dich aber hübsch in Ruhe gelassen, beziehungsweise wie einen Bürger der USA behandelt… dabei kenne ich Callistos von früheren Begegnungen her. Er ist ein bißchen, na, sagen wir national eingestellt.«
    »Ich bin ja auch ein Bürger der USA«, sagte Zamorra trocken.
    »Eh? Du bist doch Franzose!«
    »Ich bin eine interessante internationale Mischung«, sagte der Parapsychologe. »Meine Vorfahren stammen aus Spanien, und ich habe eine Ewigkeit in New York gelebt, ehe ich Château Montagne erbte. Ich habe einen französischen Paß, aber auch mein US-Paß ist immer noch gültig.«
    »Ach, deshalb hast du auch nie Probleme mit der Beschaffung des Einreise-Visums, wie? Wie hast du das mit der doppelten Staatsbürgerschaft eigentlich hinbekommen? Der Trick ist mir auch recht neu.«
    »So was gibt’s aber«, sagte Zamorra. »Sonderregelungen für Ausnahmefälle… da hinten sehe ich eine Staubwolke. Mir scheint, der Bus kommt.«
    »Und spuckt eine Horde sensationswütiger Touristen aus, die ihre Dollars hierlassen und dafür richtige, echte lebende Indianer sehen, nicht nur Fotografien im Museum. Es wird tatsächlich heute wieder ein Klapperschlangentanz gezeigt werden.«
    »Dann werde ich mal die Zwillinge holen, damit sie die Schlangen unter die telepathische Lupe nehmen können. Sag mal… dieser Alekko, war der nicht ein Schlangentänzer, oder habe ich mich gestern verhört?«
    »Er war.«
    »Und seit dem letzten Tanz ist er ausgeflippt. An den Biß glaube ich inzwischen auch schon nicht mehr, aber etwas muß da geschehen sein. Rob, was hältst du von der Theorie, daß es eine Art Austausch gegeben hat? Im Schlangenkörper sitzt jetzt Alekkos Geist, und in seinem Körper die Schlange.«
    »Werden wir feststellen. Aber dann hätten Monica und Uschi seine Nähe doch schon hier feststellen können. Da ist noch was anderes im Spiel. Ich traue diesem Pfahl nicht.«
    Der große Bus war nähergekommen und hielt jetzt an. Pflichtbewußt waren Indianerinnen vor dem Pueblo damit beschäftigt, Körbe zu flechten. Ein paar Männer rauchten Pfeife und diskuierten, andere führten Ausbesserungsarbeiten am Pueblo durch. Ein idyllisches Bild. Aber der Schein trog. Über dem Pueblo schwebte die unsichtbare Klaue des Todes.
    Zamorra interessierte sich für den Schlangentanz. Dabei mußte die Wandlung Alekkos eingetreten sein. Aber was hatte sich da wirklich abgespielt?
    Vielleicht konnte er es herausfinden…
    ***
    Der junge Reiseleiter und der Häuptling kannten sich wohl. Sie begrüßten sich herzlich und sprachen miteinander. Dann kehrte der Leiter zu seiner menschlichen Hammelherde zurück und wies sie ein. Er erklärte den Ablauf der Tanzvorführung und der anschließenden Besichtigung und ermahnte die Touristen, höflich und zurückhaltend zu sein, möglichst nichts zu beschädigen und beim Fotografieren von Indianern oder Wohnungseinrichtungen im Pueblo selbst erst vorsichtshalber um Erlaubnis zu fragen.
    »Müssen wir die Tänzer auch einzeln fragen?« quengelte ein dicklicher Mann, der in der Hitze des frühen Nachmittags bemüht war, sein überflüssiges Fett auszuschwitzen.
    Zamorra und seine Begleiter postierten sich am Rand der Touristenschar, die von dem Reiseleiter beruhigt wurde. »Das ist Ken

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