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0379 - 5000 Dollar für meinen Kopf

0379 - 5000 Dollar für meinen Kopf

Titel: 0379 - 5000 Dollar für meinen Kopf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 5000 Dollar für meinen Kopf
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einweihen.«
    Sefft, der um seine eigene Stellung fürchtete, grunzte so etwas wie eine Zustimmung. Schließlich blieb ihm auch nichts anderes übrig. Porfido schien mit Leos Hilfe ein ziemlich diktatorisches Regiment zu führen.
    Der Plan war kurz und einfach: Porfido wünschte Minsters bisheriges Monopol an sich zu reißen. Alles Diebesgut, das bisher Benny Minster durch die Hände gegangen war, sollte nun durch seine gehen und sie vergolden. Die kleinen Diebe würden sich anpassen müssen. Wer seine Beute nicht zum richtigen Hehler brachte, musste damit rechnen, eines Tages von der Polizei hochgenommen zu werden. Die Polizei bekam einen entsprechenden Hinweis, und all die kleinen Gauner konnten dann im Gefängnis darüber nachdenken, warum man dort so wenig Leute traf, die sich Porfido anvertraut hatten.
    Ich ließ mir soviel erzählen, wie ich für nötig hielt, um die Geschworenen mit handfesten Beweisen zu versorgen. Dann versuchte ich, das Gespräch auf ein anderes Thema hinzulenken.
    »Kennt einer von euch den Namen Murke?«, fragte ich.
    Porfido schüttelte, den Kopf, aber Sefft nickte mir zu.
    »Was ist mit ihm?«
    »Er arbeitete für Minster. Aber ich war nicht lange genug mit ihm zusammen, um zu wissen, welche Rolle er in der Gang spielte. Ich glaube, er ist auch durchgekommen. Weißt du, wo der Bursche wohnt?«
    »Lass die Finger von dem«, sagte-Sefft. »Es sei denn, du findest Vergnügen daran, deine Hand in einen Korb mit Klapperschlangen zu stecken. Wenn der mir mal über den Weg läuft, muss einer von uns beiden daran glauben.«
    Murkes Freunde schienen so dünn gesät zu sein wie Tausend-Dollar-Scheine in der Bronx. Hier war schon wieder einer, der mit ihm ein Hühnchen rupfen wollte.
    »Freut mich zu hören«, sagte ich. »Dann bin ich wenigstens nicht der Einzige, dem er übel mitgespielt hat.« Ich erzählte die Geschichte, wie sich der Gangster mit meiner Hilfe auf die Mauerkrone geschwungen und mich dann von dort hinab gestoßen hatte. Den eigentlichen Grund, warum ich Murke dringend zu sehen wünschte, verschwieg ich allerdings.
    »Ich kann dir ein paar Tipps geben«, meinte Bryan gedehnt. Ich schrieb die Adressen mit, die er nannte, obwohl Porfido ein argwöhnisches Gesicht machte.
    »Lasst diese Scherze«, sagte er. »Ich will keinen Privatkrieg, zumindest jetzt nicht. Ich habe nichts dagegen, wenn er euch zufällig über den Weg laufen sollte. Aber jetzt haben wir keine Zeit für so etwas. Wir müssen zusehen, die Firma auf eine solide Grundlage zu stellen.«
    ***
    Judy hatte den Inhalt des Shakers geschluckt. Die Dame schien eine mächtige Vorliebe für alkoholische Flüssigkeiten zu haben und der Erfolg blieb nicht aus.
    Ihre Augen funkelten glitzernd, sie versuchte.ein paar Tanzschritte und pfiff ein Lied vor sich hin. Porfido sah es mit Missfallen, seine Augenbrauen zogen sich drohend zusammen. Sie lächelte ihn kokett an und stieß verächtlich die Luft aus. Das gefiel ihm nicht.
    »Du solltest dich besser benehmen«, schrie er, »geh auf dein Zimmer!«
    »Du bist ein Waschlappen, Porfido«, kicherte sie. »Ich hab’s dir immer gesagt, du bist ein Waschlappen. Ed ist ein Mann, ein Held. Jemand hat ihn reingelegt. Was tut er? Er will hingehen und es ihm heimzahlen. Und was tust du? Du rätst ihm davon ab. Du bist ein Waschlappen!«
    Porfido kam aus seinem Sessel hoch. Er schnaubte wie ein angeschossenes Nashorn und ging auf die Frau los. Es blieb mir erspart, den Ladybeschützer zu spielen. Er sah sie nur giftig an, wandte sich dann um und ließ sich wieder in einen Sessel fallen, dass die Federn ächzten.
    »Du lebst von meinem Geld«, schrie er sie wütend an. »Ich kaufe dir Kleider, bezahle die Friseurrechnungen. Ich habe dich aus der Gosse geholt, du…«
    Seine Stimme kippte um, und sein Gesicht färbte sich wie Herbstmohn. Bryan legte beruhigend die Hand auf Porfidos Arm. Judy ließ sich durch das Gebrüll nicht einschüchtern. Sie kam auf mich zu und drehte mich am Arm halb herum, sodass sie die Wunde sehen konnte.
    »Du solltest ins Bad gehen«, sagte sie. »Deine Haare sind von Blut verklebt, so kannst du nicht auf die Straße gehen.«
    »Das stimmt«, sagte ich. »Habt ihr hier einen Wasserhahn?«
    Porfido deutete wortlos auf eine schmale Tür. Ich verschwand dahinter, sah die Badewanne und konnte der Versuchung nicht widerstehen.
    In einem Schränkchen fand ich alles, was ich brauchte: Ich ließ Wasser in das Becken laufen und wusch mir vorsichtig den Kopf. Ich war gerade

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