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038 - Bis die Ratten dich zerfetzen

038 - Bis die Ratten dich zerfetzen

Titel: 038 - Bis die Ratten dich zerfetzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Netze.
    Fr ü hestens in f ü nf Tagen legt hier wieder ein Frachter
an, der die verschiedenen Inseln anläuft. Thare steht
dabei allerdings nicht auf der Route. Wenn Sie beim Kapitän des Schiffes
natürlich ein gutes Wort einlegen, dann ist es schon möglich, daß er auch diese
Insel ansteuert .«
    Helen Powell
mußte diese wenig erfreulichen Nachrichten erst einmal verdauen. Bei einem
Drink in einem der kleinen Cafés dachte sie nach. Wie zufällig kam Edward Croft auf sie zu.
Grinsend blieb er an ihrem Tisch stehen.
    »Die Welt ist
klein, nicht wahr ?«
    Helen blickte
zu ihm auf, aber sie sagte kein Wort.
    »Es gibt
Schwierigkeiten mit den Schiffen, ich weiß«, fuhr Croft unbeirrt fort. Sein
wächsernes Gesicht war der Reporterin zugewandt. »Es geht nicht so schnell, wie
Sie hoffen? Inzwischen habe ich mich erkundigt. Morgen gegen Abend wird ein
Frachter erwartet...«
    »Das habe ich
auch gehört .«
    »Immer am
Ball, verehrte Kollegin. Dann werden wir wohl auch diese Reise gemeinsam
machen, wie ?«
    »Es sieht
beinahe so aus, leider .«
    Helen griff
nach ihrem Glas. Sie starrte hinaus auf das weite, blaue Meer, über dem sich
ein wolkenloser Himmel spannte.
    »Aber auf Thare werden sich unsere Wege wohl endgültig trennen,
Croft. Ich finde es ziemlich abgeschmackt von Ihnen, daß Sie sich überhaupt so
sehr an meine Fersen heften. Ich hätte Ihnen eigene Ideen zugetraut, Croft .«
    »Haben Sie
das wirklich, Miss Powell ?« fragte er spitz. Seine kalten Augen musterten sie scharf. »Was die Trennung
unserer Wege anbetrifft, so bin ich davon noch gar nicht so sehr überzeugt.
Lassen Sie uns erst mal auf Thare sein! Wenn es noch
Spuren von Ted Burton gibt, dann werde ich sie entdecken und nicht Sie, darauf
können Sie sich verlassen !«
    Helen Powell
schluckte.
    Crofts Worte
klangen wie eine Drohung!
     
    ●
     
    Die
Australierin übernachtete in einem kleinen Gasthaus am Strand. Edward Croft
besaß die Frechheit, das gleiche Haus zu wählen.
    Helen Powell
gab diese Hartnäckigkeit zu denken. Was beabsichtigte Croft eigentlich mit
seinem Verhalten? Kam es ihm darauf an, sie zu provozieren? Wollte er sich für
die erduldeten Niederlagen rächen, für die Schlappen, die ihm durch Burton und
zum Teil auch durch sie zugefügt worden waren? Das war kindisch, aber es paßte
zu seinem Charakter.
    Gleich nach
dem Frühstück zahlte sie ihre Rechnung und verließ die Gaststätte. Den ganzen
Tag über streifte sie durch den Ort und am Strand entlang.
    Der
Nachmittag riß Helen aus der Eintönigkeit des Dorflebens. Sie hörte davon, daß
im Hafen der Frachter Sweet Home eingetroffen sei. Wie ein Lauffeuer
verbreitete sich die Nachricht, daß dem Kapitän etwas Furchtbares zugestoßen
sei. Eine Menschentraube versammelte sich an der Stelle, wo die Sweet Home
angelegt hatte. Die Frau des Kapitäns, die mit ihren drei Kindern seine
Rückkehr erwartet hatte, brach ohnmächtig zusammen. Sie mußte abtransportiert
werden. Ein zweiter Krankenwagen und ein Polizeifahrzeug näherten sich wenig
später. Auf einer Bahre wurden die sterblichen Überreste des Kapitäns von Bord
geschafft. Warner war in eine dunkle Plastikhülle eingewickelt. Die sieben
Besatzungsmitglieder sahen ernst und verschlossen aus. Angst war in ihren
Gesichtern. Außer den sieben gab es noch zwei Reisende an Bord des Frachters.
    Die Polizei
führte ein Verhör durch. Worum es ging, konnte Helen Powell nicht erkennen.
Doch schon eine halbe Stunde später hatte sie die Gelegenheit, einen der
Besatzungsangehörigen zu sprechen.
    Er hieß
Charly. Er war ein Mischling. Seinen Vater hatte Charly niemals kennengelernt.
Doch das Eingeborenenmädchen, das ihm das Leben geschenkt hatte, schien
zumindest gewußt zu haben, daß der Mann, mit dem sie es zu tun gehabt hatte,
Charly geheißen hatte. Er war als Tourist auf die Insel gekommen.
    Nach dem
Verhör hatte Charly eines der nahen Cafés aufgesucht.
Dort sprach ihn die Australierin an.
    Die Leute
reden ziemlich viel durcheinander«, meinte sie. »Ich bin aus dem Gerede nicht
ganz klug geworden. Entschuldigen Sie, daß ich mich als Fremde für diese Dinge
interessiere. Ich bin Journalistin, Reporterin, wenn Ihnen das mehr sagt .«
    Charly sah
sie an. Er hatte große dunkle Augen und für einen Mann ein etwas weiches, weibliches
Gesicht. »Reporterin? Vielleicht kennen Sie da einen Mann namens Ted Burton.
Wir...« Er unterbrach sich, als er ihren erschrockenen Blick sah.
    Burton ?« fragte sie mit dumpfer Stimme, und die

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