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0379 - In der Feuerfalle

0379 - In der Feuerfalle

Titel: 0379 - In der Feuerfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Seine Gedanken fuhren Karussell. Der Dhyarra bekam keine eindeutigen Befehle und reagierte deshalb nicht oder nur diffus. Es zeigte sich keine Wirkung.
    Zamorra kam nicht mehr gegen die Hitze an.
    Er schrie.
    Da war etwas neben ihm. Eine Staubwolke umwehte ihn, er glaubte, durch das wilde Prasseln des Feuers Motorengeräusch zu hören. Jemand griff aus dem Nichts heraus nach ihm, zog ihn zu sich. Zamorra wurde förmlich zusammengefaltet, schlug mit Schultern und Armen irgendwo an und merkte, daß er in den Sitz eines Autos gezerrt wurde, das er nicht sehen konnte. Instinktiv reagierte er richtig und zog sich in sich zusammen. Er spürte den Beschleunigungsruck, mit dem der Wagen anfuhr. Er holperte über unebenen Boden. Die Federung konnte die harten Stöße nicht völlig ausgleichen.
    Aber diesmal - blieb das Feuer zurück…
    Zamorra öffnete die Augen und sah sich um. Er befand sich im Innern einer Mercedes-Limousine älterer Bauart, wie er sie selbst auch geraume Zeit gefahren hatte. Neben ihm saß Rob Tendyke am Lenkrad, gab Gas und steuerte den Wagen querfeldein.
    Zamorra begriff zwar nicht, warum das so war, aber er fühlte sich erleichtert. Von dem Feuer war nichts mehr zu sehen und auch die Hitze war nicht mehr spürbar. Obgleich das Wageninnere ebenfalls aufgeheizt war, empfand Zamorra es fast als eisig kalt. Er betrachtete seine Hände mit den roten Flecken und tastete über sein Gesicht. Hier und da schmerzte es.
    Tendyke fuhr jetzt langsamer und ging auf Schrittgeschwindigkeit herunter. Er nickte Zamorra zu.
    »Was ist passiert?« fragte er. »Konntest du den Feuerring nicht durchbrechen? Die Flammenwand war doch kaum einen Meter dick.«
    Zamorra versuchte zu sprechen und merkte, daß seine Kehle wie ausgedörrt war. Er hatte Mühe, die Worte hervorzubringen, mit denen er schilderte, was er seit dem Transport hierher erlebt hatte.
    »Ah, so ist das also«, sagte Tendyke. »Ich kann hier ein wenig sehen. Für mich ist die Illusion nicht ganz perfekt. Deshalb habe ich auch den Wagen gefunden, und ebenso dich - das aber hauptsächlich, weil ich das Feuer auch auf die Entfernung hin entdecken konnte. Aber das alles hilft uns auch nicht weiter.«
    Zamorra nickte.
    »Zum einen bin zumindest ich entdeckt worden«, krächzte er heiser, »und zum anderen kennen wir das Versteck der anderen immer noch nicht. Sie haben zu schnell zugeschlagen.«
    »Was meinst du, was wir jetzt tun können?« fragte Tendyke.
    »Es gibt nur eine Möglichkeit: suchen. Aber nicht mehr mit dem Dhyarra-Kristall. Ich möchte mir den Zorn unserer Gegner nicht ein zweites Mal zuziehen.«
    »Wie dann?«
    »Findest du die Stelle wieder, an der der Wagen stand?«
    »Könnte sein«, erwiderte der Abenteurer. »Warum?«
    »Er wird nicht von ungefähr dort gestanden haben. Bring ihn an den Fundort zurück. Und von dort aus ziehen wir dann Kreise - eine Spirale, genauer gesagt. Immer schön um diesen imaginären Mittelpunkt herum. Irgendwann werden wir dann fündig. Und mit dem Wagen haben wir den Vorteil, daß wir erstens schneller vorankommen und uns zweitens die Hitze nicht austrocknet, ehe wir das Ziel erreicht haben.«
    »Wir gehen dabei aber auch ein Risiko ein«, gab Tendyke zu bedenken.
    Zamorra sah ihn fragend an.
    Der Abenteurer schlug mit der flachen Hand auf den Lenkradkranz. »Wie du schon so schön sagtest: der Wagen wird dort nicht von ungefähr gestanden haben. Mit ihm sind die beiden Damen entführt worden. Ich habe noch nicht nachgesehen, aber ich bin sicher, daß im Kofferraum das Gepäck liegt. - Nun denke ich mir, daß unsere lieben Freunde das Fahrzeug zwischendurch vielleicht für irgend etwas benötigten, oder daß sie einfach den Diebstahl entdeckten. Ich schätze nämlich, daß für sie diese Wüsten-Illusion, der wir unterliegen, nicht existiert. Wenn sie also den Kopf aus dem Fenster halten, sehen sie, was passiert ist. Und dann rücken sie uns erneut auf den Pelz, ohne daß wir merken, woher der Angriff kommt.«
    Zamorra nickte.
    »Das ist leider richtig. Aber das Risiko werden wir eingehen müssen. Ansonsten können wir nämlich auch sofort aufgeben.«
    Tendyke grinste.
    »Und dann? Wir kennen ja nicht mal den Weg zurück nach Caermardhin. Wir werden unsere Genger ja erst danach fragen müssen. Also stehen wir unter doppeltem Erfolgszwang. Und jetzt laß mich erst mal versuchen, den Parkplatz wiederzufinden. Leider gibt’s hier keine Hinweisschilder…«
    ***
    Der Alpha zeigte sich von der Störung nicht sonderlich

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