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038 - Der Rächer

038 - Der Rächer

Titel: 038 - Der Rächer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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hat seinen Wagen geschickt. Miss Mendoza soll wieder mitspielen.«
    »Ach«, seufzte sie etwas enttäuscht.
    Dann war es also doch nichts mit ihrem Spiel. Sie hatte sich täuschen lassen und war in den letzten Tagen in einem Paradies umhergewandelt. »Ich werde sofort kommen«, sagte sie.
    Ihre Finger zitterten, sie konnte sich kaum ankleiden. Sie war auf sich selbst böse, dass sie sich so aus der Ruhe bringen ließ. Vielleicht sollte Stella gar nicht ihre alte Rolle weiterspielen. Möglicherweise war eine neue für sie vorgesehen. Es konnte auch sein, dass sie gar nicht in dem Film »Roselle« spielen sollte. Diese und andere Gedanken stürmten auf sie ein. Als sie in den Gang hinaustrat, wurde unten die Tür geöffnet. Plötzlich fiel ihr ein, dass doch Jack Knebworth sicher das Manuskript bei der Unterhaltung brauchen würde. Sie eilte wieder in ihr Zimmer, hatte aber in der Aufregung ganz vergessen, wo das Schriftstück lag. Schließlich lief sie verzweifelt zu ihrer Wirtin.
    »Ich habe das Manuskript irgendwo hingelegt - würden Sie so gut sein, es Mr. Knebworth zu bringen, wenn Sie es finden? Es ist in einem braunen Umschlag.« Sie beschrieb das Manuskript, so gut sie konnte.
    Sie erkannte Stella Mendozas Wagen sofort wieder. Das war ja Beweis genug, dass sie sich mit Jack wieder ausgesöhnt hatte. Schnell stieg sie. ein, die Tür schloss sich hinter ihr, und sie saß neben dem Fahrer, der absolutes Stillschweigen bewahrte. . »Ist Mr. Brixan bei Mr. Knebworth?« fragte sie.
    Der Mann neben ihr antwortete nicht. Sie dachte, dass er sie nicht verstanden hätte und schwieg. Plötzlich merkte sie, dass er den Wagen in eine Kurve steuerte und in entgegengesetzter Richtung davonfuhr.
    »Das ist nicht der Weg zu Mr. Knebworth«, sagte sie beunruhigt. »Kennen Sie den Weg nicht?« Der Fahrer antwortete immer noch nicht. Der Wagen sauste mit großer Geschwindigkeit durch eine lange, dunkle Straße und bog auf die Chaussee ab.
    »Halten Sie sofort«, sagte sie erschreckt, die Hand am Türgriff. Plötzlich wurde ihr Arm weggerissen.
    »Mein liebes Fräulein, Sie werden sich verletzen und womöglich Ihr schönes Gesicht zerschinden, wenn Sie versuchen, aus dem Wagen zu springen.«
    »Sir Gregory!« stieß sie hervor.
    »Machen Sie keinen Unsinn!« sagte Penne. »Sie werden jetzt ein kleines Souper mit mir einnehmen.« Sie konnte deutlich die Erregung in seiner Stimme hören. »Ich habe Sie oft genug eingeladen, und jetzt kommen Sie eben mit oder ohne Ihre Zustimmung zu mir. Stella ist auch da, Sie brauchen sich also gar nicht zu fürchten.«
    Sie bekämpfte ihre Angst mit aller Kraft, die ihr zu Gebote stand. »Sir Gregory, bringen Sie mich sofort zu meiner Wohnung zurück«, sagte sie. »Das ist ja abscheulich von Ihnen!« Er lachte laut auf.
    »Es passiert Ihnen nichts. Niemand will Ihnen etwas tun, und Sie werden sicher und gesund wieder zu Hause abgeliefert. Aber vorher werden Sie mit mir zu Abend essen, mein kleiner Liebling. Und wenn Sie Unsinn machen, renne ich meinen Wagen gegen den nächsten Baum, der uns in den Weg kommt, und dann sind wir beide kaputt!«
    Er war trunken - nicht nur vom Wein, er war auch vom Gefühl der Macht berauscht. Endlich hatte er Helen in seiner Gewalt und hätte vor nichts mehr zurückgescheut.
    Ob Stella wirklich da war? Sie konnte es nicht glauben, und doch mochte es wahr sein. Sie griff in ihrer Verzweiflung nach diesem Strohhalm.
    »Wir sind da«, sagte Gregory laut, als er den Wagen plötzlich vor dem Tor von Griff Towers anhielt. Er sprang heraus. Bevor ihr klar wurde, was geschah, hob er sie mit seinen Armen auf, obgleich sie sich heftig wehrte. »Wenn du jetzt schreist, küsse ich dich«, hörte sie seine heisere Stimme dicht an ihrem Ohr. Sie verhielt sich ganz still.
    Sofort öffnete sich die Tür. Sie schaute auf den Diener, der schweigend in der Eingangshalle stand, als Gregory sie die breite Treppe hinauftrug. Vergeblich schaute sie sich nach Hilfe um. Plötzlich stellte Penne sie auf die Füße, öffnete eine Tür und schob sie hinein.
    »Hier ist deine Freundin, Stella«, sagte er. »Lege du mal ein gutes Wort für mich ein und bringe ihr eine andere Meinung über mich bei. In zehn Minuten bin ich wieder hier, und wir werden das schönste Hochzeitsmahl einnehmen, das je abgehalten wurde.«
    Die Tür wurde zugeschlagen und hinter ihr geschlossen, bevor sie wahrnehmen konnte, dass noch eine andere Frau im Zimmer war. Es war Stella, die bei dem Anblick des bleichen Mädchens

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