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038 - Bis die Ratten dich zerfetzen

038 - Bis die Ratten dich zerfetzen

Titel: 038 - Bis die Ratten dich zerfetzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Der Sturm begann zu toben. Und wie aus Eimern goß es plötzlich vom brodelnden
Himmel herab. Die Bäume bogen sich unter der Last des Regens.
    X-RAY-3 war
dem Alten beim Sichern des Hauses behilflich.
    Doree huschte
durch den finsteren Korridor. »Ich sehe drüben in meinem Arbeitszimmer nach dem
Rechten. Da ist die Tür nicht verschlossen .«
    Larry sah den
kleinen Körper im Dunkeln untertauchen, während er selbst im Wohnzimmer stand
und die aufflackernden Kerzenflammen im Auge behielt.
    »Monsieur ... !« hörte Larry plötzlich die leise Stimme. Der etwas gepreßt
klingende Ruf Dorees ging unter im Getöse des
Unwetters.
    X-RAY-3
passierte den Korridor. Es hatte sich so angehört, als ob Doree seine Hilfe brauchte.
    »Ich komme«,
sagte Brent. Schon setzte er seinen Fuß über die Schwelle des stockfinsteren
angrenzenden Raums.
    Hier war der
Laden noch nicht vorgezogen, und der Amerikaner starrte durch das trübe,
verschmierte Glas in eine olivgrüne, aufgepeitschte Hölle hinaus. Ihm war, als
würde er die schattigen Umrisse des kleinen Mannes wie einen Scherenschnitt im
plötzlichen Licht des grellen Blitzes rechts neben sich erkennen.
    Doree stand in
einer erschrockenen Abwehrstellung da.
    Zu mehr war
Larry Brent nicht fähig, obwohl er sofort instinktiv reagieren wollte. Der Arm
in der Dunkelheit hinter ihm hielt einen schweren, metallenen Gegenstand. Es
war eine massive Bronzestatue. Der Amerikaner hatte das Gefühl, die ganze Welt
würde über seinem Kopf zusammenbrechen.
    Schlagartig
wurde es dunkel um ihn, und die Welt versank. Larrys Schädel war
blutüberströmt. Der Agent rührte sich nicht mehr.
     
    ●
     
    »Ich
möchte einen Flug nach Viti Levu buchen«, sagte sie mit fester Stimme. Ihr Gesicht war weiß wie Marmor. »Die
nächstmögliche Maschine, ja...«
    Sekunden
verstrichen. Nur ein leises Knistern im Hörer wies daraufhin, da das Gewitter
noch in der Nähe war.
    Dann wieder
die Stimme der Qantas -Angestellten. »Ja, das ist
möglich Madam. Bei Flug Nummer 170 morgen früh um sechs Uhr zwanzig sind noch
Plätze frei .«
    Helen Powell
nannte ihren Namen und buchte einen Platz für Flug Nummer 170. Mechanisch legte
sie den Telefonhörer auf die Gabel zurück. Sie hatte sich das Unternehmen
reiflich überlegt. Da war Teds Brief, da war das Gespräch mit Doree und die Geschichte des Alten vom Herrn der Ratten -
eine Story, die Ted gereizt hatte. Sie konnte das verstehen. Um so verständlicher
war es, daß sie als Vollblutreporterin diesen Dingen nachgehen mußte. Sie
setzte sich an den Schreibtisch und unterbrach das Einpacken. Mehrmals fing sie
an, auf einem Bogen einen Text aufzusetzen. Sie verwarf ihn immer wieder,
knüllte den Bogen zusammen und ließ ihn in den Papierkorb fallen. Dann endlich
hatte sie eine kurze Nachricht doch so formuliert, daß sie zufrieden war. Sie
adressierte einen Umschlag und legte ihn unter einen Briefbeschwerer mitten auf
die grüne Schreibtischplatte. Dann griff Helen Powell noch einmal zum
Telefonhörer. Sie mußte den Apparat am anderen Ende der Strippe mehrmals
klingeln lassen, ehe jemand abhob.
    »Ja ?« meldete sich eine unfreundliche Stimme.
    »Habe ich
dich geweckt ?« fragte Helen. »Ich habe dich sonst
freundlicher in Erinnerung .«
    »Ach, du bist
es, Helen !« George Burton, der Bruder des Reporters,
schlug .sofort einen anderen Tonfall an.
    »Tut mir
leid, wenn ich dich aus den Federn geholt habe, George ...«
    »Ich bin
nicht allein. Trotzdem kann es dir leid tun. Wo brennt
es, Kleines ?«
    »Du hast
nicht zufällig in der Zwischenzeit von Ted gehört ?« fragte sie vorsichtshalber, ehe sie zum Wesentlichen kam.
    Nein, Helen,
kein Wort hat der Bursche geschrieben. Scheint ihm ziemlich gut dort zu
gefallen, wo er sich aufhält .« George Burton hatte
eine ruhige, angenehme Stimme. Helen fühlte spätestens in diesem Augenblick
ihre Entscheidung bestätigt, George Burton in ihr Vertrauen zu ziehen. Es gab
in ihrem Freundes- und Bekanntenkreis nur sehr wenige, die ein solches
Vertrauen rechtfertigten.
    »... hast du
etwas von ihm gehört ?« tönte die Stimme von George
Burton in Ihren Ohren.
    »Ich habe
eine Nachricht von ihm erhalten, ja .« Ehe er fragen
konnte, fuhr die Reporterin schon fort: »Aber du mußt verstehen, daß ich jetzt
und hier nicht darüber sprechen kann .«
    »Soll ich
rüberkommen ?« fragte George Burton sofort. Im
Hintergrund war gleich darauf eine leise, protestierende Stimme zu hören.
    »Laß dein
Bett nicht

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