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0379 - 5000 Dollar für meinen Kopf

0379 - 5000 Dollar für meinen Kopf

Titel: 0379 - 5000 Dollar für meinen Kopf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 5000 Dollar für meinen Kopf
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begleitet von neidischen Blicken, die gern an dem Dollarsegen, den Jas nun kassieren wollte, ihren Anteil gehabt hätten. Es ging über zwei Hinterhöfe und dann eine steile Treppe hoch, deren Zustand wohl dem wachsamen Auge der Baupolizei entgangen war.
    In einem weißgekalkten Raum, der außer vier Stühlen, einem Kartentisch und dem schmutzigen Spülbecken nicht möbliert war, machten wir halt.
    »Hier sind wir ungestört«, erklärte der Spieler. »Ich muss Ihnen noch Mr. Borden vorstellen, Gentlemen. Mr. Borden ist ein Freund von mir und hat sich bereit erklärt, die Bank zu halten.«
    Obwohl zu einem Bankhalter doch einiges Kapital gehört, behandelte Jas Murphy Mr. Borden wie einen Laufburschen.
    »Schaff was zu trinken herbei, Vincent!«, fuhr er den Pseudobankhalter an. Sein Ton ließ keinen Zweifel darüber, wer hier der Boss war.
    Ohne Widerrede trollte sich Mr. Borden.
    »Ohne Geld krieg ich nichts«, sagte' er noch und hielt fordernd die Hand auf. »Du weißt, ich hab keinen Kredit mehr.«
    Murphy blitzte ihn wütend an und drückte ihm ein paar Münzen in die Hand.
    »Vincent ist ein großer Spaßvogel vor dem Herrn«, sagte er entschuldigend. »Es kann natürlich keine Rede davon sein, dass Mr. Bordens Kredit erschöpft wäre. Das ist ja geradezu lächerlich!«
    Er lachte laut und meckernd. Wir stimmten ein. Der Spieler zog seine Jacke aus und hängte sie über eine Stuhllehne.
    »Machen Sie sich’s bequem, meine Herren. Der Wetterbericht hat uns einen heißen Tag versprochen.«
    »Danke«, sagte Phil. »Wir kommen aus einer ziemlich warmen Gegend und sind die Hitze gewohnt. Bei uns zu Hause ist es so heiß, dass das Blei schon im Lauf schmilzt.«
    Er zog seinen Revolver aus dem Halfter und legte ihn vor sich auf den Tisch. Jas Murphy machte Kulleraugen, aber er sagte nichts. Wahrscheinlich hatte er uns für Anfänger gehalten, die mit der Portokasse durchgebrannt sind.
    »Hoffentlich hat mein Freund Sie nicht erschreckt«, begütigte ich. »Bei uns im Süden gibt es Leute, die laufen mit einer Garnitur Mittelstreckenraketen unter der linken Achsel rum, nur weil’s so Brauch ist. Sie müssen sich wirklich nichts dabei denken.«
    Er dachte sich aber doch eine Menge dabei, das sah ich ihm an. Ich hatte den Eindruck, er hätte jetzt lieber auf den Inhalt meiner Brieftasche verzichtet.
    Borden kam mit zwei Flaschen an, und ihr Inhalt erwies sich als einigermaßen trinkbar. Das Spielchen konnte beginnen.
    ***
    Phil und ich saßen uns gegenüber. Murphy zauberte aus der Innentasche seines Jacketts ein Kartenspiel und zeigte es herum. Mit verblüffender Geschwindigkeit mischte er das Spiel und teilte aus. Aber die Lust an der Partie war ihm vergangen, das sah ich ihm an.
    Dieses Spiel war in Ordnung. Murphy war nicht so dumm, schon die erste Runde mit gezinkten Karten zu beginnen. Bordens Gesicht war köstlich. Er spielte leidenschaftlich.
    Unter dem Tisch trat er beharrlich gegen Jas Schienbein, und der suchte ihn ebenso beharrlich mit den Blicken auf Phils Revolver hinzulenken, der auf dem Tisch lag.
    Wir machten ein paar haarsträubende Fehler, die selbst einen Anfänger schamrot gemacht hätten. Schließlich mussten wir die Szene vorantreiben.
    Das machte Murphy Mut, statt ihn misstrauisch zu machen. Überlegt ungeschickt, knickte er beim Mischen einige Karten. Er warf das Spiel in die Ecke.
    »Das macht nichts, Gents. Ich habe noch ein Spiel bei mir.«
    Diesmal zeigte er sie nicht herum. Natürlich verloren wir prompt. Wir verloren drei Runden, ohne eine Miene zu verziehen. Murphy machte ein Gesicht, als wäre es sein Geld, das wir an ihn auszahlten, Borden hingegen hatte Mühe, seine Freude über die erfolgreiche Gemeinschaftsarbeit zu verbergen.
    »Pech«, sagte ich, als der nächste Haufen zu Murphy hinüberwanderte. »Aber nicht soviel Pech wie Mr. Gild. Wie war das eigentlich mit dem, Murphy?«
    Jas Unterkiefer fiel herab und legte gelb belegte Zähne frei. Sein Gehilfe Vincent Borden trat aus Versehen gegen mein Schienbein.
    »Ich weiß nicht, wovon Sie reden!«
    »Na schön«, sagte ich, »es interessiert mich auch nur am Rande, wie viel Geld du ihm abgenommen hast. Solche kleinen Fische gehören nicht in mein Ressort. Mich interessiert, was danach war.«
    »Polizei!« Es war der tüchtige Vincent, der dieses Wort ausstieß, voll ungläubigen Schreckens.
    »Schick doch diese hohlwangige Spitzmaus raus, Murphy«, regte ich an. »Der Kerl vergällt mir mit seinem Gejammer noch den Appetit. Ich

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