038 - Bis die Ratten dich zerfetzen
beinahe zum Mörder hatte werden lassen.
Sie verehrten
den rätselhaften Sam, und sie fürchteten ihn!
Dieser
Widerspruch bestimmte das Schicksal der Insel.
»Sie sind
gekommen, um Charlys Verdächtigungen nachzugehen«, sagte Tahulu fast lautlos. »Durch mich wissen Sie nun, wie es wirklich auf der Insel
aussieht. Viele vor Ihnen hatten nur einen Verdacht, sie wollten es ebenfalls
genau wissen. Sie kehrten nicht mehr von Thare zurück. Keiner kommt zurück, der die Wahrheit wissen will. Deshalb warne ich
auch Sie! Kehren Sie um! Wer auch nur einen Fuß auf den Boden Thares setzt, steht mit diesem Fuß bereits im Grab! Und
wenn eine Hundertschaft von Polizisten käme, um die Toten zu suchen und das
Rätsel zu lösen, so wäre selbst das ein sinnloses Vorgehen. Keiner der Männer
könnte dem Grauen entkommen, das auf sie wartet. In diesem Fall würde Sam den
Ratten freien Lauf lassen, und sie würden die ganze Insel in Besitz nehmen .«
»Sie haben es
Charly zu verdanken, wenn Ihr Auftritt hier keine weiteren Folgen hat«, meinte
X-RAY-3.
Tahulu erwiderte
nichts darauf. Er näherte sich der Madonna, in deren Gewand noch immer der
Dolch steckte. Der Eingeborene wollte die Stichwaffe an sich nehmen. Da legte
Larry Brent seine Hand auf das Armgelenk des Dunkelhäutigen.
»Das Ding
lassen wir hier, Tahulu ! Vielleicht kommen Sie noch
mal auf einen so verrückten Einfall. Man kann einer Versuchung schon im Keim
widerstehen, wenn man entsprechende Vorsichtsmaßnahmen trifft .«
Die dunklen
Augen des Eingeborenen trafen den Blick Brents. Wortlos drehte Tahulu sich um und verließ die Hütte. Der Sand knirschte
unter seinen Schritten, als er sich dem Dorfplatz näherte.
»Was haben
Sie nun vor ?«
Charlys
Stimme riß Brent in die Wirklichkeit zurück. Es war das erste Mal seit dem
Verhör Tahulus , daß der Mischling sich bemerkbar
machte.
»Was er über
die Insel gesagt hat, hört sich phantastisch an, aber es muß stimmen. Warner
hatte die richtige Vermutung. Und die junge Frau, die sich vor drei Tragen nach den Umständen erkundigte, die zu Warners Tod
führten, hat ebenfalls etwas geahnt. Sie war eine Freundin von Ted Burton,
durch dessen Verschwinden Warner...«
Charly
unterbrach sich, als Larry Brents Miene sich veränderte.
»Burtons
Freundin ?« kam es wie ein Hauch über die Lippen des
PSA-Agenten.
Er hatte es
geahnt. Nach dem Gespräch mit Doree hatte Helen
Powell das Risiko auf sich genommen, Burton auf eigene Faust zu suchen.
»Sie ist auf
der Insel ?« fragte Larry.
»Ja. Seit
drei Tagen ist sie fort. Sie fuhr mit der Fata Muhala .
Die Wetterbedingungen waren gut. Es ist anzunehmen, daß sie spätestens heute Morgen auf Thare ankam. Sie
kennen die Australierin ?«
X-RAY-3
nickte. Seine Gedanken fieberten, blitzschnell überdachte er die Dinge, die da
auf ihn zukamen, wenn er Skonja Tahulus Bericht als Ausgangspunkt nahm.
Larry mußte
auf dem schnellsten Weg nach Thare . Es war unmöglich,
auf den nächsten Frachter zu warten.
Larry
aktivierte den Miniatursender. Über den PSA-eigenen Satelliten kam die
Funkbrücke zur Zentrale in New York zustande.
X-RAY-1
meldete sich.
Larry bestätigte
seine Ankunft auf Viti Levu und wies daraufhin, daß nun größte Eile geboten sei, um nach Thare zu kommen.
»Wir müssen
verhindern, daß es zu neuen Opfern kommt, Sir. Obwohl noch nicht sicher ist,
daß die drei Vermißten tot sind, muß doch damit gerechnet werden. Die
Wahrscheinlichkeit, daß sie auf Thare ein Opfer der
Ratten wurden, ist groß. Setzen Sie sich mit dem britischen Gouverneur auf Viti Levu in Verbindung, lassen
Sie Ihre Kontakte spielen! Wenn wir zu einem Erfolg kommen wollen, ist es
notwendig, so schnell wie möglich zum Kern der Sache vorzustoßen .«
»Sie denken
an ein Wasserflugzeug oder einen Helikopter, X-RAY-3 ?«
Der Leiter
der PSA wußte sofort, welche Gedanken seinem Agenten durch den Kopf gingen.
»Deshalb der
Vorschlag mit dem britischen Gouverneur? Besten Dank, X-RAY-3!«
Den winzigen
Kontaktknopf an der Innenseite des PSA-Ringes berührend, schaltete Larry die
Verbindung aus. Er wollte sich von Charly verabschieden und bedankte sich für
die Hilfe des Mischlings.
»Durch Sie
bin ich einen großen Schritt weitergekommen. Und seien Sie auf der Hut, Charly!
Ich möchte Sie beim nächsten Besuch nicht mit einem Messer zwischen den Rippen
antreffen .«
Der
sympathische Mischling grinste.
»Er wird es
sicher kein zweites Mal versuchen. Und jetzt, wo die Dinge zur Sprache
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