038 - Das zweite Leben des Mortimer K.
Organisaton – Professor Kull hündisch ergeben. Auch er war imstande, nach Mortimer Kulls Formel synthetisches Blut herzustellen. Er hatte die Formel aber nicht wie dieser im Kopf.
Sie befanden sich im Keller eines unscheinbaren Hauses. Hier hatte Bill Carrenna den Stützpunkt der Organisation des Schreckens eingerichtet.
Die Computer waren mit Kulls Zentrale verbunden, und hier, unter der Erde, gab es ein Laboratorium, das jedes Wissenschaftlerherz höher schlagen ließ.
Das Labor ließ keine Wünsche übrig. Und es gab solche Laboratorien überall auf der Welt. Sie sahen alle gleich aus, denn Professor Kull wollte immer dieselben Arbeitsbedingungen vorfinden. Er haßte es, sich erst lange umstellen zu müssen.
»Gleich sind wir fertig«, sagte Mortimer Kull und warf Lance Selby einen triumphierenden Blick zu. »In Kürze sind Sie mein Geschöpf, Selby. Mit Mordgedanken im Kopf. Der Trieb wird unbändig sein. Sie werden sich ihm nicht widersetzen können.«
»Halten Sie den Mund, Kull!« knurrte der Parapsychologe. »Ich weiß, was mich erwartet.«
Mortimer Kull grinste. »Sie werden Schlagzeilen machen, Selby. In die britische Kriminalgeschichte werden Sie eingehen!«
»Ich hoffe, daß Ihnen bald jemand das Handwerk legt!« knirschte Lance.
»Sie sind ein Phantast«, behauptete Professor Kull großspurig.
Der letzte synthetische Blutstropfen fiel ins Glas. Lance Selby spürte, wie ihm heiß wurde. Qualvoll vertickten die Sekunden. Der große, schreckliche Moment stand kurz bevor.
Kull, dieser Satan, war durch nichts mehr aufzuhalten.
Du bist verloren! dachte der Parapsychologe, und seine Kehle schnürte sich zu. Deine Freunde wirst du niemals wiedersehen, und wenn sie dich von hier fortlassen, wirst du zum Killer geworden sein.
Professor Kull trat vor Lance Selby. Er erklärte ihm noch einmal in allen Details, was nun auf ihn zukam. Und er weidete sich an der Angst, die er in den Augen des Gefangenen sah.
Lance erblickte die erste Kanüle in Professor Kulls Hand. Der kalte Schweiß brach ihm aus allen Poren. Er bäumte sich verzweifelt auf, doch Bill Carrenna hatte ihn zu gut festgebunden. Er kam nicht frei.
»Ruhig. Ganz ruhig«, sagte Professor Kull gedämpft. »Es nützt Ihnen nichts, sich dagegen aufzulehnen.«
»Du Schweinehund!« schrie Selby in seiner Verzweiflung. Sein Gesicht war von Wut und Haß verzerrt.
Mortimer Kull stach ihm eiskalt die Kanüle in den Arm. Er verlangte von Carrenna die zweite Kanüle und schob dem Parapsychologen diese in den anderen Arm.
Ich will nicht! schrie es in Lance Selby. Ich will nicht sterben! Aber der Tod ist mir gewiß. Ich werde mich umbringen, indem ich Tucker Peckinpah ermorde.
Peckinpah, meinen Freund…
Etwas schwappte in seinen Kopf und deckte alle Gedanken zu.
Das Gift überflutete ihn und machte ein Geschöpf von Professor Kull aus ihm.
***
Vicky Bonney und ich staunten nicht schlecht, als wir Mr. Silver erblickten. Wir hatten keine Erklärung dafür, daß er sich in Dr. Clive Jordans Praxis befand.
Das Kamikaze-Monster näherte sich dem Ex-Dämon. Mr. Silver sah den fingerlangen roten Wurm mit dem schwarzen Kopf und reagierte darauf auf seine Weise.
Wir sahen, wie er sich verwandelte. Sein Körper erstarrte zu purem Silber, ohne daß ihn das in seiner Bewegungsfreiheit beeinträchtigt hätte.
Das Mädchen, das sich im Behandlungsraum befand, wollte sich heimlich aus dem Staub machen, doch das verhinderte Vicky Bonney, indem sie das hübsche Girl in die Mündung ihrer Derringer-Pistole blicken ließ.
Mr. Silvers Finger wuchsen und wurden spitz wie Harpunenpfeile. Der Wurmkiller blieb zwei Schritte vom Ex-Dämon entfernt stehen.
Obwohl ich mir um meinen Freund keine Sorgen zu machen brauchte, umklammerte ich den Ebenholzschaft meiner magischen Streitaxt doch fester.
Ich wollte den Ex-Dämon den Kampf nicht allein austragen lassen, sondern mit dem Hünen gemeinsam den Kerl ausschalten. Der Wurmkiller stieß ein unmenschliches Fauchen aus.
Dann sprang er.
Mr. Silver wich keinen Schritt zurück. Er hatte von dem Ungeheuer nichts zu befürchten. Das Monster warf sich dem Ex-Dämon entgegen. Es schlang die Arme um den massigen Körper des Ex-Dämons. Der rote Wurm biß sofort zu, doch seine rasiermesserscharfen Zähne ratschten nur über widerstandsfähiges Metall.
Es war ihnen unmöglich, dem Ex-Dämon auch nur die geringste Schramme zuzufügen. Während der Wurm den Hünen weiter attackierte, ohne daß dieser sich darum kümmerte, holte
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