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038 - Bis die Ratten dich zerfetzen

038 - Bis die Ratten dich zerfetzen

Titel: 038 - Bis die Ratten dich zerfetzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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wieder auf der
Insel gesehen. Als ich mich nach ihm erkundigte, schwieg man. Niemand wußte
etwas von ihm. Ich blieb noch eine Woche auf Thare .
Ich habe es niemals vergessen. Und ich mußte in all den zurückliegenden Jahren
immer wieder an die Inseln und an mein Erlebnis denken .«
    »Und Sie
hofften, eines Tages Gewißheit zu erlangen, selbst wenn es nach vielen Jahren
wäre .«
    Doree nickte. »Ich
habe die Geschichte vom Untergang der Katapai und dem
Herrn der Ratten nur sehr wenigen Menschen erzählt. Sie klingt zu phantastisch,
als daß man sie glauben könnte. Vor einem Jahr hat mich ein junger Abenteurer
darum gebeten, ihm alle Details zu berichten. Ich habe es getan, und ich habe
ihn indirekt nach Thare geschickt, in der Hoffnung,
nach fast einem halben Jahrhundert die Wahrheit zu erfahren. Der junge Mann
kehrte nicht zurück .«
    »Er war ein
Deutscher, nicht wahr ?«
    »Ja. Ein
halbes Jahr später sprach mich ein Engländer auf den Untergang der Katapai an. Er war Schriftsteller und interessierte sich
für meine Stories. Der Mann war nirgends seßhaft, reiste durch die ganze Welt.
Er versprach mir, sich wieder mal bei mir zu melden. Auch von ihm hörte ich
nichts mehr. Es gab noch einen Dritten, den ich losschickte«, fuhr der Franzose
fort.
    »Ted Burton.
Ja, ich weiß .« Larry nickte. »Er sollte den
endgültigen Beweis erbringen. Durch seine Person wollten Sie ein Geheimnis
lüften, das Sie ahnten, aber nie bestätigt gefunden haben .«
    »So ist es .«
    Jean Doree schien noch kleiner zu werden. Er verkroch sich
förmlich in seinem Sessel, und er schien mit einem Mal zu frieren.
    »Durch Burton
kamen wir eigentlich auf Sie, Doree «, fuhr X-RAY-3
fort. »Und damit stießen wir automatisch auch auf die beiden anderen Vermißten.
Man wußte, daß die Spur bei Ihnen endete. Thare also
war das Ziel der Männer. Das ist immerhin schon etwas. Hier kann man anknüpfen
und etwas über das weitere Schicksal der Betroffenen erfahren. Dann hat sich
mein Besuch bei Ihnen gelohnt, und...«
    Larry
unterbrach sich. Schritte draußen vor der Tür. Genau zwischen zwei dumpfen
Donnerschlägen. Dann klopfte jemand an die Tür.
    Doree war genauso
erstaunt wie der Amerikaner. Der Franzose erhob sich. Larry schraubte sich
langsam aus dem weichen Sessel hoch. »Lassen Sie Ihren Besucher rein, Doree ! Aber es ist nicht unbedingt notwendig, daß man
sieht, daß ich hier bin .«
    Doree nickte.
»Gehen Sie da rein«, flüsterte er rasch. Er drückte die schmale Tür zur Küche
auf. Larry verschwand in dem kleinen Raum, in dem außer zwei Stühlen, einem
Regal und einem Tisch nichts weiter stand. Vorsichtig drückte der Agent die Tür
so weit zu, daß gerade ein Spalt geöffnet blieb und er genau sehen konnte, wen
der Franzose jetzt noch empfing.
    Es war
jemand, den er kannte. Beinahe hatte er geahnt, daß sie kommen würde. Er blieb
in seinem Versteck, damit sie wenigstens diesmal das Gefühl hatte, ungestört
mit Doree sprechen zu können. Es war Helen Powell.
    Die Sache mit
Ted Burton hatte ihr keine Ruhe gelassen. Die Reporterin wollte Näheres von Doree wissen. Der Franzose war bereit, ihre Fragen zu
beantworten. Durch den Alten erfuhr Helen Powell, daß Burton in der Tat die
Absicht gehabt hatte, Thare zu besuchen.
    Die
Reporterin blieb nicht lange.
    Helen kam es
hier in dieser Einsamkeit bei dem Alten nicht ganz geheuer vor. Sie hatte sich
schon dazu überwinden müssen, den Weg hierher zu beschreiten. Aber der war
nicht zu umgehen gewesen, wenn sie Doree unter vier
Augen sprechen wollte.
    Ein dumpfer
Donnerschlag ließ den Boden unter ihren Füßen erzittern. In dem Dachgebälk
ächzte es bedrohlich.
    Helen Powell
schüttelte den Kopf. »Vielen Dank für Ihr Angebot. Aber ich fühle mich in
meinem Wagen wesentlich sicherer .«
    Doree lächelte
unsicher. »Ja, ich kann mir denken, was jetzt in Ihnen vorgeht.
    Tja, meine
Hütte hat keinen Blitzableiter, das stimmt. Aber in den vierzig Jahren, die ich
schon hier lebe, habe ich manches Gewitter durchgemacht, das können Sie mir
glauben. Die großen Bäume rundum sind die besten Blitzableiter, die es gibt .«
    »Ich vertraue
lieber meinem Auto !« Helen Powell eilte davon.
    Ein riesiger
Blitz spaltete den Himmel, ließ das Firmament taghell aufleuchten. Die Spitzen
der Baumkronen erschienen in einem unwirklichen Licht.
    Larry Brent
tauchte fast lautlos wie ein Schatten hinter dem Alten auf. Doree beeilte sich, sämtliche Läden zu verriegeln und die Türen fest zu

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