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038 - Der Geistervogel

038 - Der Geistervogel

Titel: 038 - Der Geistervogel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James R. Burcette
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begannen. „Polizei“, sagte er verächtlich.
    „Scheißkerle. Aber ich nehme die Sache selbst in die Hand.
    Ich erledige diesen Hansen. Und zwar noch heute. Er muß sterben, dieser verfluchte Hexer, dann wird alles wieder gut.
    Er darf nicht noch mehr Unheil anrichten.“ Guna hatte die Augen geschlossen und lächelte.
    Ihr Mann blickte sie an, und der Anblick ihres lächelnden Gesichtes verstärkte seine Wut.
    „Guna“, sagte er, stand auf und rüttelte seine Frau an der Schulter. „Guna!“
    Sie schlug die Augen auf und sah ihn an. „Wer sind Sie?“ fragte sie leise. „Stören Sie mich nicht, ich habe gerade so schön geträumt. Lassen Sie mich schlafen.“ Thorensen trat einen Schritt zurück, seine Wut wurde immer größer.
    „Erkennst du mich nicht mehr, Guna?“ fragte er. „Ich bin es, Gerd. Dein Mann.“
    „Mein Mann?“ Sie kicherte. „Ich habe keinen Mann. Mein Mann ist schon lange tot. Wissen Sie, er ist tot. Sie können nicht mein Mann sein.“
    „Verdammt noch mal“, brüllte Gerd. „Ich bin dein Mann.“
    „Nein“, kicherte Guna. „Mein Mann ist tot. Ich habe ihn erschlagen.“
    „Was hast du?“ Seine Stimme versagte fast.
    „Ich habe ihn erschlagen“, sagte sie fröhlich. „Mit einem Beil.“
    „Du hast ihn erschlagen?“ fragte er.
    „Ja, soll ich es Ihnen zeigen, wie ich es getan habe?“
    „Nein, zum Teufel. Bleib sitzen und schlafe weiter.“ Guna folgte, sie schloß die Augen und lächelte.
    Gerd glotzte sie einige Minuten lang an, trank noch ein Glas Schnaps und murmelte leise vor sich hin. Seine Frau schaukelte noch immer auf dem Stuhl, dieses ewige Auf und Ab machte ihn ganz nervös.
    Er wandte den Kopf und blickte zum Fenster. Er hatte noch Zeit. Erst nach Mitternacht würde er zum Haus der Hansens schleichen, sein Gewehr in den Händen und dann …
    Gerd grinste, als er daran dachte, wie er Hansen erschießen würde.
     

     

Guna lächelte noch immer. Seit vielen Tagen hörte sie die Stimme in ihrem Gehirn. Eine sanfte Stimme, die einschmeichelnd war und ihr hübsche Geschichten erzählte.
    Nur manchmal waren die Geschichten nicht so hübsch, da hatte sie Angst, da verwischte sich alles zu einem blutroten Schleier, der alles einhüllte und ihre Furcht steigerte. Da sah sie Tote vor sich, die aus den Gräbern stiegen und im Mondlicht tanzten, und dann kam der große weiße Vogel, hüllte mit seinen Schwingen alles ein, und alles lief wie in Zeitlupe ab.
    Die Stimme flüsterte ihr unendlich vieles zu, das meiste davon verstand sie nicht, aber es war angenehm, der weichen Stimme zuzuhören, sie fühlte sich so wohl dabei.
    Die Stimme trieb sie aus dem Stuhl hoch. Unsicher stand sie auf.
    „Was willst du?“ fragte Gerd, doch sie hörte nicht auf ihn.
    Er sah ihr kopfschüttelnd nach, als sie aus dem Zimmer ging. Wie ein Roboter, von einem fremden Willen getrieben, ging sie in die Küche. Sie öffnete die zweite Lade des Küchenschrankes, und ihre Hände umklammerten den Griff des Beils.
    Die Stimme lobte sie, und sie lächelte glücklich. Sie hatte es gern, wenn ihr die Stimme nette Dinge sagte, und jetzt war sie einschmeichelnd und süß.
    Sie schloß die Lade, drehte sich um. öffnete die Küchentür und schritt durch die Diele. Vor der Wohnzimmertür blieb sie stehen und legte die rechte Hand, die das Beil umklammerte, auf den Rücken.
    Langsam drückte sie die Klinke herunter und trat ein. Sie blieb wieder stehen. Der Mann, der am Tisch saß, und den sie nicht kannte, blickte sie an.
    „Geh weiter.“ befahl die Stimme, und sie folgte.
    Der fremde Mann sagte etwas, doch sie verstand nicht, was er sagte. Er mußte zornig sein, sein Gesicht war aufgedunsen und rot. Er nahm einen Schluck aus dem Glas, stellte es ab und sagte wieder etwas.
    „Geh noch weiter“, befahl die Stimme. „Lächle. „ Vorsichtig ging sie weiter und lächelte.
    „Bleib stehen!“
    Sie gehorchte wieder. Sie stand nun einen Meter vor dem fremden Mann, der sie anschrie. Sie verstand die Worte nicht, doch das Schreien gefiel ihr gar nicht.
    „Schlag mit dem Beil zu!“
    Sie nahm die rechte Hand vom Rücken fort, schwang sie über ihren Kopf, der Mann wollte aufstehen, da ließ sie die Hand fallen. Das Beil bohrte sich in die Stirn, teilte sie, Blut spritzte hervor und durchtränkte ihr Kleid.
    Friedsen und Weber waren in das Wirtshaus gegangen. Er wollte nochmals mit Jan Hansen und Haike Petersen sprechen.
    Sie nahmen am Ende des Raumes an einem kleinen Tisch Platz.
    „Wir kommen gerade

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