038 - Bis die Ratten dich zerfetzen
gekommen
sind, wird es wohl auch bald zu einer Änderung der Situation kommen .«
»Ich hoffe
und erwarte es .«
»Darf ich mit
Ihnen kommen ?« meinte Charly unvermittelt.
Larry war
über dieses Angebot erstaunt.
»... ich
könnte Ihnen behilflich sein. Ich spreche die Sprache der Eingeborenen. Auch
wenn auf der Insel viel Englisch gesprochen wird, dürfte unter Umständen das
Polynesische ein Handikap für Sie sein, Sir .«
»Okay,
Charly. Wenn der Helikopter groß genug ist, dürfen Sie mich begleiten .«
●
Larry Brent
hatte nicht zuviel versprochen. Der Helikopter, den der britische Gouverneur
zur Verfügung stellte, war geräumig genug. Man hätte einen dritten Passagier
bequem aufnehmen können. Der Flugapparat stand startbereit im Hof der Residenz.
Zwei bewaffnete Uniformierte bewachten den Hubschrauber.
Der
Gouverneur ließ es sich nicht nehmen, Larry persönlich darauf hinzuweisen, daß
er seinen Privatpiloten zur Verfügung stellen wollte. Doch X-RAY-3 wies dankend
ab.
»Wir sind bei
unserer Arbeit hauptsächlich auf unsere eigenen Kenntnisse und Fähigkeiten
angewiesen, Sir«, sagte er. »Dem ist zu verdanken, daß ich meinen Pilotenschein
gemacht habe .«
Der
Gouverneur bot Brent jede erdenkliche Hilfe an, und Larry nahm dieses Angebot
an. »Vielleicht wird es sich als nötig erweisen, daß ich wirklich Unterstützung
brauche. Es wäre vielleicht gut, wenn Sie zur Vorsicht schon eine Hundertschaft
auf Abruf bereitstellen würden. Sorgen Sie bitte dafür, daß jeder Mann mit
einem Sprühgerät ausgestattet wird, das mit einem hochgiftigen Gas gefüllt
werden kann. Gegen die angebliche Rattenplage auf Thare können wir nur so vorgehen. Sie werden dann direkt von New York aus weiteres
hören, Sir«, sagte er abschließend, während der Gouverneur ihn nach draußen auf
den Hof begleitete.
Zehn Minuten
später schon schwirrte der Helikopter über dem Ozean.
Der Flug
wurde nicht langweilig. Larry erfuhr, daß irgendein spleeniger Engländer, ein
Pflanzer, zuerst zu einer Gruppe Eingeborener gestoßen sei, die dort ziemlich
bescheiden lebte und mit ihm wahrscheinlich zum ersten Mal überhaupt einen
Weißen zu Gesicht bekam.
Dieser
Pflanzer hatte sich mit verschiedenen Eingeborenen-Mädchen eingelassen und vor
rund hundert Jahren die erste Mischlingsgeneration auf Thare gegründet. Viele der Söhne dieses Engländers ließen sich anfangs mit ihren
eigenen Schwestern ein, und die nachfolgende Generation wußte eigentlich nicht
so recht, wer wessen Vater war. Die Söhne und Töchter erhielten die Namen ihrer
Mütter. Larry erfuhr, daß er auf Thare vielen
Mischlingen begegnen würde, die englische Namen trugen. Ganz deutlich
unterschieden sich auch diese Nachkommen von den ursprünglichen Eingeborenen.
Die Männer und Frauen, in denen das Blut des Pflanzers floß, sahen sich
irgendwie alle ähnlich. Sie hatten das kleine Gesicht und die etwas gebogene
Nase ihres Urgroßvaters.
Charly wurde
unterbrochen, als Larry Brents Miniatursender anschlug. Der Mischling hörte das
leise akustische Signal kaum, aber an der Reaktion des PS A- Agenten bemerkte
er, daß die Aufmerksamkeit des Amerikaners abgelenkt wurde.
»X-RAY-3«,
meldete sich Brent.
Die leise
Stimme des PSA-Chefs tönte aus der Lautsprecheranlage des Miniatursenders.
»Wir haben
vielleicht eine interessante Neuigkeit für Sie, X-RAY-3. Die Kripo in Melbourne
ist einer sehr vielversprechenden Spur nachgegangen. Man hat einen ernsthaften
Verdacht darüber, wer Jean Doree ermordet haben
könnte .«
»... und mir
das Ding verpaßt hat, das dafür gesorgt hat, daß mir vier Tage lang im wahrsten
Sinne des Wortes Hören und Sehen vergangen ist«, warf Larry verbittert ein.
»Sie haben
eine drastische Art, die Dinge auszudrücken .«
»Ich bin
immer so heftig, wenn ich verärgert bin, Sir .«
»In dem
Zimmer, wo man Doree fand, hat die Polizei neben der
hinteren Eingangstür ein Feuerzeug gefunden .«
»Sieh da! Und
was schließt sie daraus? Der Täter wird doch wohl nicht so leichtsinnig gewesen
sein und vorher sein Monogramm eingraviert haben ?«
»Sie haben es
erraten, X-RAY-3. Kommissar Zufall hat wieder mal gut gearbeitet. In der
Zwischenzeit weiß man sogar, wem das Feuerzeug gehört. Es war eine
Sonderanfertigung, die von der Verlagsleitung der Weekly News zum letzten Weihnachtsfest an verschiedene Mitarbeiter in der Redaktion
ausgegeben wurde .«
Larry wurde
hellhörig.
Mitarbeiter
der Weekly News! Er mußte sofort an Helen
Weitere Kostenlose Bücher